WIR SUCHEN FÜR UNSERE STRANDKLINIK
AN DER NORDSEE EINEN
Physiotherapeuten (m/w/d)
Die Strandklinik St. Peter-Ording,
Fachklinik für Psychosomatik,
Pneumologie und Orthopädie, liegt
direkt an der Erlebnis-Promenade.
SPO, das führende Seebad an
der Nordsee auf dem Festland,
besticht durch eine endlose Weite,
frische Nordseeluft und Raum für
lange Sparziergänge am Strand und
im UNESCO Weltnaturerbe
Wattenmeer. Wir sind sicher einer
der spannendsten und in...
AN DER NORDSEE EINEN
Physiotherapeuten (m/w/d)
Die Strandklinik St. Peter-Ording,
Fachklinik für Psychosomatik,
Pneumologie und Orthopädie, liegt
direkt an der Erlebnis-Promenade.
SPO, das führende Seebad an
der Nordsee auf dem Festland,
besticht durch eine endlose Weite,
frische Nordseeluft und Raum für
lange Sparziergänge am Strand und
im UNESCO Weltnaturerbe
Wattenmeer. Wir sind sicher einer
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Ich habe einen Patienten mit Dysphagie nach Schlaganfall aufgenommen. Kognitiv absolut wach, keine sprachlichen Einschränkngen.
In der FEES im September zeigte sich stille Aspiration. Die rechte Rachenhinterwand ist paretisch, Zungenmotorik leicht eingeschränkt; KEIN Würgereflex auslösbar. Ich habe jetzt 4 Einheiten an Motorik und Wahrnehmung gearbeitet, da rief mich die Kollegin der Ergo an und erzählte lustig, dass sie Gesichts- Halsmuskulatur lockere, mndmotorische Übungen mache. Ihre Frage war, ob es ok sei, wenn sie mit dem Patienten Schluckübungen mache und ihm dazu Wasser und Pudding gebe.
Ich habe ihr gesagt, dass ich aufgrund der stillen Aspiration erst etwas gebe, wenn der Würgereflex auslösbar ist. Sie gibt ihm weiter Wasser und Pudding. Ich überlege, ob ich meine Therapie beenden soll. Habe Sorge, dass es auf mich zurückfällt, wenn es zu einer Lungenentzündung kommen sollte. Habe Patient und Angehörigen erklärt, warum er oral nichts nehmen sollte.
Was würdet ihr tun?
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logos-3 schrieb:
Vorab: ich arbeite gerne interdisziplinär.
Ich habe einen Patienten mit Dysphagie nach Schlaganfall aufgenommen. Kognitiv absolut wach, keine sprachlichen Einschränkngen.
In der FEES im September zeigte sich stille Aspiration. Die rechte Rachenhinterwand ist paretisch, Zungenmotorik leicht eingeschränkt; KEIN Würgereflex auslösbar. Ich habe jetzt 4 Einheiten an Motorik und Wahrnehmung gearbeitet, da rief mich die Kollegin der Ergo an und erzählte lustig, dass sie Gesichts- Halsmuskulatur lockere, mndmotorische Übungen mache. Ihre Frage war, ob es ok sei, wenn sie mit dem Patienten Schluckübungen mache und ihm dazu Wasser und Pudding gebe.
Ich habe ihr gesagt, dass ich aufgrund der stillen Aspiration erst etwas gebe, wenn der Würgereflex auslösbar ist. Sie gibt ihm weiter Wasser und Pudding. Ich überlege, ob ich meine Therapie beenden soll. Habe Sorge, dass es auf mich zurückfällt, wenn es zu einer Lungenentzündung kommen sollte. Habe Patient und Angehörigen erklärt, warum er oral nichts nehmen sollte.
Was würdet ihr tun?
Viele Patienten tun sich extrem schwer mit dem Verbot der oralen Zufuhr. Seit ich den klinischen Bereich verlassen habe, bin ich ambulant nicht mehr ganz soooo streng wie damals. Ich versuche, den Patienten mit ins Boot zu holen, jedoch möchte ich auch seinen Willen als mündigen Bürger respektieren, am besten einen goldenen Mittelweg finden. Der sieht oft so aus, dass ich Schluckübungen mit etwas Wasser mache. Ich knote eine Gaze Kompresse doppelt, tauche sie ins Wasser und lasse den Patienten das Wasser raussaugen und schlucken. Reine "Trockenübungen" sind selten motivierend für den Patienten.
LG Martina
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Kann natuerlich sein, dass sich das nur so anhoert.
Da sich alle unsere Gebiete (ich bin Physio) ueberlagern, ist es oft schwierig, Grenzen zu ziehen ohne dem anderen auf die Fuesse zu treten. :)
Ich habe 15 Jahre im IDT (Gemeinde) gearbeitet, allerdings sind dort einige Linien klar gezogen, z.B. ist es die Verantwortung der Logopaeden die Nahrungskonsistenz zu bestimmen. Und so hat jeder Bereich seine Befunde und Analysen. Der Patient ist derjenige, der seine Ziele nennt, das Therapieteam schlaegt vor, wie man sie am besten erreicht. Wir organisieren auch Familientreffen, bei denen Fortschritte diskutiert werden, Aenderungen des Therapieplans usw.. Das ist eine gute Moeglichkeit, dem Patienten und seiner Familie, sowie auch den anderen Teammitgliedern zu erklaeren, wo man gerade ist.
Patienten koennen selber entscheiden, ob sie sich der empfohlenen Therapie zustimmen oder nicht und leider wird sich manchmal nicht an Empfehlungen gehalten ("aber er mag doch so gerne Huehnersuppe..."). Die Konsequenzen kommen dann natuerlich irgendwann und mancher wird nicht mal von Schaden klug....
Vom Therapieteam erwarte ich allerdings, dass sie sich nicht nur an die Empfehlungen halten, sondern diese 100%ig unterstuetzen.
Wenn Du von multidisziplinaerem auf interdisziplinaeres Arbeiten umstellen moechtest, dann gehoert dazu eine ganze Menge Arbeit (und Finanzen....). Und das auf allen Ebenen. Fuer das hier und jetzt empfehle ich auch, dass du dich mit der Ergo zusammensetzt und ihr erklaerst, worauf sich deine Entscheidungen beziehen.
Viel Glueck,
Jule
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JuleNZ schrieb:
Ich finde es ein wenig merkwuerdig, wenn du deinen Beitrage mit dem Kommentar anfaengst, du arbeitest gern interdisziplinaer und es sich dann so anhoert, als ob du deine Therapie ohne Absprache mit Ergo und Physio machst.
Kann natuerlich sein, dass sich das nur so anhoert.
Da sich alle unsere Gebiete (ich bin Physio) ueberlagern, ist es oft schwierig, Grenzen zu ziehen ohne dem anderen auf die Fuesse zu treten. :)
Ich habe 15 Jahre im IDT (Gemeinde) gearbeitet, allerdings sind dort einige Linien klar gezogen, z.B. ist es die Verantwortung der Logopaeden die Nahrungskonsistenz zu bestimmen. Und so hat jeder Bereich seine Befunde und Analysen. Der Patient ist derjenige, der seine Ziele nennt, das Therapieteam schlaegt vor, wie man sie am besten erreicht. Wir organisieren auch Familientreffen, bei denen Fortschritte diskutiert werden, Aenderungen des Therapieplans usw.. Das ist eine gute Moeglichkeit, dem Patienten und seiner Familie, sowie auch den anderen Teammitgliedern zu erklaeren, wo man gerade ist.
Patienten koennen selber entscheiden, ob sie sich der empfohlenen Therapie zustimmen oder nicht und leider wird sich manchmal nicht an Empfehlungen gehalten ("aber er mag doch so gerne Huehnersuppe..."). Die Konsequenzen kommen dann natuerlich irgendwann und mancher wird nicht mal von Schaden klug....
Vom Therapieteam erwarte ich allerdings, dass sie sich nicht nur an die Empfehlungen halten, sondern diese 100%ig unterstuetzen.
Wenn Du von multidisziplinaerem auf interdisziplinaeres Arbeiten umstellen moechtest, dann gehoert dazu eine ganze Menge Arbeit (und Finanzen....). Und das auf allen Ebenen. Fuer das hier und jetzt empfehle ich auch, dass du dich mit der Ergo zusammensetzt und ihr erklaerst, worauf sich deine Entscheidungen beziehen.
Viel Glueck,
Jule
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logoU schrieb:
Ich würde mich mit besagter Ergo an einen Tisch setzen und gemeinsam überlegen, was dieser Mensch braucht, um seine (Fern)Ziele zu erreichen. Dann wird gemeinsam besprochen, wer was macht. Die Ergos können ja in Sachen Lockerung, Haltung, Lagerung etc. unsere Arbeit wunderbar unterstützen. Zudem könnte dann auch der Bericht der Schluckdiagnostik besprochen werden.
Viele Patienten tun sich extrem schwer mit dem Verbot der oralen Zufuhr. Seit ich den klinischen Bereich verlassen habe, bin ich ambulant nicht mehr ganz soooo streng wie damals. Ich versuche, den Patienten mit ins Boot zu holen, jedoch möchte ich auch seinen Willen als mündigen Bürger respektieren, am besten einen goldenen Mittelweg finden. Der sieht oft so aus, dass ich Schluckübungen mit etwas Wasser mache. Ich knote eine Gaze Kompresse doppelt, tauche sie ins Wasser und lasse den Patienten das Wasser raussaugen und schlucken. Reine "Trockenübungen" sind selten motivierend für den Patienten.
LG Martina
... da rief mich die Kollegin der Ergo an [...] . Ihre Frage war, ob es ok sei, wenn sie mit dem Patienten Schluckübungen mache und ihm dazu Wasser und Pudding gebe.
[...]
Was würdet ihr tun?
Sowas verstehe ich immer nicht. Ich war ja nicht dabei - aber wenn sie dich fragt, warum ist ihr deine Antwort dann egal? Da wäre meine spontane Reaktion, warum sie denn überhaupt gefragt hat.
Das ganze "interdisziplinäre Arbeiten" ist immer ganz schön als Option, in der Praxis aber leider nur sehr dürftig umsetzbar, da es niemand bezahlt :angry: In der Klinik hier erheblich einfacher, da auch die Zuständigkeiten geklärt sind.
OK - ich würde nochmal gegenüber der Kollegin klar Stellung beziehen, außerdem würde ich die Patienten nicht nur mündlich auf die Risiken hinweisen, sondern mir das schriftlich geben lassen, dass und worüber sie aufgeklärt wurden. Auf Dauer wird es nicht gehen, dass du Nahrung verbietest und die Kollegin Nahrung gibt. Was sagt denn der Arzt? Du hast bestimmt eine VO mit SC1 oder 2, also bist du fürs Schlucken zuständig. Was steht bei der Kollegin auf der VO? Ich halte eine Rücksprache mit dem überweisenden Arzt hier für unabdingbar.
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Ich fange auch oft sehr schnell -ähnlich wie Martina schreibt- mit etwas Wasser an, das motiviert einfach ungemein...Speichel schlucken muss der Patient ja auch lernen. Gerade das saugen oder auch kauen auf der Gaze regt ja auch den Speichelfluss an.
Und noch was ganz anderes: wenn du öfters mit der Ergo zusammenarbeitest und ihr ansonsten einigermaßen miteinander klarkommt, wäre es vielleicht mal machbar, eine Therapiesitzung zusammen zu machen und das ganze dann auch mit dem Patienten/den Angehörigen besprechen? Ihr müsstet ja beide 45 min zur Verfügung haben, ein bisschen was geht da schon.
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Susulo schrieb:
Nachtrag: ich finde Martinas Vorschlag übrigens sehr gut - wäre vielleicht ein "Kompromiss" mit dem alle gut klar kämen?
Ich fange auch oft sehr schnell -ähnlich wie Martina schreibt- mit etwas Wasser an, das motiviert einfach ungemein...Speichel schlucken muss der Patient ja auch lernen. Gerade das saugen oder auch kauen auf der Gaze regt ja auch den Speichelfluss an.
Und noch was ganz anderes: wenn du öfters mit der Ergo zusammenarbeitest und ihr ansonsten einigermaßen miteinander klarkommt, wäre es vielleicht mal machbar, eine Therapiesitzung zusammen zu machen und das ganze dann auch mit dem Patienten/den Angehörigen besprechen? Ihr müsstet ja beide 45 min zur Verfügung haben, ein bisschen was geht da schon.
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Susulo schrieb:
logos-3 schrieb am 12.10.16 19:43:
... da rief mich die Kollegin der Ergo an [...] . Ihre Frage war, ob es ok sei, wenn sie mit dem Patienten Schluckübungen mache und ihm dazu Wasser und Pudding gebe.
[...]
Was würdet ihr tun?
Sowas verstehe ich immer nicht. Ich war ja nicht dabei - aber wenn sie dich fragt, warum ist ihr deine Antwort dann egal? Da wäre meine spontane Reaktion, warum sie denn überhaupt gefragt hat.
Das ganze "interdisziplinäre Arbeiten" ist immer ganz schön als Option, in der Praxis aber leider nur sehr dürftig umsetzbar, da es niemand bezahlt :angry: In der Klinik hier erheblich einfacher, da auch die Zuständigkeiten geklärt sind.
OK - ich würde nochmal gegenüber der Kollegin klar Stellung beziehen, außerdem würde ich die Patienten nicht nur mündlich auf die Risiken hinweisen, sondern mir das schriftlich geben lassen, dass und worüber sie aufgeklärt wurden. Auf Dauer wird es nicht gehen, dass du Nahrung verbietest und die Kollegin Nahrung gibt. Was sagt denn der Arzt? Du hast bestimmt eine VO mit SC1 oder 2, also bist du fürs Schlucken zuständig. Was steht bei der Kollegin auf der VO? Ich halte eine Rücksprache mit dem überweisenden Arzt hier für unabdingbar.
Es ist bisher in meiner Beobachtung so gewesen, dass die Ergotherapeutinnen erheblich schneller und risikoreicher vorgegangen sind, was meines Erachtens nicht am Mut sondern an mangelnder Kenntnis liegt. Eine Dysphagietherapie muss in den wesentlichen Dingen in einer Hand bleiben. Auch irgendwelche Mundübungen können völlig kontraindiziert sein, da sie unter Umständen ungewollte Tonuserhöhungen produzieren.
Also, meine Empfehlung: abbrechen.
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Ich werde am Montag nochmal ein klärendes Gespräch führen.
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logos-3 schrieb:
Danke für die Antworten.
Ich werde am Montag nochmal ein klärendes Gespräch führen.
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S. Vogt schrieb:
Leider - und ich bedauere das sehr - ist meine Erfahrung so, dass die Fortbildungen der Ergotherapeutinnen und die Kenntnisse über Stimme und den gesamten Apparat nicht ausreichen - woanders mag es anders sein - um bei einer schweren Dysphagie angemessen zu reagieren. Ich würde die Therapie sofort beenden, da sich Komplikationen nicht vermeiden lassen und die Verantwortlichkeiten unklar sind. Solche Unstimmigkeiten und die Frage des Behandlungsregimes sind durch "Gespräche" nicht klärbar. Wenn eine Therapeutin sich erfolgreich wähnt, wird sie so weiter machen. Da ja bekannt ist, dass der Patient in logopädischer Behandlung ist, wäre mit gutem Willen, die Frage, was wer behandelt vorab abzusprechen gewesen und nicht mittendrin. Es ist aus logopädischer Sicht nicht erwartbar, dass ein multiple beeinträchtigter Patient plötzlich Dysphagietherapie von einer anderen therapeutischen Disziplin erhält.
Es ist bisher in meiner Beobachtung so gewesen, dass die Ergotherapeutinnen erheblich schneller und risikoreicher vorgegangen sind, was meines Erachtens nicht am Mut sondern an mangelnder Kenntnis liegt. Eine Dysphagietherapie muss in den wesentlichen Dingen in einer Hand bleiben. Auch irgendwelche Mundübungen können völlig kontraindiziert sein, da sie unter Umständen ungewollte Tonuserhöhungen produzieren.
Also, meine Empfehlung: abbrechen.
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