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alteingesessenes, (26 Jahre)
interdisziplinäres Therapiezentrum
(Physiotherapie, Ergotherapie und
Neurofeedback) in
Bochum-Wattenscheid, ab sofort oder
später ein bis zwei
Physiotherapeutin/Physiotherapeuten
in Voll, oder Teilzeit bei freier
Zeiteinteilung. Berufserfahrung
wäre schön, aber nicht zwingend
notwendig. Eine adäquate
Einarbeitungszeit und ein
angenehmes/familiäres Arbeitsklima
sind bei uns selbstverständlich!
Deutlich überdurchschnittliche
Bezahlung, fle...
alteingesessenes, (26 Jahre)
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Sie leidet an Borderline und wird medikamentös entsprechend behandelt (Diazepam, Trimiprmin, Promethazin). Zudem bekommt sie Metamizol gegen die Rückenschmerzen und hat auch noch eine Polioneuropathie, Asthma und raucht viel (Atmung ist hörbar beeinträchtigt).
Meine Theorie ist, dass sie durch den Medikamentencocktail neurologisch beeinträchtigt ist, was zu dem Gefühl zu stottern führt. Hat jemand eine andere Idee dazu, entsprechende Patienten schon behandelt oder gibt's sonst einen Tipp, was ich mit ihr die nächsten 10 Stunden machen könnte? An der Atmung zu arbeiten bringt wenig, da die Haltung durch die Wirbelversteifung ungünstig ist und sie auch kein Interesse dran hat, mit dem Rauchen aufzuhören. Ihr Leidensdruck ist hoch, sie vermeidet inzwischen Sprechsituationen aus Angst zu "stottern".
Liebe Grüße!
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Rabaukula schrieb:
Hat jemand davon schon mal etwas gehört? Eine neue Patientin, 60+, multimorbid, gibt an, nach einer Wirbelsäulen OP (Wirbelversteifung) vor einem Jahr angefangen zu haben zu stottern und bekam dafür eine Verordnung vom Hausarzt. Beim Anamnesegespräch hörte ich kein stottern, allerdings hatte ich den Eindruck von kurzen Absencen, ggf auch Wortfindungs- oder Wortabrufstörungen, die gelegentlich zu kurzen Pausen mitten im Satz führen. Im Ganzen wirkte die Patientin leicht benommen, antwortete auch nicht immer passend.
Sie leidet an Borderline und wird medikamentös entsprechend behandelt (Diazepam, Trimiprmin, Promethazin). Zudem bekommt sie Metamizol gegen die Rückenschmerzen und hat auch noch eine Polioneuropathie, Asthma und raucht viel (Atmung ist hörbar beeinträchtigt).
Meine Theorie ist, dass sie durch den Medikamentencocktail neurologisch beeinträchtigt ist, was zu dem Gefühl zu stottern führt. Hat jemand eine andere Idee dazu, entsprechende Patienten schon behandelt oder gibt's sonst einen Tipp, was ich mit ihr die nächsten 10 Stunden machen könnte? An der Atmung zu arbeiten bringt wenig, da die Haltung durch die Wirbelversteifung ungünstig ist und sie auch kein Interesse dran hat, mit dem Rauchen aufzuhören. Ihr Leidensdruck ist hoch, sie vermeidet inzwischen Sprechsituationen aus Angst zu "stottern".
Liebe Grüße!
Medikamente waren meines Wissens da nicht im Spiel
Ich hatte mit ihr zunächst Entspannungs- und Atemübungen gemacht, da sie sowohl beruflich als auch familiär sehr gefordert war. Das nahm sie "dankend" an, es änderte aber nichts. Versuchte auch ein paar rhythmische Sachen. War nix. Diese Frau machte dann irgendeinen mir sehr esoterisch anmutenden Kurs in Hamburg - und sie kam ohne jedes Symptom zurück !!! Habe das bis heute nicht kapiert, habe noch Tonaufnahmen vorher und nachher. Sie hat bestimmt nicht simuliert, ich kam nur zu dem Ergebnis (mal wieder) "es gibt einfach nichts, was es nicht gibt und was du nicht mal zum ersten Mal erleben kannst"
War jetzt wenig hilfreich - das Seminar würde ich deiner Patientin trotzdem nicht empfehlen ..... Aber was ich beim Lesen deines Beitrages spontan dachte war, vielleicht mit ihr zunächst weniger an der Sprechsymptomatik als an der Stotterangst zu arbeiten. Die ganze Pallette Vermeidensverhalten mal durchgehen. Eventuell Pseudostottern zur Desensibilisierung und besseren Wahrnehmung. In vivo Situationen, wo sie ihre eigenen Erwartungen an das Sprechen zunächst festhält und dann reflektiert, wie es wirklich war, wie die Leute wirklich reagiert haben usw.
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auch bei Aphasie-Patienten bekommt man häufig zu hören, dass sie "stottern" und das dies als sehr störend empfunden wird. Häufig verbergen sich dahinter dann Wortfindungsstörungen oder phonematische Paraphasien mit Annäherumgsverhalten.
Auch eine Dysarthrie-Patienten hat schon einmal von stark störendem "Stottern" gesprochen.
Ich hatte einen Patienten, der aufgrund seiner Epilepsie Medikamente nehmen musste. Er hatte durch die Medikamente starke Konzentrationsstörungen und Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis. Er musste sich aufgrund dessen sehr anstrengen längere Sätze sinnvoll zu enden zu bringen. Er hatte durch die Medikamente auch viele "Versprecher" mit Annäherungsverhalten an die Zielform und nannte es "stottern".
Ich denke, dass in deinem Fall die Medikamente auf jeden Fall eine große Rolle spielen.
Versuche doch mit der Patientin an der Eigenwahrnehmung zu arbeiten. Lass sie etwas erzählen, nimm es auf Band auf und lass sie einschätzen welche Stellen waren unflüssig/welche flüssig und auf einer Skala von 1-10 wie flüssig war der Satz insgesamt. Dann spielst du die Aufnahme ab und lässt sie noch einmal einschätzen. Das Ganze vorher vielleicht anhand von fremden Aufnahmen üben, bei der unflüssige Stellen eingebaut sind, die sie finden soll.
Teste doch auch noch einmal wie es im Bereich Diadochokinese aussieht. Hat sie vielleicht Probleme mit rasch aufeinanderfolgenden gegensätzlichen Zungen-/Lippenbewegungen? Insgesamt wäre eine Differentialdiagnostik Stottern-Disarthrie-Wortfindungsstörungen sicherlich hilfreich. Vielleicht liegt eine Dysarthrie, hervorgerufen durch die Medikamente, vor? Lass dir doch mal die Nebenwirkungszettel mitbringen. Ich glaube Diazepam kann Symptome einer Dysarthrie hervorrufen. Vielleicht kann sie die ganze Problematik mit ihrem Arzt besprechen und die Dosierung kann verändert werden oder es gibt ein vergleichbares Medikament. Das müsste der Arzt wissen.
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thea123 schrieb:
Hallo,
auch bei Aphasie-Patienten bekommt man häufig zu hören, dass sie "stottern" und das dies als sehr störend empfunden wird. Häufig verbergen sich dahinter dann Wortfindungsstörungen oder phonematische Paraphasien mit Annäherumgsverhalten.
Auch eine Dysarthrie-Patienten hat schon einmal von stark störendem "Stottern" gesprochen.
Ich hatte einen Patienten, der aufgrund seiner Epilepsie Medikamente nehmen musste. Er hatte durch die Medikamente starke Konzentrationsstörungen und Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis. Er musste sich aufgrund dessen sehr anstrengen längere Sätze sinnvoll zu enden zu bringen. Er hatte durch die Medikamente auch viele "Versprecher" mit Annäherungsverhalten an die Zielform und nannte es "stottern".
Ich denke, dass in deinem Fall die Medikamente auf jeden Fall eine große Rolle spielen.
Versuche doch mit der Patientin an der Eigenwahrnehmung zu arbeiten. Lass sie etwas erzählen, nimm es auf Band auf und lass sie einschätzen welche Stellen waren unflüssig/welche flüssig und auf einer Skala von 1-10 wie flüssig war der Satz insgesamt. Dann spielst du die Aufnahme ab und lässt sie noch einmal einschätzen. Das Ganze vorher vielleicht anhand von fremden Aufnahmen üben, bei der unflüssige Stellen eingebaut sind, die sie finden soll.
Teste doch auch noch einmal wie es im Bereich Diadochokinese aussieht. Hat sie vielleicht Probleme mit rasch aufeinanderfolgenden gegensätzlichen Zungen-/Lippenbewegungen? Insgesamt wäre eine Differentialdiagnostik Stottern-Disarthrie-Wortfindungsstörungen sicherlich hilfreich. Vielleicht liegt eine Dysarthrie, hervorgerufen durch die Medikamente, vor? Lass dir doch mal die Nebenwirkungszettel mitbringen. Ich glaube Diazepam kann Symptome einer Dysarthrie hervorrufen. Vielleicht kann sie die ganze Problematik mit ihrem Arzt besprechen und die Dosierung kann verändert werden oder es gibt ein vergleichbares Medikament. Das müsste der Arzt wissen.
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Susulo schrieb:
Der krasseste Fall, der mir mal unterkam war folgender: Eine Frau, Anfang 50 , kam zu mir mit massiver Sprechanstrengung. Vor allem bei Vokalen im Onset hatte sie regelrechte Blockierungen, die Stimme war massiv gepresst, Bei fast allen Anlauten kam es zu Wiederholungen und die Sprechgeschwindigkeit war ziemlich verlangsamt. "Diagnose": Sprechstörung nach Niesanfall. Neurologisch wie auch phoniatrisch noch und nöcher durchleuchtet, nix gefunden. Die Sprechproblematik habe anscheinend von einem Augenblick zum nächsten (nach dem Niesen!) begonnen und hörte nicht mehr auf.
Medikamente waren meines Wissens da nicht im Spiel
Ich hatte mit ihr zunächst Entspannungs- und Atemübungen gemacht, da sie sowohl beruflich als auch familiär sehr gefordert war. Das nahm sie "dankend" an, es änderte aber nichts. Versuchte auch ein paar rhythmische Sachen. War nix. Diese Frau machte dann irgendeinen mir sehr esoterisch anmutenden Kurs in Hamburg - und sie kam ohne jedes Symptom zurück !!! Habe das bis heute nicht kapiert, habe noch Tonaufnahmen vorher und nachher. Sie hat bestimmt nicht simuliert, ich kam nur zu dem Ergebnis (mal wieder) "es gibt einfach nichts, was es nicht gibt und was du nicht mal zum ersten Mal erleben kannst"
War jetzt wenig hilfreich - das Seminar würde ich deiner Patientin trotzdem nicht empfehlen ..... Aber was ich beim Lesen deines Beitrages spontan dachte war, vielleicht mit ihr zunächst weniger an der Sprechsymptomatik als an der Stotterangst zu arbeiten. Die ganze Pallette Vermeidensverhalten mal durchgehen. Eventuell Pseudostottern zur Desensibilisierung und besseren Wahrnehmung. In vivo Situationen, wo sie ihre eigenen Erwartungen an das Sprechen zunächst festhält und dann reflektiert, wie es wirklich war, wie die Leute wirklich reagiert haben usw.
das einen fehler im striatum unterstellt.
in diesem nervenkern wird ja die motorik koordiniert,
also auch die sprechmotorik.
dies würde in den bereich dysarthrie fallen
und man müsste es abgrenzen können von problemen mit der wortfindung u. dgl.
übrigens: auch bei parkinson gibt es ein stottern.
und: dieses "striäre stottern" bezieht sich immer auf initiale Laut- od. silbenwiederholungen.
keine sonstigen symptome des stotterns als redeflußstörung sind vorhanden.
hjt
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hansjörg tarantik schrieb:
...... es gibt doch den begriff "striäres stottern",
das einen fehler im striatum unterstellt.
in diesem nervenkern wird ja die motorik koordiniert,
also auch die sprechmotorik.
dies würde in den bereich dysarthrie fallen
und man müsste es abgrenzen können von problemen mit der wortfindung u. dgl.
übrigens: auch bei parkinson gibt es ein stottern.
und: dieses "striäre stottern" bezieht sich immer auf initiale Laut- od. silbenwiederholungen.
keine sonstigen symptome des stotterns als redeflußstörung sind vorhanden.
hjt
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