News - 76 Kassen wollen 2011 keine Zusatzbeiträge verlangen

76 Kassen wollen 2011 keine Zusatzbeiträge verlangen

Mitgliederschwund befürchtet. Bundesversicherungsamt rechnet mit Pleiten.

26.10.2010 • 0 Kommentare

Reichen die Beitragseinnahmen nicht, um die medizinische Versorgung der Versicherten zu finanzieren, müssen ab 2011 eben diese in die Tasche greifen. Allein von den Arbeitnehmern zu zahlende einkommensunabhängige Zusatzbeiträge sollen die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen sichern. 76 der rund 160 Kassen wollen im kommenden Jahr keinen zusätzlichen Obolus von ihren Versicherten verlangen. So das Ergebnis einer Umfrage der Stiftung Warentest.

Der Ruf nach zusätzlichem Geld wird die erhoffte Sanierung eher konterkarieren. Das weiß auch Maximilian Gaßner, Präsident des Bundesversicherungsamts (BVA). Wer Zusatzbeiträge verlangt, könne Mitglieder verlieren. Auch Pleiten sind dann nicht auszuschließen. Jetzt schon müssten zwei Kassen Insolvenzen fürchten, berichtete der oberste Versicherungshüter. Wie viele Kassen letztlich zusätzliche Prämien ausrufen werden, sei momentan nicht abzusehen.

Heute erheben bereits 16 Krankenkassen Zusatzbeiträge. Ihnen sind schon "in Scharen" die Mitglieder davongelaufen. Im Sommer hätten drei Kassen das BVA über ihre drohende Insolvenz informiert. Einer der Pleitekandidaten hat sich inzwischen finanziell erholt. Zu den beiden anderen klammen Unternehmen sagte Gaßner: "Wir hoffen, einen Fall durch einen strikten Sanierungskurs vom Tisch zu bekommen und den zweiten Fall durch Fusion zu erledigen." Eine Schließung oder Insolvenz könne so vermieden werden.

Peter Appuhn
physio.de

Rhein-Neckar-Kreis/ 69190 Walldorf

Das könnte Sie auch interessieren