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ADHS: Physiotherapie gegen Pille
Uniklinik Dresden plant große Vergleichsstudie. Probanden gesucht.
Physiotherapeuten haben motorisch-, verhaltensauffällige Kinder schon behandelt als für sie die Schublade "ADHS" noch nicht gezimmert war. Mühsam mussten damals Pädagogen und Ärzte überzeugt werden, dass diese ihre Umwelt nervenden, unkonzentrierten, zappeligen Kleinen weder stören noch irgend jemand ärgern wollen. Die bedauernswerten Kinder leiden an einer funktionellen zerebralen Störung und fühlen sich alles andere als wohl mit ihren wenig Freude bereitenden Bewegungs- und Verhaltensmustern. Die Schublade damals: Minimale zerebrale Dysfunktion (MCD).
Die Geburt des Wirkstoffs Methylphenidat und der Massenverordnung von Präparaten wie Ritalin produzierte die bald in aller Welt bekannte "Krankheit" mit dem Kürzel "ADHS" (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung). Jede harmlose Normabweichung pathologisiert bis heute Abermillionen von Kindern weltweit. ADHS erreichte einen Bekanntheitsgrad, der sich heute mit dem "Burnout" zu wiederholen scheint. Mit den Milliardengewinnen der Pharmaindustrie wuchs die Skepsis an einer pillenzentrierten Therapie der kleinen Stillsitzverweigerer, selbst in der Ärzteschaft. Im Windschatten des Pharmaerfolgs reüssierte die Berufsgruppe der Ergotherapeuten. Mit Perzeptionstraining werden nicht nur Betroffene behandelt sondern auch manch ein kerngesundes normal entwickeltes Kind traktiert.
Die Patienten leiden häufig unter einer Fülle von Beeinträchtigungen. Neben multimodalen Wahrnehmungsirritationen zeigen sich Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen, aber auch fein- und grobmotorische Defizite. Physiotherapie hilft, und sie schadet auch nicht, was von pharmazeutischen Verfahren nicht mit Sicherheit gesagt werden kann. Gleichwohl, Effektivitätsnachweise gibt es nicht. Das will die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in Dresden jetzt nachholen. In einer groß angelegten Vergleichsstudie wollen die Wissenschaftler die Wirksamkeit von Physiotherapie der Medikamentengabe oder einem Elterntraining gegenüberstellen.
Die Therapiegruppe wird zwei Monate lang zweimal pro Woche jeweils 45 Minuten ein physiotherapeutisches Programm absolvieren. Die Probanden der zweiten Gruppe müssen ein Methylphenidat-Medikament schlucken. Eine dritte Gruppe ist mit ihren speziell geschulten Eltern konfrontiert.
Die Dresdner Forscher suchen noch Studienteilnehmer. Sie sollen zwischen sieben und zehn Jahre alt sein, an ADHS leiden und fein- und grobmotorische Einschränkungen präsentieren.
Hier können Eltern ihre Kinder anmelden:
Telefon: 0351 – 458 71 68 E-Mail
Peter Appuhn
physio.de
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Die Geburt des Wirkstoffs Methylphenidat und der Massenverordnung von Präparaten wie Ritalin produzierte die bald in aller Welt bekannte "Krankheit" mit dem Kürzel "ADHS" (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung). Jede harmlose Normabweichung pathologisiert bis heute Abermillionen von Kindern weltweit. ADHS erreichte einen Bekanntheitsgrad, der sich heute mit dem "Burnout" zu wiederholen scheint. Mit den Milliardengewinnen der Pharmaindustrie wuchs die Skepsis an einer pillenzentrierten Therapie der kleinen Stillsitzverweigerer, selbst in der Ärzteschaft. Im Windschatten des Pharmaerfolgs reüssierte die Berufsgruppe der Ergotherapeuten. Mit Perzeptionstraining werden nicht nur Betroffene behandelt sondern auch manch ein kerngesundes normal entwickeltes Kind traktiert.
Die Patienten leiden häufig unter einer Fülle von Beeinträchtigungen. Neben multimodalen Wahrnehmungsirritationen zeigen sich Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen, aber auch fein- und grobmotorische Defizite. Physiotherapie hilft, und sie schadet auch nicht, was von pharmazeutischen Verfahren nicht mit Sicherheit gesagt werden kann. Gleichwohl, Effektivitätsnachweise gibt es nicht. Das will die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in Dresden jetzt nachholen. In einer groß angelegten Vergleichsstudie wollen die Wissenschaftler die Wirksamkeit von Physiotherapie der Medikamentengabe oder einem Elterntraining gegenüberstellen.
Die Therapiegruppe wird zwei Monate lang zweimal pro Woche jeweils 45 Minuten ein physiotherapeutisches Programm absolvieren. Die Probanden der zweiten Gruppe müssen ein Methylphenidat-Medikament schlucken. Eine dritte Gruppe ist mit ihren speziell geschulten Eltern konfrontiert.
Die Dresdner Forscher suchen noch Studienteilnehmer. Sie sollen zwischen sieben und zehn Jahre alt sein, an ADHS leiden und fein- und grobmotorische Einschränkungen präsentieren.
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