Physiotherapeut (m/w/d) als neues
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Zur Verstärkung unseres Teams
suchen wir für sofort oder später
einen Physiotherapeuten (m/w/d) in
Voll- und/oder Teilzeit.
Unsere Behandlungsschwerpunkte
umfassen:
• Orthopädie,
Sportphysiotherapie
• medizinische Trainingstherapie
• Präventionskurse, Präventives
Rückentraining, Firmenfitness
• Osteopathie (Erw. / Kind /
Säugling)
• Behandlung stationärer
Patienten in der Bodensee
Sportklinik
• Frührehabilit...
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ich behandele aktuell ein Kind, das mir etwas Kopfzerbrechen bereitet.
Er ist aktuell 9 Jahre alt, besucht eine Regelschule, wächst zweisprachig auf (Erstprache laut Mutter ähnlich auffällig wie Zweitsprache). Hörtests immer unauffällig. Wortschatz/Phonologie leicht auffällig, vor allem aber die Grammatik. Im spontanen Sprechen verwendet er in ca. 80% der Fälle bei der Satzbildung nur das unflektierte Verb, allerdings an zweiter Stelle im Satz (die Frau schreiben Brief, du drehen die Karotte, etc.). Bei wenigen, sehr hochfrequenten Wörtern ist es korrekt (zB fährt, sitzt). Im April 2023 habe ich ihn schonmal für 6 Einheiten gehabt, bis aus familiären Gründen eine Pause nötig war. Damals war er exakt auf demselben Stand wie jetzt.
Er war laut Mutter damals davor schon in einer anderen Praxis in Behandlung. Das merkt man auch, denn sobald ich eine Übung zur Verbflexion mache kann er die 1. und 3. Person Singular zu 100% korrekt bilden! Selbst auf sehr niedrigfrequente Wörter kann er z.B. die Bildung mit -t am Ende korrekt übertragen. Das war auch schon letztes Jahr so. Eigentlich würde ich erwarten, dass sich eine Struktur, die in der Übung zu 100% korrekt auch bei "unbekannten" Wörtern gebildet werden kann, auf die Spontansprache überträgt. Dies ist aber bisher nicht passiert und mir fehlen die Ideen, wie ich ihn da noch unterstützen kann.
Satzbildung mit Objekt geht (Kasus und Genus noch schwierig), sobald die Sätze aber länger werden kann er das Verb nicht korrekt bilden. Ich habe also quasi ein Niveau auf dem es zu 100% funktioniert, und sobald ich nur leicht steigere (längere Sätze) klappt es sofort gar nicht mehr, und ich gebe effektiv so viele Hilfen, dass er wieder nur "kurze" Sätze bilden muss, die er ja kann.
Vielleicht habt ihr ja noch einen Gedanken oder es gibt etwas, was ich noch nicht beachtet habe. Vielen Dank im Voraus :)
P.S.: habe letzte Woche das 5 Jahre jüngere Geschwisterkind aufgenommen, das neben einer starken phonologischen Störung exakt dieselbe Auffälligkeit bei der Verwendung der Verben zeigt.....
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Franziska Reiser schrieb:
Hallo,
ich behandele aktuell ein Kind, das mir etwas Kopfzerbrechen bereitet.
Er ist aktuell 9 Jahre alt, besucht eine Regelschule, wächst zweisprachig auf (Erstprache laut Mutter ähnlich auffällig wie Zweitsprache). Hörtests immer unauffällig. Wortschatz/Phonologie leicht auffällig, vor allem aber die Grammatik. Im spontanen Sprechen verwendet er in ca. 80% der Fälle bei der Satzbildung nur das unflektierte Verb, allerdings an zweiter Stelle im Satz (die Frau schreiben Brief, du drehen die Karotte, etc.). Bei wenigen, sehr hochfrequenten Wörtern ist es korrekt (zB fährt, sitzt). Im April 2023 habe ich ihn schonmal für 6 Einheiten gehabt, bis aus familiären Gründen eine Pause nötig war. Damals war er exakt auf demselben Stand wie jetzt.
Er war laut Mutter damals davor schon in einer anderen Praxis in Behandlung. Das merkt man auch, denn sobald ich eine Übung zur Verbflexion mache kann er die 1. und 3. Person Singular zu 100% korrekt bilden! Selbst auf sehr niedrigfrequente Wörter kann er z.B. die Bildung mit -t am Ende korrekt übertragen. Das war auch schon letztes Jahr so. Eigentlich würde ich erwarten, dass sich eine Struktur, die in der Übung zu 100% korrekt auch bei "unbekannten" Wörtern gebildet werden kann, auf die Spontansprache überträgt. Dies ist aber bisher nicht passiert und mir fehlen die Ideen, wie ich ihn da noch unterstützen kann.
Satzbildung mit Objekt geht (Kasus und Genus noch schwierig), sobald die Sätze aber länger werden kann er das Verb nicht korrekt bilden. Ich habe also quasi ein Niveau auf dem es zu 100% funktioniert, und sobald ich nur leicht steigere (längere Sätze) klappt es sofort gar nicht mehr, und ich gebe effektiv so viele Hilfen, dass er wieder nur "kurze" Sätze bilden muss, die er ja kann.
Vielleicht habt ihr ja noch einen Gedanken oder es gibt etwas, was ich noch nicht beachtet habe. Vielen Dank im Voraus :)
P.S.: habe letzte Woche das 5 Jahre jüngere Geschwisterkind aufgenommen, das neben einer starken phonologischen Störung exakt dieselbe Auffälligkeit bei der Verwendung der Verben zeigt.....
Deine Beschreibung passt zu 100% auf unsere, inzwischen 26jährigen, Pflegetochter, die das bis heute so macht.
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Lars van Ravenzwaaij schrieb:
@Franziska Reiser Nur mal so eine Gedanke: dieses Problem sieht man sehr häufig auch bei Kinder (und Erwachsenen) mit einem Fetalen Alkoholspektrumstörung.
Deine Beschreibung passt zu 100% auf unsere, inzwischen 26jährigen, Pflegetochter, die das bis heute so macht.
Im Prinzip hat Prof. Scharff Rethfeld (bei gleicher Anfrage in einem anderen Forum) hier bereits alle Knackpunkte genannt und entsprechende Empfehlungen gegeben, vor allem, den rein linguistischen Fokus zu verlassen. MIA durchzuführen erscheint mir sehr sinnvoll, um weitere Untiefen aufzudecken.
Nach welchen Konzepten arbeiten Sie? Die klassische Vorgehensweise durch Einüben hielte ich hier für weniger angebracht. In der Darstellung erscheinen die Reaktionen überlernt.
Da ein Geschwisterkind betroffen ist, würde ich ebenfalls dringend nach dem beeinflussenden Sprachvorbild Ausschau halten. Evtl. ist Ihr Patient phonologisch auch schlechter dran als gedacht und hat eine entsprechende Vorgeschichte wie das Geschwisterkind. Dann geht die Organisations- und Planungsenergie auf diese Ebene.
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S. Vogt schrieb:
Die Informationen sind nicht ausreichend für konkrete Hinweise. Wie sieht denn die Merkspanne aus? Das basale phonologische Sprachwissen? Ich würde eine Speicherschwierigkeit vermuten, eine Störung des Arbeitsgedächtnisses, grob gesagt. Mit steigender Komplexität bricht das System zusammen. Dies wird durch die genannte phonologische Unsicherheit sowie Wortschatzeinschränkungen und die Bilingualität noch weiter ungünstig beeinflusst. Es wäre wichtig zu wissen, ob eine organische Ursache (geringe Schlaftiefe bei Adenoiden bis hin zu Sauerstoffmangel unter der Geburt) gegeben ist oder ob es eine Entwicklungsstörung zugrunde liegt.
Im Prinzip hat Prof. Scharff Rethfeld (bei gleicher Anfrage in einem anderen Forum) hier bereits alle Knackpunkte genannt und entsprechende Empfehlungen gegeben, vor allem, den rein linguistischen Fokus zu verlassen. MIA durchzuführen erscheint mir sehr sinnvoll, um weitere Untiefen aufzudecken.
Nach welchen Konzepten arbeiten Sie? Die klassische Vorgehensweise durch Einüben hielte ich hier für weniger angebracht. In der Darstellung erscheinen die Reaktionen überlernt.
Da ein Geschwisterkind betroffen ist, würde ich ebenfalls dringend nach dem beeinflussenden Sprachvorbild Ausschau halten. Evtl. ist Ihr Patient phonologisch auch schlechter dran als gedacht und hat eine entsprechende Vorgeschichte wie das Geschwisterkind. Dann geht die Organisations- und Planungsenergie auf diese Ebene.
Zur Unterstützung des Speicherns ist die taktile Wahrnehmung äußers wichtig. Das Kind kann also fest abgerieben, gebürstet oder massiert werden (= Hausaufgabe)
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Fiducia schrieb:
Mir scheint kein Sprachgefühl vorhanden zu sein, da auswändig Lernen und Abrufen zu funktionieren zu scheint. Es finden kein Transfer und Automatisierung statt. Die Verbindung beider Hämispharen ist wichtig. Deshalb bilatierale Übungen zur Kreuzkoordiantion: Kriechen, Krabbeln, Kreuzen, Grundübungen vom Jonglieren - alles verbinden mit Sprechen. Rhythmik, Reimen, Gedichte (es gibt auch lustige). Also rhythmisches Bewegen und Sprechen koordinieren (ein Gedicht im 4-Füßlergang nachsprechen lassen).
Zur Unterstützung des Speicherns ist die taktile Wahrnehmung äußers wichtig. Das Kind kann also fest abgerieben, gebürstet oder massiert werden (= Hausaufgabe)
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