Sozialpädiatrisches Zentrum
Institut für Neuro- und
Sozialpädiatrie Hamburg-Ost
sucht ab sofort
eine/n Ergotherapeuten/in
in Teilzeit / Vollzeit
.
Wir bieten Ihnen:
• Ein Aufgabenfeld, das sowohl
Therapien als auch diagnostische
Verfahren umfasst, aber auch den
Einsatz individueller
Qualifikationen und Schwerpunkte
ermöglicht
• Einen Arbeitsplatz, der keine
Wünsche offenlässt, mit vielen
Möglichkeiten, im Team eine
Turnhalle, Tischlerwerkstatt,
Musik-Loft und einen therapeu...
Institut für Neuro- und
Sozialpädiatrie Hamburg-Ost
sucht ab sofort
eine/n Ergotherapeuten/in
in Teilzeit / Vollzeit
.
Wir bieten Ihnen:
• Ein Aufgabenfeld, das sowohl
Therapien als auch diagnostische
Verfahren umfasst, aber auch den
Einsatz individueller
Qualifikationen und Schwerpunkte
ermöglicht
• Einen Arbeitsplatz, der keine
Wünsche offenlässt, mit vielen
Möglichkeiten, im Team eine
Turnhalle, Tischlerwerkstatt,
Musik-Loft und einen therapeu...
wie seht ihr das? Hab momentan eine Patientin mit eher hypofunktioneller Dysphonie, aber stark hyperfunktionell kompensiert. Der Klassiker: Erzieherin , übliche Frauen-Doppelbelastung mit Beruf und 2 Kinder.
Insgesamt läuft die Therapie richtig gut, reflektierte Persönlichkeit, tolle Körperwahrnehmung, kann gut entspannen und versucht sie auch im Alltag, musikalisch, mutig im Ausprobieren usw.
Die Stimme wird langsam besser und belastbarer.
Sie hat aber - auch Klassiker - immer wieder Schulter/Nackenprobleme, was natürlich auch entsprechend ungünstig für die Stimme ist. Die Rückenmuskulatur .... hm, bin da jetzt zu wenig Fachfrau. Fakt ist, sie kann nicht wirklich auf dem Rücken liegen, da hat sie Schmerzen.
Sie macht schon sehr lange deswegen Krafttraining, insbesondere Schulter- und Nackenmuskulatur. Sie schwört darauf, ich bin mir nicht sicher, ob ihr das gut tut. Sie hatte da jetzt nämlich urlaubsbedingt ne längere Pause und erst die Tage wieder damit begonnen. Und prompt war auch die Stimme schlechter. Muss jetzt nicht deshalb sein. Der stressige Alltag fing ja auch wieder an.
Habt ihr Erfahrungswerte bzw. wie seht ihr das?
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Susulo schrieb:
Liebe Kolleginnen (auch die ohne "innen"),
wie seht ihr das? Hab momentan eine Patientin mit eher hypofunktioneller Dysphonie, aber stark hyperfunktionell kompensiert. Der Klassiker: Erzieherin , übliche Frauen-Doppelbelastung mit Beruf und 2 Kinder.
Insgesamt läuft die Therapie richtig gut, reflektierte Persönlichkeit, tolle Körperwahrnehmung, kann gut entspannen und versucht sie auch im Alltag, musikalisch, mutig im Ausprobieren usw.
Die Stimme wird langsam besser und belastbarer.
Sie hat aber - auch Klassiker - immer wieder Schulter/Nackenprobleme, was natürlich auch entsprechend ungünstig für die Stimme ist. Die Rückenmuskulatur .... hm, bin da jetzt zu wenig Fachfrau. Fakt ist, sie kann nicht wirklich auf dem Rücken liegen, da hat sie Schmerzen.
Sie macht schon sehr lange deswegen Krafttraining, insbesondere Schulter- und Nackenmuskulatur. Sie schwört darauf, ich bin mir nicht sicher, ob ihr das gut tut. Sie hatte da jetzt nämlich urlaubsbedingt ne längere Pause und erst die Tage wieder damit begonnen. Und prompt war auch die Stimme schlechter. Muss jetzt nicht deshalb sein. Der stressige Alltag fing ja auch wieder an.
Habt ihr Erfahrungswerte bzw. wie seht ihr das?
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Was du schreibst klingt natürlich vernünftig - ich neige leider manchmal dazu, die Dinge auf die Schnelle etwas übertrieben darzustellen. Also, sie kann durchaus auf dem Rücken liegen, aber es fühlt sich für sie nicht gut bis schmerzhaft an. Sie entlastet sich, indem sie die Knie anzieht. Aber flach liegen vermeidet sie.
PT hat sie immer mal phasenweise, ganzkörperlich entspannen kann sie wirklich gut. Sie hat jetzt auch nicht eine völlig katastrophale Haltung, sodass es für mich zunächst nicht im Vordegrund stand.
Heute erzählte sie mir, dass sie ("endlich") wieder mit Krafttraining begonnen habe und gleichzeitig ist ihre Stimme seid gestern schlechter. Sie macht den ersten Arbeitstag nach 2 Wochen Urlaub dafür verantwortlich (möglich). Aber ich denke halt immer, Krafttraining für Oberarme und Schultern ist für Stimme nicht so der Hit. Lieber Rücken. Ich werde sie nochmal genauer fragen, was sie konkret macht und ob es auch medizinische Diagnosen gibt. Sie kommt aber erst nächsten Mittwoch wieder.
Hat mir jetzt insofern geholfen, dass ich merkte, wie unpräzise meine Frage und meine Infos waren.
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Susulo schrieb:
Danke, Tolkinchen!
Was du schreibst klingt natürlich vernünftig - ich neige leider manchmal dazu, die Dinge auf die Schnelle etwas übertrieben darzustellen. Also, sie kann durchaus auf dem Rücken liegen, aber es fühlt sich für sie nicht gut bis schmerzhaft an. Sie entlastet sich, indem sie die Knie anzieht. Aber flach liegen vermeidet sie.
PT hat sie immer mal phasenweise, ganzkörperlich entspannen kann sie wirklich gut. Sie hat jetzt auch nicht eine völlig katastrophale Haltung, sodass es für mich zunächst nicht im Vordegrund stand.
Heute erzählte sie mir, dass sie ("endlich") wieder mit Krafttraining begonnen habe und gleichzeitig ist ihre Stimme seid gestern schlechter. Sie macht den ersten Arbeitstag nach 2 Wochen Urlaub dafür verantwortlich (möglich). Aber ich denke halt immer, Krafttraining für Oberarme und Schultern ist für Stimme nicht so der Hit. Lieber Rücken. Ich werde sie nochmal genauer fragen, was sie konkret macht und ob es auch medizinische Diagnosen gibt. Sie kommt aber erst nächsten Mittwoch wieder.
Hat mir jetzt insofern geholfen, dass ich merkte, wie unpräzise meine Frage und meine Infos waren.
Aber ich stimme dir absolut zu! Krafttraining für Oberarme und co. ist bei einer ohnehin schon hyperfunktionellen Kompensation in meinen Augen auch eher kontraproduktiv.
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Tolkinchen schrieb:
Achso, danke für die Aufklärung! :blush:
Aber ich stimme dir absolut zu! Krafttraining für Oberarme und co. ist bei einer ohnehin schon hyperfunktionellen Kompensation in meinen Augen auch eher kontraproduktiv.
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Tolkinchen schrieb:
Also was Verspannungen angeht bin ich weit vom Fachwissen entfernt. Aber wenn sie vor Schmerzen nicht mal auf dem Rücken liegen kann, würde ich ihr eventuell eher Physio als reines Krafttraining empfehlen. Oder? Die können ja wesentlich spezieller und zielgenauer trainieren als das herkömmliche Personal in der Muckibude (nicht abwertend gemeint!). Und die können ihr bestimmt auch noch hilfreiche Entspannungstipps zeigen. Wäre so mein erster Impuls. :blush:
Interessant ist in diesem Zusammenhang eher, dass die Frau schon lange Krafttraining macht aber trotzdem bzw. immer noch stark einschränkende Rückenschmerzen hat.
Einmal mehr zeigt sich doch, dass ein anscheinend starker Rücken sehr wohl Schmerzen haben kann.
Schmerz ist halt eben ein etwas komplexeres Geschehen.
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Ich denke nicht, dass Krafttraining für Oberarme und Schultern einen negativen Einfluß auf die Stimme hat (haben muß)
Naja. Sicher nicht auf eine gesunde Stimme. Aber bei einer Hyperfunktionellen Dysphonie wird halt sowieso ständig versucht, die vermeintliche Schwäche auf Glottisebene durch Anspannung/Druck der Halsmuskulatur zu kompensieren. Die Stimmlippen können irgendwann nicht mehr locker schwingen, der Kehlkopf "hängt" in dieser Anspannung fest, sozusagen.
Die Frau ist aber -bezüglich Stimme- auf einem sehr guten Weg. Ich werde von wegen Krafttraining/PT/Rücken nochmal präziser fragen. Wenn eine gute Balance zwischen Anspannung und Loslassen da ist, dann soll es mir egal sein.
Nicht zu unterschätzen bei der ganzen Thematik: wieviel schultert sie sich auf? Der "starke Rücken" ...was trägt er alles? Damit meine ich jetzt keine Wasserkisten...Ich empfinde sie durchaus als starke Persönlichkeit -aber genau das ist oft die Crux: wie kann ich auch mal schwach sein, wenn sich alle auf meinen "starken Rücken" verlassen? Ja, und da kann ein Schmerz durchaus hilfreich sein und mir etwas zu sagen haben. Ex gilt, hinzuhören, mit meinem Körper im Gespräch sein, sozusagen.
Ich sehe schon, wir haben noch richtig gute Sitzungen vor uns.
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Susulo schrieb:
mbone schrieb am 29.8.19 00:58:
Ich denke nicht, dass Krafttraining für Oberarme und Schultern einen negativen Einfluß auf die Stimme hat (haben muß)
Naja. Sicher nicht auf eine gesunde Stimme. Aber bei einer Hyperfunktionellen Dysphonie wird halt sowieso ständig versucht, die vermeintliche Schwäche auf Glottisebene durch Anspannung/Druck der Halsmuskulatur zu kompensieren. Die Stimmlippen können irgendwann nicht mehr locker schwingen, der Kehlkopf "hängt" in dieser Anspannung fest, sozusagen.
Die Frau ist aber -bezüglich Stimme- auf einem sehr guten Weg. Ich werde von wegen Krafttraining/PT/Rücken nochmal präziser fragen. Wenn eine gute Balance zwischen Anspannung und Loslassen da ist, dann soll es mir egal sein.
Nicht zu unterschätzen bei der ganzen Thematik: wieviel schultert sie sich auf? Der "starke Rücken" ...was trägt er alles? Damit meine ich jetzt keine Wasserkisten...Ich empfinde sie durchaus als starke Persönlichkeit -aber genau das ist oft die Crux: wie kann ich auch mal schwach sein, wenn sich alle auf meinen "starken Rücken" verlassen? Ja, und da kann ein Schmerz durchaus hilfreich sein und mir etwas zu sagen haben. Ex gilt, hinzuhören, mit meinem Körper im Gespräch sein, sozusagen.
Ich sehe schon, wir haben noch richtig gute Sitzungen vor uns.
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mbone schrieb:
Ich denke nicht, dass Krafttraining für Oberarme und Schultern einen negativen Einfluß auf die Stimme hat (haben muß)
Interessant ist in diesem Zusammenhang eher, dass die Frau schon lange Krafttraining macht aber trotzdem bzw. immer noch stark einschränkende Rückenschmerzen hat.
Einmal mehr zeigt sich doch, dass ein anscheinend starker Rücken sehr wohl Schmerzen haben kann.
Schmerz ist halt eben ein etwas komplexeres Geschehen.
Wenn sie sich von Schmerzen nicht beeindrucken lässt, ist das doch ein deutlicher Hinweis, dass da eben doch kein so gutes Körperempfinden da ist. Zwei Kinder - wenn sie so ein Powerfrau ist, hat sie sich vielleicht nach der Geburt überlastet. Würde eher nach den Füßen und dem Becken schauen und gynäkologisch. Wo keine Basis...
Nicht auf dem Rücken liegen können, könnte auch auf eine Störung des Zwerchfells/Lunge hindeuten. Seit wann ist das so? Das würde u. U. auch die Stimmstörung erklären. Hatte sie OPs? Unfälle? Welche Schuhe trägt sie? Geht sie joggen?
Ich finde es auffällig, dass sie soviel von dem Training braucht.. Versuche sie auf Tai Qi (wenn sie es poweriger mag) zu heben und auf Pilates. Beides bitte nicht als Gruppengehopse sondern bei qualifizierten Lehrern/Meister in der Kleingruppe, so dass nach ihr geschaut werden kann. Bei Pilates wird im besten Falle alles aufgedröselt und beweglich gemacht bei gleichzeitigem Kraftaufbau. Muss aber jemand Gutes mit breitbasiger Ausbildung sein. Beides gibt die Gelassenheit im Alltag besser zu bestehen.
Dieses Kraftdings wird oft von Orthopäden empfohlen, die selbst an einer Muckibude verdienen. Hatte noch keinen Patienten, bei dem das wirklich sinnvoll war, außer für die Kasse des Besitzers. Wenn die Wirkung so schnell nachlässt, scheint es ja noch nicht des Pudels Kern zu sein.
Ja, und jetzt kommt mein Lieblingssatz: auch ein guter Osteopath - Betonung auf gut - kann herausfinden, wo es hängt, und ggf. kann man dann gezielter nochmal Fachärzte aufsuchen, wenn es notwendig sein sollte.
Warum ist der Alltag stressig? Arbeitet sie voll?
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Naja, die ganzen Hintergründe jetzt zu beschreiben, da mach ich dann ein Fass auf, das wollte ich jetzt gar nicht. Vielleicht aber zum Thema/ vermeintlichen Widerspruch "hat Schmerzen beim Liegen - kann gut entspannen":
mbone hat das oben ganz gut formuliert: "Einmal mehr zeigt sich doch, dass ein anscheinend starker Rücken sehr wohl Schmerzen haben kann. Schmerz ist halt eben ein etwas komplexeres Geschehen.
Das trifft es wohl ganz gut. Was heißt Schmerzen? Ich weiß es letztlich nicht. Als ich eine Übung in Rückenlage auf einer Gymnastikmatte machen wollte, sagte sie eben "so kann ich nicht liegen, da kann ich auch nicht entspannen, da krieg ich Schmerzen". Bei weicher Unterlage (Bett) wäre es ok, ebenso wenn sie die Beine anstellt. Ist es nur die Angst vor einem eventuellen Schmerz, die sie die Position vermeiden lässt? Ist es ihr einfach nur unangenehm und ungewohnt? Hat sie sofort Schmerzen oder später, wo genau? Ich weiß es nicht, ich kann es sie eventuell alles noch fragen -- nur mit welcher Konsequenz meinerseits? Sie macht regelmäßig Autogenes Training - geht ja auch im Sitzen oder mit dem Kompromiss Beine hoch oder eben auf weicherer Unterlage. Dann fühlt sie sich wohl.
"Stressig" ist der Alltag vermutlich so wie bei uns allen. Es ist bei ihr nicht der Beruf an sich. Stressig ist er in erster Linie für ihre Stimme. Offene Gruppen (wer schafft endlich diesen Blödsinn wieder ab?) und somit oft zuständig für 60 Kinder. Rufen v.a. im Sommer quer durch den Garten (hab ihr Glocke/Pfeife/was auch immer empfohlen). Große Geräuschkulisse, da Kinder im Haus dann immer in Bewegung, Hin und Her in den Räumen ... Singen mit den Kindern, oft mit zu hoher Stimme. Das niedrige Sitzen. Sie ist ziemlich engagiert, macht viele Fortbildungen, jetzt im Sommer gab es alle möglichen Festivitäten vorzubereiten. Anstrengend - wie heute immer in diesen Berufen - vorwiegend die Elternarbeit und das ständige Hinstehen vor den Eltern, sich Angriffen ausgesetzt sehen, sich Rechtfertigen, andere Erziehungsvorstellungen haben, dem Bildungsauftrag nicht gerecht werden, das Kind aus Elternsicht grundsätzlich falsch einschätzen, wenn nicht von Anfang an eine Karriere an der Uni vorausgesagt wird und ähnliches.
Ihre eigenen Kinder sind 8 und 11 und fordern im Moment ziemlich.
Singt im Chor, momentan aber wegen der Stimmprobleme nicht.
Wir - bzw. sie selbst - ist an obigen Themen "dran", reflektiert viel.
Mein Eindruck: so wie ihre Stimme ist auch ihre Persönlichkeit. Also eigentlich "hypofunktionell" aber "hyperfunktionell kompensiert". Eigentlich eher ein zurückhaltender Mensch, aber durch Leben und Beruf "gelernt", aus sich raus zu gehen, Hinzustehen, sich durchzusetzen. Vielleicht ein bisschen "aufgesetzt" - obwohl mir das schon fast zu negativ klingt. Wir arbeiten ja alle an uns.
Stimme und Person (das Buch von Stengel und Strauch) - das ist sowieso mein Ansatz .... und es bringt sie weiter. Kann ja nicht auf allen Baustellen sein. Aber ich werde die "Muskelproblematik" auf jeden Fall nächste Stunde ansprechen und präziser nachfragen, eventuell zu einem guten Orthopäden ... sehr rar gestreut und meist 6 Monate Wartezeit ...
Insofern, danke für den Tritt ! Und JA! Füße und Becken mehr angucken, da hast du sicher Recht, danke, S.Vogt.
Wenn es was Neues gibt, melde ich mich wieder.
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Susulo schrieb:
Vielen Dank nochmal euch beiden, dass ihr meine spontane Einschätzung - Kraftraining eher kontraindiziert - teilt. Darum ging es mir eigentlich in erster Linie. Einfach auch, weil es so ein Hype ist, jede/r meint, er/sie muss ins Fitnesscenter und dann wird alles gut :hushed: Nach dem Motto "wenn es alle machen, kann es nicht falsch sein" und auch "Bewegung schadet ja nicht".
Naja, die ganzen Hintergründe jetzt zu beschreiben, da mach ich dann ein Fass auf, das wollte ich jetzt gar nicht. Vielleicht aber zum Thema/ vermeintlichen Widerspruch "hat Schmerzen beim Liegen - kann gut entspannen":
mbone hat das oben ganz gut formuliert: "Einmal mehr zeigt sich doch, dass ein anscheinend starker Rücken sehr wohl Schmerzen haben kann. Schmerz ist halt eben ein etwas komplexeres Geschehen.
Das trifft es wohl ganz gut. Was heißt Schmerzen? Ich weiß es letztlich nicht. Als ich eine Übung in Rückenlage auf einer Gymnastikmatte machen wollte, sagte sie eben "so kann ich nicht liegen, da kann ich auch nicht entspannen, da krieg ich Schmerzen". Bei weicher Unterlage (Bett) wäre es ok, ebenso wenn sie die Beine anstellt. Ist es nur die Angst vor einem eventuellen Schmerz, die sie die Position vermeiden lässt? Ist es ihr einfach nur unangenehm und ungewohnt? Hat sie sofort Schmerzen oder später, wo genau? Ich weiß es nicht, ich kann es sie eventuell alles noch fragen -- nur mit welcher Konsequenz meinerseits? Sie macht regelmäßig Autogenes Training - geht ja auch im Sitzen oder mit dem Kompromiss Beine hoch oder eben auf weicherer Unterlage. Dann fühlt sie sich wohl.
"Stressig" ist der Alltag vermutlich so wie bei uns allen. Es ist bei ihr nicht der Beruf an sich. Stressig ist er in erster Linie für ihre Stimme. Offene Gruppen (wer schafft endlich diesen Blödsinn wieder ab?) und somit oft zuständig für 60 Kinder. Rufen v.a. im Sommer quer durch den Garten (hab ihr Glocke/Pfeife/was auch immer empfohlen). Große Geräuschkulisse, da Kinder im Haus dann immer in Bewegung, Hin und Her in den Räumen ... Singen mit den Kindern, oft mit zu hoher Stimme. Das niedrige Sitzen. Sie ist ziemlich engagiert, macht viele Fortbildungen, jetzt im Sommer gab es alle möglichen Festivitäten vorzubereiten. Anstrengend - wie heute immer in diesen Berufen - vorwiegend die Elternarbeit und das ständige Hinstehen vor den Eltern, sich Angriffen ausgesetzt sehen, sich Rechtfertigen, andere Erziehungsvorstellungen haben, dem Bildungsauftrag nicht gerecht werden, das Kind aus Elternsicht grundsätzlich falsch einschätzen, wenn nicht von Anfang an eine Karriere an der Uni vorausgesagt wird und ähnliches.
Ihre eigenen Kinder sind 8 und 11 und fordern im Moment ziemlich.
Singt im Chor, momentan aber wegen der Stimmprobleme nicht.
Wir - bzw. sie selbst - ist an obigen Themen "dran", reflektiert viel.
Mein Eindruck: so wie ihre Stimme ist auch ihre Persönlichkeit. Also eigentlich "hypofunktionell" aber "hyperfunktionell kompensiert". Eigentlich eher ein zurückhaltender Mensch, aber durch Leben und Beruf "gelernt", aus sich raus zu gehen, Hinzustehen, sich durchzusetzen. Vielleicht ein bisschen "aufgesetzt" - obwohl mir das schon fast zu negativ klingt. Wir arbeiten ja alle an uns.
Stimme und Person (das Buch von Stengel und Strauch) - das ist sowieso mein Ansatz .... und es bringt sie weiter. Kann ja nicht auf allen Baustellen sein. Aber ich werde die "Muskelproblematik" auf jeden Fall nächste Stunde ansprechen und präziser nachfragen, eventuell zu einem guten Orthopäden ... sehr rar gestreut und meist 6 Monate Wartezeit ...
Insofern, danke für den Tritt ! Und JA! Füße und Becken mehr angucken, da hast du sicher Recht, danke, S.Vogt.
Wenn es was Neues gibt, melde ich mich wieder.
Und nun evtl noch zum Odthopäden um noch ein Fass aufzumachen und evtl noch einen Therapeuten zu beschäftigen und ihr weitere Termine verschaffen.......
Diese Art Menschen ballern sich ihren Tag mit unzähligen Aktivitäten zu und sind aber auf Nachfrage nicht bereit irgendetwas sein zu lassen. Da gibt es dann immer tausend Gründe warum es gerade so und nicht anders gehen kann.
Menschen brauchen auch Leerlauf und Nichtstun und ich glaube nicht , dass diese Frau das ertragen würde....zugeben wird sie das aber auch nicht.
Solche Patienten überhäufen einen in der Anamnese und im Befund mit zig therapeutisch "wichtigen" Ansatzpunkten, sind absolut kooperativ, haben eine hohe Compliance, erwarten aber auch im Grunde unbedingt, dass andere ihre Probleme lösen bzw. mithelfen zu lösen.
Sie fordern uns als Therapeuten auf sie ganzheitlich (krieg ich inzw. Gänsehaut bei dem Wort) zu betrachten und zu behandeln.
Ich versuche inzwischen nicht mehr in diese Falle zu tappen....höre mir absolut ganzheitlichbewußt viel an um dem Patient irgendwann klar zu sagen was mein Auftrag und meine Kompetenz ist. Den Rest gebe ich zurück.
Kann sein, dass ich mit meinen Gedanken völlig falsch liege (bzgl. deiner Patientin)....aber das ging mir eben so beim Lesen deines letzten Beitrages , durch den Kopf.
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mbone schrieb:
Wenn ich das so lese drängt sich mir sofort der Gedanke auf: Was macht denn diese Frau nicht ? Im Grunde " tanzt sie doch schon auf fast allen Hochzeiten" (hört sich ein bissel negativ an, ist aber nicht so gemeint)
Und nun evtl noch zum Odthopäden um noch ein Fass aufzumachen und evtl noch einen Therapeuten zu beschäftigen und ihr weitere Termine verschaffen.......
Diese Art Menschen ballern sich ihren Tag mit unzähligen Aktivitäten zu und sind aber auf Nachfrage nicht bereit irgendetwas sein zu lassen. Da gibt es dann immer tausend Gründe warum es gerade so und nicht anders gehen kann.
Menschen brauchen auch Leerlauf und Nichtstun und ich glaube nicht , dass diese Frau das ertragen würde....zugeben wird sie das aber auch nicht.
Solche Patienten überhäufen einen in der Anamnese und im Befund mit zig therapeutisch "wichtigen" Ansatzpunkten, sind absolut kooperativ, haben eine hohe Compliance, erwarten aber auch im Grunde unbedingt, dass andere ihre Probleme lösen bzw. mithelfen zu lösen.
Sie fordern uns als Therapeuten auf sie ganzheitlich (krieg ich inzw. Gänsehaut bei dem Wort) zu betrachten und zu behandeln.
Ich versuche inzwischen nicht mehr in diese Falle zu tappen....höre mir absolut ganzheitlichbewußt viel an um dem Patient irgendwann klar zu sagen was mein Auftrag und meine Kompetenz ist. Den Rest gebe ich zurück.
Kann sein, dass ich mit meinen Gedanken völlig falsch liege (bzgl. deiner Patientin)....aber das ging mir eben so beim Lesen deines letzten Beitrages , durch den Kopf.
Fast hätte ich dir jetzt geantwortet "willkommen im Alltag von Frauen". Meiner sah durchaus ähnlich aus, vor allem als die Kinder noch jünger waren.
Aber lass mal. Es ist wirklich schwierig, in wenigen Worten gleichzeitig einen therapiespezifischen Hintergrund wie auch ein Persönlichkeitsprofil hier wiederzugeben. Ich ärger mich bissle über mich selbst, dass ich das hier angefangen habe. Es ist die Therapie, auf die ich mich jede Woche am meisten freue, die fast von selbst läuft und die langsam, aber sehr positiv vorwärts geht. Langsam ist hier wichtig und unvermeidlich, sie weiß das.
Tatsächlich wollte ich einzig und allein eine Einschätzung/Erfahrungswerte der Kolleginnen mit Krafttraining bei Hyperfunktionen, weil mir diese "Unart" nicht zum ersten Mal begegnet.
Ich hab weder mit der Patientin noch mit der Therapie ein Problem.
Dennoch habe ich -auch durch PN - hier ein paar sehr gute Impulse bekommen (Danke!) und werde ein paar Dinge mit der Frau durchsprechen. Was sie dann draus macht und ob bzw. wen sie dann noch aufsucht ist ihre Sache. Vieles klärt sich auch therapiebegleitend. Stimmtherapie ist für mich immer zu 50% Gespräch und zu 50% "Technik", wobei "Technik" wiederum zu 90% Selbsterfahrung/Selbstwahrnehmung ist. Veränderungen müssen die Menschen immer selber machen. Ich kann die Stimme nicht in meine Hände nehmen und passiv beeinflussen. Das unterscheidet dann halt doch sehr von der PT. Ich kann Prozesse in Gang bringen und Türen öffnen. Den Weg geht am Ende jeder selbst. Deswegen gibt es hier auch keine "Falle" in die ich tappen könnte...
Ich hab ein paar ganz andere Therapien am Laufen, die mir wirklich Kopfzerbrechen machen. Diese gehört nicht dazu.
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Susulo schrieb:
Hmm mbone, ich verstehe was du meinst und kenne solche Menschen - ich bring das alles nicht mit meiner Patientin zusammen.
Fast hätte ich dir jetzt geantwortet "willkommen im Alltag von Frauen". Meiner sah durchaus ähnlich aus, vor allem als die Kinder noch jünger waren.
Aber lass mal. Es ist wirklich schwierig, in wenigen Worten gleichzeitig einen therapiespezifischen Hintergrund wie auch ein Persönlichkeitsprofil hier wiederzugeben. Ich ärger mich bissle über mich selbst, dass ich das hier angefangen habe. Es ist die Therapie, auf die ich mich jede Woche am meisten freue, die fast von selbst läuft und die langsam, aber sehr positiv vorwärts geht. Langsam ist hier wichtig und unvermeidlich, sie weiß das.
Tatsächlich wollte ich einzig und allein eine Einschätzung/Erfahrungswerte der Kolleginnen mit Krafttraining bei Hyperfunktionen, weil mir diese "Unart" nicht zum ersten Mal begegnet.
Ich hab weder mit der Patientin noch mit der Therapie ein Problem.
Dennoch habe ich -auch durch PN - hier ein paar sehr gute Impulse bekommen (Danke!) und werde ein paar Dinge mit der Frau durchsprechen. Was sie dann draus macht und ob bzw. wen sie dann noch aufsucht ist ihre Sache. Vieles klärt sich auch therapiebegleitend. Stimmtherapie ist für mich immer zu 50% Gespräch und zu 50% "Technik", wobei "Technik" wiederum zu 90% Selbsterfahrung/Selbstwahrnehmung ist. Veränderungen müssen die Menschen immer selber machen. Ich kann die Stimme nicht in meine Hände nehmen und passiv beeinflussen. Das unterscheidet dann halt doch sehr von der PT. Ich kann Prozesse in Gang bringen und Türen öffnen. Den Weg geht am Ende jeder selbst. Deswegen gibt es hier auch keine "Falle" in die ich tappen könnte...
Ich hab ein paar ganz andere Therapien am Laufen, die mir wirklich Kopfzerbrechen machen. Diese gehört nicht dazu.
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S. Vogt schrieb:
Sog. "Krafttraining" ist doch ein Klassiker für Hyperfunktionen der Stimmgebung. Hier können soviele Fehler gemacht werden. Wird das fachlich begleitet? Nach meiner Erfahrung sind dies auch selten Menschen mit hoher Sensibilität für die Bedürfnisse ihres Körpers, die solche Trainings als Lösung bevorzugen. Wenn das Becken es nicht tragen kann, kannste oben reintrainieren, wasde willst. Aber das ist mehr das Geschäft der Kolleginnen hier. Da gibt es viele Möglichkeiten, was ein ungünstiges, falsches oder einseitigesTraining bewirken kann.
Wenn sie sich von Schmerzen nicht beeindrucken lässt, ist das doch ein deutlicher Hinweis, dass da eben doch kein so gutes Körperempfinden da ist. Zwei Kinder - wenn sie so ein Powerfrau ist, hat sie sich vielleicht nach der Geburt überlastet. Würde eher nach den Füßen und dem Becken schauen und gynäkologisch. Wo keine Basis...
Nicht auf dem Rücken liegen können, könnte auch auf eine Störung des Zwerchfells/Lunge hindeuten. Seit wann ist das so? Das würde u. U. auch die Stimmstörung erklären. Hatte sie OPs? Unfälle? Welche Schuhe trägt sie? Geht sie joggen?
Ich finde es auffällig, dass sie soviel von dem Training braucht.. Versuche sie auf Tai Qi (wenn sie es poweriger mag) zu heben und auf Pilates. Beides bitte nicht als Gruppengehopse sondern bei qualifizierten Lehrern/Meister in der Kleingruppe, so dass nach ihr geschaut werden kann. Bei Pilates wird im besten Falle alles aufgedröselt und beweglich gemacht bei gleichzeitigem Kraftaufbau. Muss aber jemand Gutes mit breitbasiger Ausbildung sein. Beides gibt die Gelassenheit im Alltag besser zu bestehen.
Dieses Kraftdings wird oft von Orthopäden empfohlen, die selbst an einer Muckibude verdienen. Hatte noch keinen Patienten, bei dem das wirklich sinnvoll war, außer für die Kasse des Besitzers. Wenn die Wirkung so schnell nachlässt, scheint es ja noch nicht des Pudels Kern zu sein.
Ja, und jetzt kommt mein Lieblingssatz: auch ein guter Osteopath - Betonung auf gut - kann herausfinden, wo es hängt, und ggf. kann man dann gezielter nochmal Fachärzte aufsuchen, wenn es notwendig sein sollte.
Warum ist der Alltag stressig? Arbeitet sie voll?
Den Patienten zu unterstellen, sie gingen von Therapeut zu Therapeut und von Arzt zu Arzt und wollten ihre Probleme oder Beeinträchtigungen selbst nicht in Angriff nehmen, finde ich schwierig. Ja, solche Menschen gibt es auch, aber selten. Was ich aber in der Praxis erlebe, sieht eher so aus, dass Menschen verzweifelt versuchen, jemanden zu finden, der Ihnen hilft. Viele Helfer schauen nur partiell, bleiben in einem begrenzten Gebiet, und manchmal kann Heilung oder Besserung so einfach nicht gelingen, weil das eine das andere halt bedingt. Und so kommt das Laufen von einem zum anderen und es wird nie auf das Ganze geschaut. Eigentlich sollten die HausärztInnen hier Regie führen. Aber wie soll das gelingen, in den wenigen Minuten, die sie für einen Patienten aufwenden können und auch, wenn ihnen die Idee dazu fehlt, Verbindungen herzustellen.
Manchmal ist es auch so, dass Menschen einfach zu erschöpft sind, um selbst noch etwas in Gang zu setzen oder sich soviel mit dem Körper und seinen Störungen beschäftigen mussten, wenn Schmerzen da sind oder starke Hindernisse im Alltag, dass sie vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr wahrnehmen können und einfach begleitet werden müssen.
In meinem Arbeitsschwerpunkt Schluckstörung ist es fast die Regel, dass Fachleute hilflos reagieren und die Patienten lange vergebliche Such- und Leidenswege hinter sich haben. Im Bereich der Stimmtherapie ist die Stimmstörung oft das letzte und beeindruckendste Signal, dass etwas Grundsätzliches nicht funktioniert.
Ich würde es eher als meine Aufgabe als Therapeutin betrachten, Impulse zu geben - meinem Kenntnisstand entsprechend und ausgehend von der Störung in alle Richtungen, jedoch keine allgemeine Lebensberatung.
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S. Vogt schrieb:
Das Wort ganzheitlich ist vielfach misshandelt worden und klingt in unseren Ohren inzwischen fragwürdig, ebenso wie "nachhaltig" , "wertschätzen" und andere Wörter mehr, die zum Teil konstruiert, zum Teil aus ihrem eigentlichen Bedeutungsfeld herausgerissen und ausgehöhlt wurden.
Den Patienten zu unterstellen, sie gingen von Therapeut zu Therapeut und von Arzt zu Arzt und wollten ihre Probleme oder Beeinträchtigungen selbst nicht in Angriff nehmen, finde ich schwierig. Ja, solche Menschen gibt es auch, aber selten. Was ich aber in der Praxis erlebe, sieht eher so aus, dass Menschen verzweifelt versuchen, jemanden zu finden, der Ihnen hilft. Viele Helfer schauen nur partiell, bleiben in einem begrenzten Gebiet, und manchmal kann Heilung oder Besserung so einfach nicht gelingen, weil das eine das andere halt bedingt. Und so kommt das Laufen von einem zum anderen und es wird nie auf das Ganze geschaut. Eigentlich sollten die HausärztInnen hier Regie führen. Aber wie soll das gelingen, in den wenigen Minuten, die sie für einen Patienten aufwenden können und auch, wenn ihnen die Idee dazu fehlt, Verbindungen herzustellen.
Manchmal ist es auch so, dass Menschen einfach zu erschöpft sind, um selbst noch etwas in Gang zu setzen oder sich soviel mit dem Körper und seinen Störungen beschäftigen mussten, wenn Schmerzen da sind oder starke Hindernisse im Alltag, dass sie vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr wahrnehmen können und einfach begleitet werden müssen.
In meinem Arbeitsschwerpunkt Schluckstörung ist es fast die Regel, dass Fachleute hilflos reagieren und die Patienten lange vergebliche Such- und Leidenswege hinter sich haben. Im Bereich der Stimmtherapie ist die Stimmstörung oft das letzte und beeindruckendste Signal, dass etwas Grundsätzliches nicht funktioniert.
Ich würde es eher als meine Aufgabe als Therapeutin betrachten, Impulse zu geben - meinem Kenntnisstand entsprechend und ausgehend von der Störung in alle Richtungen, jedoch keine allgemeine Lebensberatung.
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