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Das Praxiskonzept unserer Privat-
u. Kassenpraxis beruht auf der
Überzeugung, dass Therapie immer
ganzheitlich, integrativ und
achtsamkeitsorientiert sein sollte.
Zur Umsetzung dieses Konzeptes
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Deine eigen...
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( Dylalie) und im Bereich Stottern momentan eher indirekt durch Sprechrhythmus, Sprechspielen ( Hase, Schlange....)...... arbeiten. Nun plädiert meine Kollegin eher auf eine direkte Therapie. Das Kind ist aber nur sehr schwer verständlich und ich finde die Dyslalie geht vor und eine korrekte Lautbildung wirkt sich positiv aus. Andererseits sind die Sprechhemmungen schon ein deutliches zeichen für den eventuellen Leidensdruck. Den könnte man durch Thematisierung des Stotterns vielleicht senken.Wie würdet ihr vorgehen? Hat jemand Erfahrungen? Vielen dank für euren Rat!
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logoli schrieb:
Ich brauche dringend Rat! Habe ein knapp 4 jähriges Kind mit vieeelen Baustellen. Zuerst "nur" Sprechhemmung und kaum Wortschatz, so die Aussage der Eltern und der Kita. Nach 10 Therapien haben sich bei mir die "Sprechhemmungen" gelegt, in der Kita spricht das Kind kaum. Universelle Dyslalie, Dysgramma, stark reduzierter Wortschatz.......Wenn er ein Wort nicht kennt, schweigt er - und er kennt viele Wörter nicht! Bin nun soweit, dass er von alleine sagt: "Weiß ich nicht." und unbefangener mit der Situation umgeht. Aber nun ganz starkes Stottern mit Dehnungen, Blockaden und Mitbewegungen. Ältere Schwester stottert auch. Ich bin mir im Vorgehen unsicher. Ich würde gerne erst die Kompetenzen stärken
( Dylalie) und im Bereich Stottern momentan eher indirekt durch Sprechrhythmus, Sprechspielen ( Hase, Schlange....)...... arbeiten. Nun plädiert meine Kollegin eher auf eine direkte Therapie. Das Kind ist aber nur sehr schwer verständlich und ich finde die Dyslalie geht vor und eine korrekte Lautbildung wirkt sich positiv aus. Andererseits sind die Sprechhemmungen schon ein deutliches zeichen für den eventuellen Leidensdruck. Den könnte man durch Thematisierung des Stotterns vielleicht senken.Wie würdet ihr vorgehen? Hat jemand Erfahrungen? Vielen dank für euren Rat!
Ich hatte schon mal den Fall, dass sich nach etwas Enttabuisierung und Auseinandersetzen mit der Thematik (auch mit den Eltern den Umgang damit erfragen und dazu beraten) das Stottern in der Therapie (und auch außerhalb) verbessert hatte, dass somit an den anderen Baustellen gearbeitet werden konnte.
Aber ich finde es einfach sehr wichtig, ein Kind ernst zu nehmen und alles, was es mitbringt auch wahrzunehmen und zu akzeptieren. Alles andere wäre ja nicht sehr authentisch.
LG Martina
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burmacat schrieb:
Wenn es am Wortschatz oder Wortabruf hapert, würde ich persönlich noch nicht ans Stottern gehen. Das Kind ist noch keine 4 Jahre alt. Da kann man die sensiblen Entwicklungsfenster für Lexikon und Grammatik noch optimal ausnutzen. An der Artikulation würde ich in diesem Fall auch erst später arbeiten. Hatte mal ein Kind, bei dem sich die Stottersymptomatik durch die Artikulationstherapie (zum Glück vorübergehend) verstärkt hat. Gerade wenn das Kind schon über ein Störungsbewustsein verfügt. Eventuell würde ich das Stottern mit dem Kind besprechen, wenn es von selbst äußert, dass es die Wörter nicht herausbekommt, hängenbleibt etc. und den Druck nehmen, spielerisch herangehen, dass es ok ist, wenn das passert usw. Würde aber auf jeden Fall das Stottern mit den Eltern im Gespräch (ohne Kind) thematisieren und gemeinsam Möglichkeiten zum Umgang damit erarbeiten. Das ist oft die halbe Miete.
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logoli schrieb:
Danke schon mal für eure Meinungen! Ja, es ist verflixt. Das Kind ist so schwer verständlich, zum einen durch die wirklich universelle Dyslalie, zum anderen durch den wenigen Wortschatz. Es kann sich kaum mitteilen. Dann noch das Stottern, was heftig ist. Daher bin ich mir auch nicht sicher ob es so wenig und sooooo leise spricht, weil es eine Sprechhemmung durch das Stottern ist oder ob das noch eine Baustelle ist oder an den oben genannten Komponenten scheitert. Die Eltern sind schon gut durch die große Schwester, die ja auch stottert, genordet. Die Kita berichtet, dass er einzeln mit anderen Kindern mehr spricht, nur nicht im Morgenkreis oder wenn Erwachsenen dabei sind. Auch die Aufforderung es etwas lauter zu sagen, da es sonst keiner hört, hat wohl ein komplettes Verstummen zur Folge.
Vielleicht ist da ein Ansatz, mal ganz "unbefangen" erst Sprech/Sprachfreude zu wecken. Z.B. mal eine Handpuppe "füttern" . Der schmeckt das dann, oder eben nicht. Da wird die auch mal laut "Iieeh! mag ich nicht!" oder ähnliches . Summen "mmmm", vehementes "nein" oder "Ja, mehr!!" Das wäre zunächst eine ganz einfache Ebene, die ihm vielleicht gut tut, wenn Sprache schon Angstbesetzt ist. Dann kann man sowas vertiefen - die Sachen müssen benannt werden, die gegessen werden , man kann Semantik mit einbauen "was kann man essen, was nicht" oder ich hab zwei Puppen, eine ist ein "Kleiderfresser" (oder welches semantische Feld du grade brauchst) und so wird sortiert und hast gleichzeitig Wortschatzaufbau.
Das war jetzt einfach mal ne konkrete Idee ins Blaue hinein - mir geht es bei so komplexen Fällen oft so, dass ich erst denke "wo fängst du bloß an?" Dann such ich mir was ganz einfaches , von dem ich ausgehe, dass das Kind sich damit wohlfühlt und durch die Interaktion entwickelt sich dann der Schwerpunkt. Man muss sich auch zugestehen, dass man erst mal was ausprobiert und eventuell wieder verwirft.
Das Stottern dabei zu "enttabuisieren" wie Logo U schreibt finde ich aber auch wichtig, sollte nicht unter den Tisch fallen.
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Susulo schrieb:
wie ist sein Spielverhalten? Schon Symbolspiel? Lässt er sich schon auf Rollenspiele ein? Oder spricht er schon mal für Figuren/Puppen?
Vielleicht ist da ein Ansatz, mal ganz "unbefangen" erst Sprech/Sprachfreude zu wecken. Z.B. mal eine Handpuppe "füttern" . Der schmeckt das dann, oder eben nicht. Da wird die auch mal laut "Iieeh! mag ich nicht!" oder ähnliches . Summen "mmmm", vehementes "nein" oder "Ja, mehr!!" Das wäre zunächst eine ganz einfache Ebene, die ihm vielleicht gut tut, wenn Sprache schon Angstbesetzt ist. Dann kann man sowas vertiefen - die Sachen müssen benannt werden, die gegessen werden , man kann Semantik mit einbauen "was kann man essen, was nicht" oder ich hab zwei Puppen, eine ist ein "Kleiderfresser" (oder welches semantische Feld du grade brauchst) und so wird sortiert und hast gleichzeitig Wortschatzaufbau.
Das war jetzt einfach mal ne konkrete Idee ins Blaue hinein - mir geht es bei so komplexen Fällen oft so, dass ich erst denke "wo fängst du bloß an?" Dann such ich mir was ganz einfaches , von dem ich ausgehe, dass das Kind sich damit wohlfühlt und durch die Interaktion entwickelt sich dann der Schwerpunkt. Man muss sich auch zugestehen, dass man erst mal was ausprobiert und eventuell wieder verwirft.
Das Stottern dabei zu "enttabuisieren" wie Logo U schreibt finde ich aber auch wichtig, sollte nicht unter den Tisch fallen.
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logoU schrieb:
Das ist wirklich keine einfache Sache, aber auch ich würde auf die Stottersymptomatik auf jeden Fall eingehen, denn sie ist ja da und zeigt sich zudem sehr ausgeprägt, gehört also zu seinem Gesamtbild mit dazu. Er ist sich dessen sicher bewusst, dass da was nicht stimmt.
Ich hatte schon mal den Fall, dass sich nach etwas Enttabuisierung und Auseinandersetzen mit der Thematik (auch mit den Eltern den Umgang damit erfragen und dazu beraten) das Stottern in der Therapie (und auch außerhalb) verbessert hatte, dass somit an den anderen Baustellen gearbeitet werden konnte.
Aber ich finde es einfach sehr wichtig, ein Kind ernst zu nehmen und alles, was es mitbringt auch wahrzunehmen und zu akzeptieren. Alles andere wäre ja nicht sehr authentisch.
LG Martina
ich bin Ergo und kann fachlich nix dazu beitragen.
Aber Erfahrungen (sehr leidvoll) aus der eig. Kindheit..
Ich habe im Kindergartenalter auch gestottert und es wurde
NIE mit mir persönlich thematisiert. Eltern und Ärzte/Erzieher
haben immer über meinen Kopf hinweg über "das Problem"
gesprochen. Das war furchtbar!! Ich war nach kurzer Zeit so
gehemmt, daß ich das Sprechen fast komplett eingestellt habe.
In der Grundschule war ich nie in der Lage vor der Klasse zu sprechen
oder etwas vorzulesen. Ich habe also eine fette Sprechangst entwickelt,
obwohl das Stottern (fast von selbst) zurückging, ich bekam ja keine
Therapie damals in den 70ern.
Die Sprechangst hat mich bis zum Ende der gesamten Schulzeit begleitet
und ich konnte sie erst als Erwachsene im Berufsleben langsam
mit ganz viel Eigenmotivation eindämmen.
Noch heute merke ich die Auswirkungen, wenn ich in Gruppen spreche
oder Vorträge halte.
Wie sehr hätte ich mir als Kind jemanden gewünscht, der mir erklärt,
was bei mir nicht in Ordnung ist bzw. daß ich ein tolles Kind
bin, OBWOHL ich stottere!!! Die Seele und Psyche von Kindern zu
stützen, die durch ihr Handicap gerade bei anderen Kindern
"auffallen" und evtl. auch Spott ausgesetzt sind, finde ich unverzichtbar!!
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logoli schrieb:
Danke für deinen Bericht. Als Therapeut macht man sich ja so seine Gedanken. Manchmal braucht man Störungsbewusstsein um mit dem Pat. weiter zu kommen, in anderen Situationen überlegt man, ob es sinnvoll ist Störungsbewusstsein aufzubauen. Du hattest das Bewusstsein, wie du berichtest, ja ganz massiv. Ich bin mir bei dem Kleinen noch nicht so sicher ob er es schon so als Problem ansieht. Wenn ja, so sollte man auf jeden Fall darüber reden. Da hast du recht!
Mein Patient war auch knapp vier Jahre alt, und legte nicht nur ein Störungsbewusstsein an den Tag, sondern auch ein Vermeideverhalten.
Auf Nachfrage hin habe ich erfahren, dass zu Hause in keinster Weise auf die Unflüssigkeiten eingegangen worden war. Es wurde komplett ignoriert, aus Angst, die Sache noch zu verschlimmern. Ein so junges Kind hat noch keine Sprache für seine Gefühle, und ist darauf angewiesen, dass Erwachsene mit ihm dafür Worte finden.
Ich bleibe dabei, und wurde durch chipchaps Beitrag bestätigt, dass es wichtig ist, ein Kind in seiner Gesamtheit zu betrachten, so wie es ist, und dass alles, was es mitbringt, auch an- und ausgesprochen wird und einen Raum haben darf/muss. Wenn nicht bei uns, wo denn dann?
LG Martina
Und ein Dankeschön an chipchap für die mutige Offenheit!
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logoU schrieb:
Selbst die jungen Kinder merken sehr wohl, dass "etwas" nicht stimmt.
Mein Patient war auch knapp vier Jahre alt, und legte nicht nur ein Störungsbewusstsein an den Tag, sondern auch ein Vermeideverhalten.
Auf Nachfrage hin habe ich erfahren, dass zu Hause in keinster Weise auf die Unflüssigkeiten eingegangen worden war. Es wurde komplett ignoriert, aus Angst, die Sache noch zu verschlimmern. Ein so junges Kind hat noch keine Sprache für seine Gefühle, und ist darauf angewiesen, dass Erwachsene mit ihm dafür Worte finden.
Ich bleibe dabei, und wurde durch chipchaps Beitrag bestätigt, dass es wichtig ist, ein Kind in seiner Gesamtheit zu betrachten, so wie es ist, und dass alles, was es mitbringt, auch an- und ausgesprochen wird und einen Raum haben darf/muss. Wenn nicht bei uns, wo denn dann?
LG Martina
Und ein Dankeschön an chipchap für die mutige Offenheit!
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chipchap schrieb:
Hallo,
ich bin Ergo und kann fachlich nix dazu beitragen.
Aber Erfahrungen (sehr leidvoll) aus der eig. Kindheit..
Ich habe im Kindergartenalter auch gestottert und es wurde
NIE mit mir persönlich thematisiert. Eltern und Ärzte/Erzieher
haben immer über meinen Kopf hinweg über "das Problem"
gesprochen. Das war furchtbar!! Ich war nach kurzer Zeit so
gehemmt, daß ich das Sprechen fast komplett eingestellt habe.
In der Grundschule war ich nie in der Lage vor der Klasse zu sprechen
oder etwas vorzulesen. Ich habe also eine fette Sprechangst entwickelt,
obwohl das Stottern (fast von selbst) zurückging, ich bekam ja keine
Therapie damals in den 70ern.
Die Sprechangst hat mich bis zum Ende der gesamten Schulzeit begleitet
und ich konnte sie erst als Erwachsene im Berufsleben langsam
mit ganz viel Eigenmotivation eindämmen.
Noch heute merke ich die Auswirkungen, wenn ich in Gruppen spreche
oder Vorträge halte.
Wie sehr hätte ich mir als Kind jemanden gewünscht, der mir erklärt,
was bei mir nicht in Ordnung ist bzw. daß ich ein tolles Kind
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