News - AOK-Chef tritt ab

AOK-Chef tritt ab

Nach zwei Jahren. Vize rückt auf.

07.03.2011 • 0 Kommentare

Beamte lieben solche Spielchen: Noch kurz vor dem Ruhestand ein ordentlicher Karrieresprung, das Gehalt und bald die Pension klettern mit. In der obersten Etage des AOK Bundesverbands konstruierten die Chefs ein ähnliches System. Es ist noch nicht lange her, dass der langjährige Vorstandsvorsitzende Hans Jürgen Ahrens sein Amt aufgab – mit vorbildhaften 67 Jahren. Seine Nachfolger verzichteten auf die Belastungen durch edle Tugenden. Herbert Reichelt, der seit gerade einmal zwei Jahren amtierende AOK-Chef, ist 59 Jahre alt. Er begibt sich im Herbst "planmäßig" aufs Altenteil. Neuer Vorstandsvorsitzender wird sein bisheriger Stellvertreter Jürgen Graalmann (42).

Die Geschichte könnte man in die gut gefüllte Schublade "Selbstbedienung" stecken und zur Tagesordnung übergehen, wäre da nicht noch eine Besonderheit. Die etwa 27 Millionen Mitglieder der Allgemeinen Ortskrankenkassen gehören in ihrer Mehrheit nicht unbedingt zu den happy few mit Villa, Schiff und Luxusleben. Nein, es sind die vielen Kleinrentner, Hartz-IV-Empfänger und Niedriglohnbeschäftigten, die mit ihren Beiträgen die Eskapaden der Kassenfunktionäre finanzieren – sechsstellige Gehälter mit satten Zulagen und eben auch Pensionstricks. Manch einem ist da zum Heulen zumute, andere mögen nach Süden schauen und die Fäuste in der Tasche ballen.

Peter Appuhn
physio.de

MECKESHEIM - Heidelberg - Sinsheim

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