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Problem beschreiben
C. DBO schrieb:
Redeflussstörungen sind nun nicht gerade mein Spezialgebiet. Im Augenblick habe ich eine Patientin, die zudem große soziale Phobien hat und deshalb auch bereits in psychotherapeutischer Behandlung ist. Das Hauptproblem ist das Telefonieren - davor hat sie solche Angst (andere könnten sie für doof halten oder unzulänglich,...) dass sie gerne alles ewig vor sich hinschiebt. Das Stottern selbst ist so was von gering - eher ein leichtes Hängenbleiben und es reagiert überhaupt nicht auf irgendwelche Sprechtechniken oder sonstige Hilfen, dass ich mittlerweile glaube, es ist eher eine Verstärkung der sozialen Phobien als tatsächlich eine Redeflussstörung. In der Therapiesituation krieg ich es so gut wie gar nicht präsent, sie benennt Laute, die für sie schwierig sind - aber in der Therapie spricht sie diese perfekt -, ich weiß nicht so recht, wie ich weiterarbeiten soll. Das für sie momentan wichtige Telefongespräch haben wir erfolgreich "geschafft" :wink:, sie fühlt sich gut bei mir aufgehoben - aber so recht weiß ich nicht mehr weiter. Habt ihr da vielleicht noch eine gute Idee ??? Schon mal schönen Dank für gute Tipps . . . .
Das muss natürlich therapeutisch sinnvoll aufgebaut werden.
In Kürze: Telefonate auf einer Liste von 0-100 (oder 0-30,... wie ihr wollt) aufschreiben. 100=ich sterbe vor Angst, 0=ich bin locker, ruhig und völlig ungestresst. So genau wie möglich die Situation beschreiben, also: "meine Mutter am Abend anrufen und mit ihr über... sprechen". (Pat. entscheidet, das auf der Stressskala bei z.B. 10 einzutragen.) "Von meinem Steuerberater angerufen werden und über ... sprechen". Dann habt ihr die Liste mit möglichst vielen Varianten von Telefonaten und arbeitet euch von Null zu 100.
So kann Desensibilisierung laufen.
ALternativ geht natürlich auch was anders, z.B. Körperarbeit falls du Stimmtherapeutin bist (um vom Kopf wegzukommen), Psychotherapie kriegt sie ja schon.
Viel Erfolg, heropas
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Vorgehen wie heropas vorgeschlagen finde ich gut - denn es geht ums Telefonieren an sich, nicht um die Symptomatik, die kriegst du über Technik so nicht weg.
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Susulo schrieb:
vielleicht noch dazu: mir scheint, deine Pat "braucht" diese Symptomatik beim Telefonieren unbedingt, sonst hätte sie keinen Grund die Situation zu vermeiden.
Vorgehen wie heropas vorgeschlagen finde ich gut - denn es geht ums Telefonieren an sich, nicht um die Symptomatik, die kriegst du über Technik so nicht weg.
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C. DBO schrieb:
Ja, dass ist gut. Schwierig ist bloß, dass sie aufgrund der sozialen Phobien keinerlei Außenkontakte hat - dauerhaft krank geschrieben ist, also beruflich überhaupt keine Kontakte hat, keine Freunde, keinerlei familiären Kontakte mehr, allerdings einen Freund, - höre und staune - , der aber wie sie sagt ganz ähnlich tickt. So bleiben nur hochoffizielle Telefonate - z.B. mit einer Physiopraxis wegen ihrer Rückenbeschwerden (haben wir nun endlich in trockenen Tüchern), ein Gespräch mit der KK hat sie auch geschafft - sogar ohne mein Zutun - echt hart die Dame und sie sieht gar nicht mal so ängstlich aus. Körperarbeit und Entspannung kann sicher auch ein günstiges Element sein, sie spricht sehr darauf an und wir haben schon überlegt, eine Kassette zu besprechen, weil sie meine Stimme dabei als angenehm empfindet und bei was gekauftem Angst hat, sie könne mit der Stimme oder den Anleitungen Probleme haben.
Eingangsgespräch
Telefonate mit verschiedenen Stellen
vielleicht merkt sie dann eher, dass alles nicht so schlimm ist, weil sie etwas Distanz bekommt...
wäre mir ein Versuch wert... dabei auch mal die Selbstwahrnehmung (unmittelbar nach der Aufnahme - ohne sie angeschaut zu haben /anschließend Video betrachten und quasie als ne Art "Fremdwahrnehmung" die Eindrücke noch mal reflektieren !?
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solanda schrieb:
wie wäre es mal mit einer Videoaufnahme... von verschiedenen Situationen
Eingangsgespräch
Telefonate mit verschiedenen Stellen
vielleicht merkt sie dann eher, dass alles nicht so schlimm ist, weil sie etwas Distanz bekommt...
wäre mir ein Versuch wert... dabei auch mal die Selbstwahrnehmung (unmittelbar nach der Aufnahme - ohne sie angeschaut zu haben /anschließend Video betrachten und quasie als ne Art "Fremdwahrnehmung" die Eindrücke noch mal reflektieren !?
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heropas schrieb:
Verhaltenstherapeutischer Ansatz: telefonieren, telefonieren, telefonieren,...
Das muss natürlich therapeutisch sinnvoll aufgebaut werden.
In Kürze: Telefonate auf einer Liste von 0-100 (oder 0-30,... wie ihr wollt) aufschreiben. 100=ich sterbe vor Angst, 0=ich bin locker, ruhig und völlig ungestresst. So genau wie möglich die Situation beschreiben, also: "meine Mutter am Abend anrufen und mit ihr über... sprechen". (Pat. entscheidet, das auf der Stressskala bei z.B. 10 einzutragen.) "Von meinem Steuerberater angerufen werden und über ... sprechen". Dann habt ihr die Liste mit möglichst vielen Varianten von Telefonaten und arbeitet euch von Null zu 100.
So kann Desensibilisierung laufen.
ALternativ geht natürlich auch was anders, z.B. Körperarbeit falls du Stimmtherapeutin bist (um vom Kopf wegzukommen), Psychotherapie kriegt sie ja schon.
Viel Erfolg, heropas
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