Physiotherapeut/in (m/w/d)
Gesucht wird ein/e motivierte/r
Physiotherapeut/in (m/w/d), der/die
unser tolles Team verstärkt und
sich auf eine abwechslungsreiche
und anspruchsvolle Tätigkeit in
einer modernen Praxis freut.
Deine Aufgaben:
Durchführung von individuellen
physiotherapeutischen Behandlungen
auf Grundlage einer ärztlichen
Verordnung
Erstellung von Therapieplänen und
Dokumentation der Behandlungen
Beratung und Anleitung von
Patienten zur Eigenübung und
Prävention
Eng...
Gesucht wird ein/e motivierte/r
Physiotherapeut/in (m/w/d), der/die
unser tolles Team verstärkt und
sich auf eine abwechslungsreiche
und anspruchsvolle Tätigkeit in
einer modernen Praxis freut.
Deine Aufgaben:
Durchführung von individuellen
physiotherapeutischen Behandlungen
auf Grundlage einer ärztlichen
Verordnung
Erstellung von Therapieplänen und
Dokumentation der Behandlungen
Beratung und Anleitung von
Patienten zur Eigenübung und
Prävention
Eng...
Schon bei der Überschrift wusste ich nicht, wie ich das formulieren soll, und jetzt, nach 27 Jahren Therapie in Süddeutschland frage ich mich, warum ich das Thema nicht längst mal diskutiert habe - irgendwie hab ich mich immer "durchgewurschtelt".
Also, vor allem liebe Süddeutsche:
1. wie handhabt ihr das in der Sigmatismustherapie ??? Hier bei uns gibt es ja nur eine Sorte s, nämlich [ s ] . [ z ] für die allermeisten Menschen völlig fremd und für Erwachsene nicht "sprechbar". In der 1.Klasse lernen die Kinder auch konsequent "sssss" wie "SSSonne". So weit so gut, ich habe entsprechend eigentlich auch immer nur das stimmlose s angebahnt wie auch geübt. Kinder mit "Migrationshintergrund aus Norddeutschland" :kissing_closed_eyes: haben dann meistens entweder automatisch die Sprechweise der Eltern übernommen oder eben auch nicht.
Nun hab ich neuerdings ein Mädel in Therapie, die das stimmlose s wunderbar beherrscht (sie hat aber nen Schetismus sch-->s), die Mutter ist aber vor allem maximal irritiert, dass sie eben SSonne und nicht [ z ]onne sagt .... Jetzt kann ich das dem Mädel ja von mir aus beibringen, sie kommt aber in die Schule und da wird sie das wiederum anders lernen .... Sehe ich das jetzt zu kompliziert? Es fängt ja schon mit dem Therapiematerial an -wenn ich das aus dem Süden bestelle (Konstanz, Trialogo) sind die Positionen bei /s/ einfach gemischt. Bestelle ich was aus dem Norden (z.B. Ludibunt, Hamburg) wird da differenziert, logisch an sich ....
2. Das ewige "sch" im Schwäbischen. Meist regelt es sich ja auch von selbst. Habe ständig ein Problem beim Quartett spielen "Hast du ?" versus "Hascht du ?" Soll ich ein schwäbisches Kind nun bei der Schetismustherapie an dieser Stelle verbessern oder nicht? Manchmal sag ich dann "Du sagst so und ich sag es so". Auch blöd.
3. Das wunderschöne (Zungenspitzen-) RRRRRR. Ich selbst spreche das quasi "muttersprachlich", hab mir das velare [ r ] in der Ausbildung mühsam angeeignet ...Dennoch, in der Therapie natürlich [ r ] wesentlich unkomplizierter als [R] und das kam mir also durchaus entgegen, dass hier in der Gegend absolut kein Mensch das [R] spricht. Jetzt kommen ja aber doch immer mehr Osteuropäer, die es sprechen, die freuen sich dann ganz dolle, dass ich das auch kann - aber ehrlich, ihr Lieben, bin da in der Lautanbahnung vollkommen überfordert !!!! Rate meist , abzuwarten :angry: Und außerdem auch hier: soll ich den Kindern nicht das Deutsch beibringen, das auch ihre Klassenkameraden sprechen? Oder: Deutsch mit [ r ], Muttersprache mit [ R ].
Also, das klingt jetzt alles ein bisschen dramatischer als ich es empfinde ... aber mich würde doch mal interessieren, wie ihr das handhabt, was ihr darüber denkt und BTW auch mal ne Anbahnungsmethode für [R] - ist mir definitiv noch nie gelungen ... alle die es brauchten hatten es von selbst gelernt ....(hoffentlich liest jetzt kein Kinderarzt mit :wink: )
Völlig bescheuert, an so einem sonnigen Abend am PC zu sitzen .... ich mach das Ding jetzt aus.
Liebe Grüße, Susanne
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Susulo schrieb:
Hallo, Kolleginnen (und Kollegen :wink: )
Schon bei der Überschrift wusste ich nicht, wie ich das formulieren soll, und jetzt, nach 27 Jahren Therapie in Süddeutschland frage ich mich, warum ich das Thema nicht längst mal diskutiert habe - irgendwie hab ich mich immer "durchgewurschtelt".
Also, vor allem liebe Süddeutsche:
1. wie handhabt ihr das in der Sigmatismustherapie ??? Hier bei uns gibt es ja nur eine Sorte s, nämlich [ s ] . [ z ] für die allermeisten Menschen völlig fremd und für Erwachsene nicht "sprechbar". In der 1.Klasse lernen die Kinder auch konsequent "sssss" wie "SSSonne". So weit so gut, ich habe entsprechend eigentlich auch immer nur das stimmlose s angebahnt wie auch geübt. Kinder mit "Migrationshintergrund aus Norddeutschland" :kissing_closed_eyes: haben dann meistens entweder automatisch die Sprechweise der Eltern übernommen oder eben auch nicht.
Nun hab ich neuerdings ein Mädel in Therapie, die das stimmlose s wunderbar beherrscht (sie hat aber nen Schetismus sch-->s), die Mutter ist aber vor allem maximal irritiert, dass sie eben SSonne und nicht [ z ]onne sagt .... Jetzt kann ich das dem Mädel ja von mir aus beibringen, sie kommt aber in die Schule und da wird sie das wiederum anders lernen .... Sehe ich das jetzt zu kompliziert? Es fängt ja schon mit dem Therapiematerial an -wenn ich das aus dem Süden bestelle (Konstanz, Trialogo) sind die Positionen bei /s/ einfach gemischt. Bestelle ich was aus dem Norden (z.B. Ludibunt, Hamburg) wird da differenziert, logisch an sich ....
2. Das ewige "sch" im Schwäbischen. Meist regelt es sich ja auch von selbst. Habe ständig ein Problem beim Quartett spielen "Hast du ?" versus "Hascht du ?" Soll ich ein schwäbisches Kind nun bei der Schetismustherapie an dieser Stelle verbessern oder nicht? Manchmal sag ich dann "Du sagst so und ich sag es so". Auch blöd.
3. Das wunderschöne (Zungenspitzen-) RRRRRR. Ich selbst spreche das quasi "muttersprachlich", hab mir das velare [ r ] in der Ausbildung mühsam angeeignet ...Dennoch, in der Therapie natürlich [ r ] wesentlich unkomplizierter als [R] und das kam mir also durchaus entgegen, dass hier in der Gegend absolut kein Mensch das [R] spricht. Jetzt kommen ja aber doch immer mehr Osteuropäer, die es sprechen, die freuen sich dann ganz dolle, dass ich das auch kann - aber ehrlich, ihr Lieben, bin da in der Lautanbahnung vollkommen überfordert !!!! Rate meist , abzuwarten :angry: Und außerdem auch hier: soll ich den Kindern nicht das Deutsch beibringen, das auch ihre Klassenkameraden sprechen? Oder: Deutsch mit [ r ], Muttersprache mit [ R ].
Also, das klingt jetzt alles ein bisschen dramatischer als ich es empfinde ... aber mich würde doch mal interessieren, wie ihr das handhabt, was ihr darüber denkt und BTW auch mal ne Anbahnungsmethode für [R] - ist mir definitiv noch nie gelungen ... alle die es brauchten hatten es von selbst gelernt ....(hoffentlich liest jetzt kein Kinderarzt mit :wink: )
Völlig bescheuert, an so einem sonnigen Abend am PC zu sitzen .... ich mach das Ding jetzt aus.
Liebe Grüße, Susanne
Ich bin keine Logopädin, sondern Physik. Und dennoch finde ich deine Frage durchaus interessant und berechtigt. Welche "Sprache" sollen die Kinder lernen? Klar, je nach Region, in der man wohnt, gibts unterschiedliche Dialekte. In den Schulen wird mit Sicherheit auch in entsprechender Mundart geredet. Dennoch meine ich, dass das allgemein gültige "Hochdeutsch" doch am wichtigsten ist zu beherrschen?
Ich bin wirklich gespannt, was deine Kollegen antworten!
Viele Grüße und weiterhin viel Sonne!
Alladina
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Ähnlich ist es durchsus mit dem stimmhaften und dem stimmlosen s. Es gibt im Deutschen hier keine Bedeutunsunterscheidung, also keine Minimalpaare (wie z. B. Kopf und Topf). (Auch das ist in manch anderer Sprache anders) Und ich weigere mich, egal was der Duden sagt, einfach dahinzustellen, dass hier die norddeutsche Variante der Norm entspricht. Das ganze ist genauso "dialektbedingt" - es ist eben die Sprachkonvention einer bestimmten Gruppe.
Dennoch freue ich mich über deine Antwort - dachte schon, alle sind im Urlaub außer mir und auch ich hoffe, dass noch der/die ein oder andere Kollegin sich meldet. Mal sehen...
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Susulo schrieb:
Nu ja, liebe Alladina, hier geht es ja weniger um " Hochdeutsch " sondern um erlaubte Varianten des selbigen. Sowohl ein velares als auch ein Zungenspitzen - R ist im Deutschen erlaubt, da nicht bedeutungsunterscheidend. (Ist in manchen Fremdsprachen anders)
Ähnlich ist es durchsus mit dem stimmhaften und dem stimmlosen s. Es gibt im Deutschen hier keine Bedeutunsunterscheidung, also keine Minimalpaare (wie z. B. Kopf und Topf). (Auch das ist in manch anderer Sprache anders) Und ich weigere mich, egal was der Duden sagt, einfach dahinzustellen, dass hier die norddeutsche Variante der Norm entspricht. Das ganze ist genauso "dialektbedingt" - es ist eben die Sprachkonvention einer bestimmten Gruppe.
Dennoch freue ich mich über deine Antwort - dachte schon, alle sind im Urlaub außer mir und auch ich hoffe, dass noch der/die ein oder andere Kollegin sich meldet. Mal sehen...
mir geht es ziemlich gleich. Ich arbeite in einer schwäbischen Kleinstadt und bahne "normalerweise" auch kein stimmhaftes /z/ an. Bürste, Kastanie und ähnliche Wörter sortiere ich schon mal um in die /sch/-Therapie.
Bei Kindern mit Zungenspitzen-R-Hintergrund tu ich mich auch schwer, obwohl ich ne TAKTKIN-AUsbildung habe und es damit leichter geht. Aber oftmals wollen die Kinder die Berührung nicht und das akzeptiere ich.
Ich mische auch k und g, t und d - die Erfahrung hat mir gezeigt, dass die Kinder den stimmlos-stimmhaft Unterschied überwiegend ohne meine Anleitung hinbekommen (nur ganz wenige nicht). Mit schwäbischen Kinder sprech ich auch mehr oder weniger schwäbisch, wenn wir uns unterhalten, in "Therapie-Spielen" und beim Lesen kommen dann auch Hochschwäbisch, Hochdeutsch oder Schriftdeutsch zum tragen. Ich finde alle Varianten haben ihren Platz und fände es schade, wenn Dialekte verschwänden. Der Dialekt als solches verhindert ja keine regelrechte Entwicklung, sonst gäbe es keine Dialektsprecher die problemlos Rechtschreibsicherheit erwerben (das ist jetzt nicht wissenschaftlich ausgedrückt, spiegelt aber den Alltag hier wieder). Selbstverständlich gibt es auch Situationen, Störungsbilder in denen ich anders vorgehe.
Und als Antwort auf einen anderen Thread: Ich mach durchaus gerne mal eine Sigmatismustherapie (oder andere Laute), finde es schade, dass die meisten Kinder nur geschickt werden, wenn sie massive, vielschichtige Probleme haben, momentan bevorzugt auch noch mit Migrationshintergrund (manchmal ist das sogar der einzige Grund für die Verordnung) und andere Kinder bleiben auf der Strecke. Da kommt auch mal des Argument, mit Lispeln könne man ja auch Bundeskanzler werden, muss man nicht therapieren - und als Referendar kommt dieses "Kind" dann doch, weil es selbst nicht lispelnd vor der Klasse stehen will, weil auch mal Kollegen ihn mit seinem Namen, der ein /s/ enthält lispelnd veräppeln.
So wieder mehr geschrieben als geplant.
Liebe Grüße aus Oberschwaben
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Logo1983 schrieb:
Hallo Susulo,
mir geht es ziemlich gleich. Ich arbeite in einer schwäbischen Kleinstadt und bahne "normalerweise" auch kein stimmhaftes /z/ an. Bürste, Kastanie und ähnliche Wörter sortiere ich schon mal um in die /sch/-Therapie.
Bei Kindern mit Zungenspitzen-R-Hintergrund tu ich mich auch schwer, obwohl ich ne TAKTKIN-AUsbildung habe und es damit leichter geht. Aber oftmals wollen die Kinder die Berührung nicht und das akzeptiere ich.
Ich mische auch k und g, t und d - die Erfahrung hat mir gezeigt, dass die Kinder den stimmlos-stimmhaft Unterschied überwiegend ohne meine Anleitung hinbekommen (nur ganz wenige nicht). Mit schwäbischen Kinder sprech ich auch mehr oder weniger schwäbisch, wenn wir uns unterhalten, in "Therapie-Spielen" und beim Lesen kommen dann auch Hochschwäbisch, Hochdeutsch oder Schriftdeutsch zum tragen. Ich finde alle Varianten haben ihren Platz und fände es schade, wenn Dialekte verschwänden. Der Dialekt als solches verhindert ja keine regelrechte Entwicklung, sonst gäbe es keine Dialektsprecher die problemlos Rechtschreibsicherheit erwerben (das ist jetzt nicht wissenschaftlich ausgedrückt, spiegelt aber den Alltag hier wieder). Selbstverständlich gibt es auch Situationen, Störungsbilder in denen ich anders vorgehe.
Und als Antwort auf einen anderen Thread: Ich mach durchaus gerne mal eine Sigmatismustherapie (oder andere Laute), finde es schade, dass die meisten Kinder nur geschickt werden, wenn sie massive, vielschichtige Probleme haben, momentan bevorzugt auch noch mit Migrationshintergrund (manchmal ist das sogar der einzige Grund für die Verordnung) und andere Kinder bleiben auf der Strecke. Da kommt auch mal des Argument, mit Lispeln könne man ja auch Bundeskanzler werden, muss man nicht therapieren - und als Referendar kommt dieses "Kind" dann doch, weil es selbst nicht lispelnd vor der Klasse stehen will, weil auch mal Kollegen ihn mit seinem Namen, der ein /s/ enthält lispelnd veräppeln.
So wieder mehr geschrieben als geplant.
Liebe Grüße aus Oberschwaben
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Alladina schrieb:
Hallo Susulo!
Ich bin keine Logopädin, sondern Physik. Und dennoch finde ich deine Frage durchaus interessant und berechtigt. Welche "Sprache" sollen die Kinder lernen? Klar, je nach Region, in der man wohnt, gibts unterschiedliche Dialekte. In den Schulen wird mit Sicherheit auch in entsprechender Mundart geredet. Dennoch meine ich, dass das allgemein gültige "Hochdeutsch" doch am wichtigsten ist zu beherrschen?
Ich bin wirklich gespannt, was deine Kollegen antworten!
Viele Grüße und weiterhin viel Sonne!
Alladina
vielen Dank für deinen / Ihren Beitrag (Du-Sie ist ja auch schon wieder ein Thema. Normal Sieze ich Leute, die ich nicht kenne. Und zwar GERNE ! Aber hier im Forum hab ich mir das abgewöhnt, weil man irgendwann durcheinander kommt, mit wem jetzt "Sie" oder "Du" .... also einfach mal kollegiales "Du" - ok?)
Also, das ist ja immer schön, sich bestätigt zu fühlen und zu erleben, dass es anderen auch so geht. Ich lese aber aus deinem Text, dass du selbst schwäbisch sprichst, das macht es natürlich einfacher. Ein "Kaschtanie" geht einfach nicht über meine Lippen, das fühlt sich zu fremd an, obwohl ich seit über 25 Jahren hier lebe.
Was ist "Hochschwäbisch" ???
Auch ich finde, dass Dialekte erhalten bleiben sollten und bei normal entwickelten Kinder sehe ich darin Null Probleme (bin von meiner Herkunft her auch sehr starke Dialektsprecherin und kann halt jetzt beides. Niemals nicht Probleme bei der Orthographie gehabt. Es gab halt ein "haddes und ein weiches dee / bee" :kissing_closed_eyes: und ich schrieb es immer richtig...). Probleme sehe ich aber schon bei Kindern mit phonologischen Störungen / LRS .... Kenne hier etliche Jugendliche, die halt im Aufsatz schreiben "Mir hamm einen Brief geschrieben" - und die das für sauberstes Hochdeutsch halten.
Was die Sigmatismus Therapie angeht: nur weil ich es nicht gern mache, heißt das nicht, dass ich sie für überflüssig halte!!
Und nochmal zu meinem Ausgangspost: würdest du nun einem Kind mit norddeutschen Eltern das [ z ] beibringen oder den Eltern erklären, dass das hier in Süddeutschland nichts zur Sache tut ?
Die Sache mit dem Zungenspitzen-R -> wäre super, hier doch die ein oder andere Anbahnungsmethode zu bekommen, wie ich es auch schön fände, noch ein paar statements zu meinem obigen Text zu erhalten.
Und zu guter Letzt, liebe/r Logo 1983: ich schreibe fast immer mehr als ich vorher denke .... Logorrhoe .... Berufskrankheit ....
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gerne mit kollegialem Du.
Ich kann schwäbisch, aber auch vogtländisch (einigermaßen), was ziemlich konträr ist. Einige Berufsjahre hab ich im Saarland zugebracht..... eine ordentliche Dialektherausforderung, zumal es in dem Einzugsgebiet sehr unterschiedliche Varianten / Dialekte gab.
Hochschwäbisch nenn ich das, was oftmals dabei raus kommt, wenn ein Schwabe versucht Schriftdeutsch zu sprechen (z.B.:Ich habe in ihrem Schaufenster ein ... gesehen, und da hätte ich gerne gewisst, was das kostet), das kann sich in Grammatik oder in der Lautfärbung zeigen. Ist kein offizieller Begriff, aber das, was ich auch oft von mir gebe.
Bei Norddeutschen Eltern die im Süden leben? Weiß nicht ob ich das /z/ extra anbahnen würde, würde es aber in der Therapie selbstverständlich akzeptieren und da man sich sprachlich oft an sein Gegenüber adaptiert, vermutlich auch selbst verwenden. Ich würde die Thematik sicherlich ansprechen. Oft machen die Kinder aber von sich aus die Unterscheidung. Habe auch viele Kinder mit Russisch als Hintergrund, die das /r/, /R/ wechselweise anwenden, je nach Sprache, die sie gerade sprechen, ohne dass wir das in der Therapie erarbeitet hätten.
Im Saarland konnte ich den Dialekt auch nicht, hab mich gelegentlich erkundigt, ob bestimmte Begriffe oder grammatikalische Wendungen ortsüblich sind. Ich spreche auch in der Therapie kein breites schwäbisch (aber man hört schon, dass ich seit dem Kindergarten Schwabe bin), auch zu Hause eher nicht, da mein Mann kaum Dialekt spricht (meinen Kindern fallen manchmal fast die Ohren ab, wenn sie mich mit alten Schulfreunden sprechen / telefonieren hören, sie lachen allerdings auch, wenn ich mit meiner Freundin aus der Schweiz spreche oder in Norddeutschland im Urlaub bin - scheine mich da ziemlich schnell anzupassen). Außer vllt in mancher Stimm- oder Aphasietherapie, wenn es denn passt.
Die Phonologischen Störungen sind ein gutes Argument und da mach ich in der Therapie schon Unterschiede.
Zu Deinem Beispiel mit dem "hamm" - ich beobachte oft eine große Schwierigkeit in der Differnzierung und Anwendung von /m/ und /n/. Finde ich in der Therapie oft als schwierigsten Part, zumal es ja auch einen grammatikalischen Aspekt hat bei den - dem. Habe über die Schullaufbahn meiner Kinder aber auch beobachtet, das der Dialekt in der Schule auch im Deutschunterricht je nach Herkunft des Lehrpersonals ordentlich reingehauen hat (mehr als zu meiner Zeit), da finde ich es durchaus schwierig ordentliche Aufsätze und Referate zu fabrizieren.
So, wieder einmal weit geschweift,
Grüße aus einem sonnigen Oberschwaben
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Logo1983 schrieb:
Liebe Susulo,
gerne mit kollegialem Du.
Ich kann schwäbisch, aber auch vogtländisch (einigermaßen), was ziemlich konträr ist. Einige Berufsjahre hab ich im Saarland zugebracht..... eine ordentliche Dialektherausforderung, zumal es in dem Einzugsgebiet sehr unterschiedliche Varianten / Dialekte gab.
Hochschwäbisch nenn ich das, was oftmals dabei raus kommt, wenn ein Schwabe versucht Schriftdeutsch zu sprechen (z.B.:Ich habe in ihrem Schaufenster ein ... gesehen, und da hätte ich gerne gewisst, was das kostet), das kann sich in Grammatik oder in der Lautfärbung zeigen. Ist kein offizieller Begriff, aber das, was ich auch oft von mir gebe.
Bei Norddeutschen Eltern die im Süden leben? Weiß nicht ob ich das /z/ extra anbahnen würde, würde es aber in der Therapie selbstverständlich akzeptieren und da man sich sprachlich oft an sein Gegenüber adaptiert, vermutlich auch selbst verwenden. Ich würde die Thematik sicherlich ansprechen. Oft machen die Kinder aber von sich aus die Unterscheidung. Habe auch viele Kinder mit Russisch als Hintergrund, die das /r/, /R/ wechselweise anwenden, je nach Sprache, die sie gerade sprechen, ohne dass wir das in der Therapie erarbeitet hätten.
Im Saarland konnte ich den Dialekt auch nicht, hab mich gelegentlich erkundigt, ob bestimmte Begriffe oder grammatikalische Wendungen ortsüblich sind. Ich spreche auch in der Therapie kein breites schwäbisch (aber man hört schon, dass ich seit dem Kindergarten Schwabe bin), auch zu Hause eher nicht, da mein Mann kaum Dialekt spricht (meinen Kindern fallen manchmal fast die Ohren ab, wenn sie mich mit alten Schulfreunden sprechen / telefonieren hören, sie lachen allerdings auch, wenn ich mit meiner Freundin aus der Schweiz spreche oder in Norddeutschland im Urlaub bin - scheine mich da ziemlich schnell anzupassen). Außer vllt in mancher Stimm- oder Aphasietherapie, wenn es denn passt.
Die Phonologischen Störungen sind ein gutes Argument und da mach ich in der Therapie schon Unterschiede.
Zu Deinem Beispiel mit dem "hamm" - ich beobachte oft eine große Schwierigkeit in der Differnzierung und Anwendung von /m/ und /n/. Finde ich in der Therapie oft als schwierigsten Part, zumal es ja auch einen grammatikalischen Aspekt hat bei den - dem. Habe über die Schullaufbahn meiner Kinder aber auch beobachtet, das der Dialekt in der Schule auch im Deutschunterricht je nach Herkunft des Lehrpersonals ordentlich reingehauen hat (mehr als zu meiner Zeit), da finde ich es durchaus schwierig ordentliche Aufsätze und Referate zu fabrizieren.
So, wieder einmal weit geschweift,
Grüße aus einem sonnigen Oberschwaben
Danke. Im Großen und Ganzen finde ich mich in dem, was du schreibst, wieder. Ich "kann" durchaus schwäbisch - zumindest Nicht-Schwaben finden es überzeugend... Ich passe mich auch ständig meinem sprachlichem Gegenüber an, automatisch, ohne Nachzudenken. Das hatte aber schon des öfteren zur Folge, dass ich gefragt wurde, aus welchem Land ich denn mit meinem Akzent komme :kissing_closed_eyes: .... naja anscheinend bin ich zu multinational ...
Ich habe auch in oben benannten Fall beschlossen, das /z/ nicht gesondert anzubahnen. Vater ist Schwabe, Mutter aus Norddeutschland. Hilft nix, sie muss sich hier integrieren :grin: , was heiratet sie auch so interkulturell :wink:.... Ich mach es so: Kind kann jetzt das /s/ perfekt, ich spreche es dann in der Spontansprache auch stimmhaft aus, Mutter sowieso - soll das Mädel machen, was es will. Hab noch ein paar andere Baustellen mit ihr.
Mit dem R erlebte ich das bislang immer ganz genau wie du, doch diesmal hab ich einen hartnäckigen Fall ....
M und N ein Thema für sich. Stimmt. Der Dativ auch .... manche lernen's nie....
Jetzt hab ich es doch schon ein bisschen kürzer geschafft *freu
P.S. Ja! Dass die Lehrer hier oft Dialekt sprechen finde ich bei aller Liebe oft doch sehr problematisch.
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Susulo schrieb:
Hallo nochmal, Logo 1983
Danke. Im Großen und Ganzen finde ich mich in dem, was du schreibst, wieder. Ich "kann" durchaus schwäbisch - zumindest Nicht-Schwaben finden es überzeugend... Ich passe mich auch ständig meinem sprachlichem Gegenüber an, automatisch, ohne Nachzudenken. Das hatte aber schon des öfteren zur Folge, dass ich gefragt wurde, aus welchem Land ich denn mit meinem Akzent komme :kissing_closed_eyes: .... naja anscheinend bin ich zu multinational ...
Ich habe auch in oben benannten Fall beschlossen, das /z/ nicht gesondert anzubahnen. Vater ist Schwabe, Mutter aus Norddeutschland. Hilft nix, sie muss sich hier integrieren :grin: , was heiratet sie auch so interkulturell :wink:.... Ich mach es so: Kind kann jetzt das /s/ perfekt, ich spreche es dann in der Spontansprache auch stimmhaft aus, Mutter sowieso - soll das Mädel machen, was es will. Hab noch ein paar andere Baustellen mit ihr.
Mit dem R erlebte ich das bislang immer ganz genau wie du, doch diesmal hab ich einen hartnäckigen Fall ....
M und N ein Thema für sich. Stimmt. Der Dativ auch .... manche lernen's nie....
Jetzt hab ich es doch schon ein bisschen kürzer geschafft *freu
P.S. Ja! Dass die Lehrer hier oft Dialekt sprechen finde ich bei aller Liebe oft doch sehr problematisch.
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Susulo schrieb:
Liebe/r Logo 1983,
vielen Dank für deinen / Ihren Beitrag (Du-Sie ist ja auch schon wieder ein Thema. Normal Sieze ich Leute, die ich nicht kenne. Und zwar GERNE ! Aber hier im Forum hab ich mir das abgewöhnt, weil man irgendwann durcheinander kommt, mit wem jetzt "Sie" oder "Du" .... also einfach mal kollegiales "Du" - ok?)
Also, das ist ja immer schön, sich bestätigt zu fühlen und zu erleben, dass es anderen auch so geht. Ich lese aber aus deinem Text, dass du selbst schwäbisch sprichst, das macht es natürlich einfacher. Ein "Kaschtanie" geht einfach nicht über meine Lippen, das fühlt sich zu fremd an, obwohl ich seit über 25 Jahren hier lebe.
Was ist "Hochschwäbisch" ???
Auch ich finde, dass Dialekte erhalten bleiben sollten und bei normal entwickelten Kinder sehe ich darin Null Probleme (bin von meiner Herkunft her auch sehr starke Dialektsprecherin und kann halt jetzt beides. Niemals nicht Probleme bei der Orthographie gehabt. Es gab halt ein "haddes und ein weiches dee / bee" :kissing_closed_eyes: und ich schrieb es immer richtig...). Probleme sehe ich aber schon bei Kindern mit phonologischen Störungen / LRS .... Kenne hier etliche Jugendliche, die halt im Aufsatz schreiben "Mir hamm einen Brief geschrieben" - und die das für sauberstes Hochdeutsch halten.
Was die Sigmatismus Therapie angeht: nur weil ich es nicht gern mache, heißt das nicht, dass ich sie für überflüssig halte!!
Und nochmal zu meinem Ausgangspost: würdest du nun einem Kind mit norddeutschen Eltern das [ z ] beibringen oder den Eltern erklären, dass das hier in Süddeutschland nichts zur Sache tut ?
Die Sache mit dem Zungenspitzen-R -> wäre super, hier doch die ein oder andere Anbahnungsmethode zu bekommen, wie ich es auch schön fände, noch ein paar statements zu meinem obigen Text zu erhalten.
Und zu guter Letzt, liebe/r Logo 1983: ich schreibe fast immer mehr als ich vorher denke .... Logorrhoe .... Berufskrankheit ....
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