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Letzteres entsteht durch eine Ablagerung von Fett und Bindegewebe an den Herzkranzgefäßen, wodurch sich diese sukzessive verengen. Solche Stenosen können zu einer Unterversorgung des Herzmuskelgewebes und einer Veränderung der Herzfunktion führen. Zu den Risikofaktoren, die eine Herz-Kreislauf-Erkrankung begünstigen, gehören Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Adipositas und Hypertonie. Allein in Deutschland sind rund 20 Millionen Menschen von einem zu hohen Blutdruck betroffen. Präventiv kann durch den Verzicht auf Zigaretten, eine gesunden Ernährung und ausreichend Bewegung das Risiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung signifikant gesenkt werden.
Doch wieviel Bewegung ist tatsächlich notwendig, um dieses Risiko effizient zu senken? Mit dieser Frage haben sich Amanda Paluch und ihr Team aus Massachusetts auseinandergesetzt. In acht verschiedenen Beobachtungsstudien mit insgesamt rund 20.000 ProbandInnen sollte ermittelt werden, welchen Einfluss die Anzahl der tägliche zurückgelegten Schritte auf mögliche Herz-Kreislauf Erkrankungen hat. Gemeinsam mit dem US-amerikanischen „Steps for Health Collaborative“ waren die WissenschaftlerInnen insbesondere an den Ergebnissen bei den über 60-Jährigen interessiert. 4.323 Schritte legten die 12.741 Personen dieser Altersgruppe durchschnittlich am Tag zurück. 1.210 von ihnen, also etwa zehn Prozent, erlitten im weiteren Verlauf kardiovaskuläre Erkrankungen wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, zum Teil mit tödlichem Ausgang.
Risikobeurteilung durch Hazard-Ratio
Um eine Risikobeurteilung mit Hilfe des Hazard-Ratio vorzunehmen, haben die amerikanischen WissenschaftlerInnen die ProbandInnen in vier anhand von statistisch ermittelten Kennzahlen, sogenannten Quartilen Q1 bis Q4, definierte Bereiche eingeteilt:
• Q1: 9.259 Schritte im täglichen Durchschnitt
• Q2: 5.520 Schritte im täglichen Durchschnitt
• Q3: 3.823 Schritte im täglichen Durchschnitt
• Q4: 1.811 Schritte im täglichen Durchschnitt
Risiko durch höhere Anzahl der Schritte reduzieren
Die Studie belegt deutlich eine Kausalität zwischen der Anzahl der Schritte und dem Erkrankungsrisiko, wobei neben dem Alter und dem Geschlecht auch weitere Einflussfaktoren wie der BMI, die Tragezeit des Schrittzählers, Tabak- und/oder Alkoholkonsum sowie chronische Erkrankungen berücksichtigt wurden.
Während von den besonders aktiven ProbandInnen in Q1 nur 187 im weiteren Verlauf eine Herz-Kreislauf Erkrankung erlitten, erkrankten in Q4 mit 457 mehr als doppelt so viele Personen. Die protektive Wirkung der Schrittzahl konnte auch im relativen Vergleich von Q2 und Q3 festgestellt werden. Hier verringerte sich das Erkrankungsrisiko bei Q2 um 37 Prozent und bei der geringeren Schrittzahl von Q3 um nur noch 20 Prozent.
Die WissenschaftlerInnen stellten insoweit fest, dass die Gefahr, eine kardiovaskuläre Krankheit zu erleiden, in einem bestimmten Bereich linear mit der Steigerung der Schrittzahl abnimmt.
Folgerungen für die Zukunft
Herz-Kreislauf Erkrankungen stellen mit 13,7 Prozent den größten Anteil der gesamten Krankheitskosten im deutschen Gesundheitssystem dar. Das hat die deutschen kardiologischen Fachgesellschaften jüngst dazu veranlasst, zu einer besseren präventiven Versorgung von gefährdeten PatientInnen aufzurufen. Sie fordern außerdem innovative Forschung und bessere öffentliche Förderung zur Reduktion von kardiovaskulären Erkrankungen. Dem ist uneingeschränkt zuzustimmen.
Franziska Stelljes / physio.de
HerzPräventionSchrittzählungStudie
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