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Stuttgart-Stammheim, mit der
Chance, eine neue Niederlassung mit
aufzubauen. Wir suchen Dich als
Physiotherapeuten in Voll- oder
Teilzeit in einer unserer 5 Praxen
in Ludwigsburg-Neckarweihingen,
Kornwestheim, Markgröningen und
Stuttgart-Hausen und
Stuttgart-Stammheim. Wir sind ein
engagiertes Team, bestehend aus
Physiotherapeuten und
Empfangsmitarbeitern mit
langjähriger Erfahrung und einem
großen Behandlungsspektrum. Unsere
Schwerpunkte...
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Teilzeit in einer unserer 5 Praxen
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Schwerpunkte...
ich hatte heute ein recht auffälliges Kind zur Anamnese/Diagnostik da - vielleicht hat jemand von Euch schon mal einen ähnlichen Fall gehabt und kann ein paar Tipps, bzw auch nur allgemeinen Input dazu geben?!
Schon mal Dankeschön für Eure Zeit und Mühen!
Bin zwar auch schon 5 Jahre in eigener Praxis, aber so ein seltsames Zwergerl hatte ich noch nicht.
Der Junge ist 2,11 J. alt, er spricht kaum und wenn, dann nur in größtenteils nicht gut verständlichen Ein-Wort-Sätzen. Vieles sind aber auch nur Lautäußerungen im Sinne von 'eh, eh' - für 'haben will', z.B.
Verstehen kann er sehr gut, auf Aufforderung zeigte er alle Items auf dem Metzger-Lautprüfbogen schnell und richtig.
Sehr auffällig erschien mir, dass er sehr viele und sehr ausgeprägte Gesten macht, z.B. mit der rechten Hand bis über die linke Schulter - da hat er mich an Gehörlose erinnert und er macht das wohl schon immer so, wie die Eltern berichten. Ohrenschmalz ist z.B. 'Bäh' mit zeigen auf das Ohr.
Er arbeitet anscheinend auch viel mit Konzepten - also jedes große Tier z.B. ist 'Papa', jedes mittlere 'Mama' und jedes kleine ist 'Gucki', seine kleine Schwester. Alles was rund ist, ist 'Ball'.
Auch beim Würfel sagt er 'Ball', wegen der Punkte darauf, zeigt Würfel aber richtig, wenn man danach fragt.
Außerdem ist er sehr lebhaft und motorisch unruhig, er hat eine geringe Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne.
Sowohl der Vater, dessen Brüder und auch der Bruder der Mutter sind wohl als (AD)HS-ler diagnostiziert und z.T. auch medikamentös behandelt.
Seine Eltern berichten, dass er aber beim Rutschen eine unendliche Ausdauer zeigt, sie alle Rutschen unserer Stadt kennen und wenn da zwei Rutschen sind, müssen beide unbedingt berutscht werden.
Blickkontakt nimmt er schon auf.
Das Hörvermögen scheint unbeeinträchtigt, die Überweisung kommt aus der Pädaudiologie. In den Kindergarten kommt er im Herbst und mit etwas Glück auch in einen Förderkindergarten.
Ich habe nicht so sehr viel Erfahrung mit so jungen Kindern und die, mit denen ich bislang arbeitete, die waren eben deutlich ruhiger und sprachen auch schon etwas mehr.
Mir kam eben die Kombination seines lebhaftes Verhaltens, zusammen mit dem rezeptiv guten Sprachverständnis und dem Gesten-Ersatz statt des Sprechens und dem obsessiven Interesse für Rutschen schon merkwürdig vor -
vielleicht ist ja einem/einer von Euch etwas vergleichbares schon mal begegnet.
Vielleicht ist er ja ein 'ganz normales' ADHS-Kind + 'Late Talker'?
Also, ich bin über jeglichen Tipp, Erfahrungsbericht oder Kommentar dankbar!
MFG
Sabine
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sabine431 schrieb:
Hallo an alle,
ich hatte heute ein recht auffälliges Kind zur Anamnese/Diagnostik da - vielleicht hat jemand von Euch schon mal einen ähnlichen Fall gehabt und kann ein paar Tipps, bzw auch nur allgemeinen Input dazu geben?!
Schon mal Dankeschön für Eure Zeit und Mühen!
Bin zwar auch schon 5 Jahre in eigener Praxis, aber so ein seltsames Zwergerl hatte ich noch nicht.
Der Junge ist 2,11 J. alt, er spricht kaum und wenn, dann nur in größtenteils nicht gut verständlichen Ein-Wort-Sätzen. Vieles sind aber auch nur Lautäußerungen im Sinne von 'eh, eh' - für 'haben will', z.B.
Verstehen kann er sehr gut, auf Aufforderung zeigte er alle Items auf dem Metzger-Lautprüfbogen schnell und richtig.
Sehr auffällig erschien mir, dass er sehr viele und sehr ausgeprägte Gesten macht, z.B. mit der rechten Hand bis über die linke Schulter - da hat er mich an Gehörlose erinnert und er macht das wohl schon immer so, wie die Eltern berichten. Ohrenschmalz ist z.B. 'Bäh' mit zeigen auf das Ohr.
Er arbeitet anscheinend auch viel mit Konzepten - also jedes große Tier z.B. ist 'Papa', jedes mittlere 'Mama' und jedes kleine ist 'Gucki', seine kleine Schwester. Alles was rund ist, ist 'Ball'.
Auch beim Würfel sagt er 'Ball', wegen der Punkte darauf, zeigt Würfel aber richtig, wenn man danach fragt.
Außerdem ist er sehr lebhaft und motorisch unruhig, er hat eine geringe Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne.
Sowohl der Vater, dessen Brüder und auch der Bruder der Mutter sind wohl als (AD)HS-ler diagnostiziert und z.T. auch medikamentös behandelt.
Seine Eltern berichten, dass er aber beim Rutschen eine unendliche Ausdauer zeigt, sie alle Rutschen unserer Stadt kennen und wenn da zwei Rutschen sind, müssen beide unbedingt berutscht werden.
Blickkontakt nimmt er schon auf.
Das Hörvermögen scheint unbeeinträchtigt, die Überweisung kommt aus der Pädaudiologie. In den Kindergarten kommt er im Herbst und mit etwas Glück auch in einen Förderkindergarten.
Ich habe nicht so sehr viel Erfahrung mit so jungen Kindern und die, mit denen ich bislang arbeitete, die waren eben deutlich ruhiger und sprachen auch schon etwas mehr.
Mir kam eben die Kombination seines lebhaftes Verhaltens, zusammen mit dem rezeptiv guten Sprachverständnis und dem Gesten-Ersatz statt des Sprechens und dem obsessiven Interesse für Rutschen schon merkwürdig vor -
vielleicht ist ja einem/einer von Euch etwas vergleichbares schon mal begegnet.
Vielleicht ist er ja ein 'ganz normales' ADHS-Kind + 'Late Talker'?
Also, ich bin über jeglichen Tipp, Erfahrungsbericht oder Kommentar dankbar!
MFG
Sabine
so wie du ihn beschreibst, hat er die Sprache noch nicht entdeckt. Er benennt (verbal oder mit Gesten) und versteht, was da ist (im Hier und Jetzt), aber hat noch nicht kapiert, dass die Wörter dazu da sind, von etwas zu sprechen, das jetzt nicht da ist, und dass sie der Kommunikation dienen, dem Gedankenaustausch.
Weiterführend: Wie ist sein Spiel, gibt es schon symbolische Anteile? Will er etwas bewirken in der Welt? (Mit Worten wohl noch nicht, aber mit taten, schaut er auf sein Handlungsresultat?)
Etwas anderes als nach Zollinger zu arbeiten gibt es meiner Meinung da nicht. Was das ist, nunja, das erfährt man auf guten Fobis, aber vielleicht hast du da ja schon was gemacht.
Buchtipp zur Inspiration (klein und gut): Barbara Zollinger, Wenn Kinder die Sprache nicht entdecken.
Ein Kapitel zu "ADHS" findest du auch in B.Zollinger, Kindersprachen, Kinderspiele.
ADHS wird gern verwendet bei solchen Kindern. Kann auch stimmen, tut es meistens nicht. Ab er dann muss sich keiner mehr anstrengen, sondern man kann ein paar Tabletten einwerfen, und das Kind ist halt so.
Ich habe einige solcher Kinder behandelt, und da darf man als Therapeut nicht verzweifeln oder denken man macht nicht das richtige, sondern braucht viel Geduld, das kann man den Eltern auch sagen: es wird dauern.
(Außer man arbeitet patholinguistisch, da geht alles ganz schnell weg :sunglasses: Außer das kind hat ADHS, dann ist es nicht behandelbar.)
Übers Internet ist es so schlecht zu besprechen, aber ich finde Fallbesprechungen super - wo wohnst du?
gruß, heropas
Kann jetzt übrigens 2 Tage nicht ins Netz - fahre morgen ins Zentrum für Kleine Kinder in der Schweiz)
[bearbeitet am 23.05.13 19:55]
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vielen Dank, Deine Antwort hilft mir wirklich weiter.
Auf die Zollinger bin ich auch schon gekommen und werde Deinem Literatur-Tipp folgen und mir das Buch besorgen. Danke!!!
Gespielt hat er zwar nebenbei, er blieb aber kaum 2 Minuten bei einem Spielzeug und wollte ständig etwas anderes und Neues, die Resultate (z.B. beim Puzzle) haben ihn nicht so interessiert.
Das 'Etikett' ADHS finde ich auch schwierig, seine besonders ausgeprägte motorische Unruhe aber, gepaart mit wenig Aufmerksamkeit und Konzentration UND der familiären Geschichte aber lassen mich schon vermuten, dass das so ein Fall sein könnte.
Mal sehen, er wird jetzt 2x die Woche kommen - dann werde ich ja mal sehen, wie es sich entwickelt. Jedenfalls ist Deine Aussage, dass man als Therapeutin da zum einen weder verzweifeln darf und Geduld haben muss und nicht unbedingt am eigenen Tun zweifeln muss - SEHR beruhigend.
Dafür ein extra Danke! :)
Fallbesprechungen finde ich auch immer höchst interessant, weil einem dabei selber oft etwas klarer wird und man andererseits auch immer Impulse bekommen kann - ich arbeite im 'Millionendorf', sprich München, aber in einem Viertel, das als 'sozial schwach' gilt, mit vielen Menschen mit Migrationshintergrund.
Wenn das passt, sehr gerne mal bei einem Bier oder so mal austauschen!
Viel Spass bei den Eidgenossen,
Sabine
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sabine431 schrieb:
Hallo Heropas,
vielen Dank, Deine Antwort hilft mir wirklich weiter.
Auf die Zollinger bin ich auch schon gekommen und werde Deinem Literatur-Tipp folgen und mir das Buch besorgen. Danke!!!
Gespielt hat er zwar nebenbei, er blieb aber kaum 2 Minuten bei einem Spielzeug und wollte ständig etwas anderes und Neues, die Resultate (z.B. beim Puzzle) haben ihn nicht so interessiert.
Das 'Etikett' ADHS finde ich auch schwierig, seine besonders ausgeprägte motorische Unruhe aber, gepaart mit wenig Aufmerksamkeit und Konzentration UND der familiären Geschichte aber lassen mich schon vermuten, dass das so ein Fall sein könnte.
Mal sehen, er wird jetzt 2x die Woche kommen - dann werde ich ja mal sehen, wie es sich entwickelt. Jedenfalls ist Deine Aussage, dass man als Therapeutin da zum einen weder verzweifeln darf und Geduld haben muss und nicht unbedingt am eigenen Tun zweifeln muss - SEHR beruhigend.
Dafür ein extra Danke! :)
Fallbesprechungen finde ich auch immer höchst interessant, weil einem dabei selber oft etwas klarer wird und man andererseits auch immer Impulse bekommen kann - ich arbeite im 'Millionendorf', sprich München, aber in einem Viertel, das als 'sozial schwach' gilt, mit vielen Menschen mit Migrationshintergrund.
Wenn das passt, sehr gerne mal bei einem Bier oder so mal austauschen!
Viel Spass bei den Eidgenossen,
Sabine
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heropas schrieb:
Hallo sabine431,
so wie du ihn beschreibst, hat er die Sprache noch nicht entdeckt. Er benennt (verbal oder mit Gesten) und versteht, was da ist (im Hier und Jetzt), aber hat noch nicht kapiert, dass die Wörter dazu da sind, von etwas zu sprechen, das jetzt nicht da ist, und dass sie der Kommunikation dienen, dem Gedankenaustausch.
Weiterführend: Wie ist sein Spiel, gibt es schon symbolische Anteile? Will er etwas bewirken in der Welt? (Mit Worten wohl noch nicht, aber mit taten, schaut er auf sein Handlungsresultat?)
Etwas anderes als nach Zollinger zu arbeiten gibt es meiner Meinung da nicht. Was das ist, nunja, das erfährt man auf guten Fobis, aber vielleicht hast du da ja schon was gemacht.
Buchtipp zur Inspiration (klein und gut): Barbara Zollinger, Wenn Kinder die Sprache nicht entdecken.
Ein Kapitel zu "ADHS" findest du auch in B.Zollinger, Kindersprachen, Kinderspiele.
ADHS wird gern verwendet bei solchen Kindern. Kann auch stimmen, tut es meistens nicht. Ab er dann muss sich keiner mehr anstrengen, sondern man kann ein paar Tabletten einwerfen, und das Kind ist halt so.
Ich habe einige solcher Kinder behandelt, und da darf man als Therapeut nicht verzweifeln oder denken man macht nicht das richtige, sondern braucht viel Geduld, das kann man den Eltern auch sagen: es wird dauern.
(Außer man arbeitet patholinguistisch, da geht alles ganz schnell weg :sunglasses: Außer das kind hat ADHS, dann ist es nicht behandelbar.)
Übers Internet ist es so schlecht zu besprechen, aber ich finde Fallbesprechungen super - wo wohnst du?
gruß, heropas
Kann jetzt übrigens 2 Tage nicht ins Netz - fahre morgen ins Zentrum für Kleine Kinder in der Schweiz)
[bearbeitet am 23.05.13 19:55]
Daß er sich Eigenstimulation und Körper-Erfahrungen zum Beispiel übers Rutschen holt ist nicht ungewöhnlich. An echte Symptome muss man z.Bsp. dann denken, wenn es dem Kind unmöglich ist, eine Mahlzeit lang am Tisch zu sitzen, ein Spiel zu Ende zu spielen, einer kurzen vorgelesenen Geschichte zu Ende zuzuhören usw.....
Mich würde zur Sprache interessieren, wie bisher die Familie auf seine Gesten und seine 1-Wort-Sätze reagiert hat?
Haben Sie ihn "verstanden" und hat er damit erfolgreich kommuniziert?? Bekam er, was er wollte??
Wenn es so ist, besteht für ihn keine Notwendigkeit sein Verhalten zu ändern!
Es ist enorm schwer für Eltern, aber das Kind muss jetzt auch den Wunsch nach Sprache/Sprechen bekommen, damit man ihn versteht und seine Bedürfnisse gestillt werden. Also: jetzt beginnen, seine Gesten zu ignorieren! Das wird nicht ohne Trotzgebrüll gehen (ich musste da selbst schmerzlich durch).
Zusätzlich wird der Kindergarten sehr hilfreich sein, da die anderen Kinder nicht auf seine jetzige "Sprache" reagieren werden, sie kennen den Code nicht.
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Ich denke nicht, daß extrinsische "Motivation" hilfreich ist; Kinder wollen sprechen und Sprache entdecken und mit der Außenwelt in Kontakt treten, sich aus dem Hier und Jetzt lösen ( siehe heropas ).
Wenn das noch nicht klappt, dann kann man dem Kind therapeutisch helfen; ein "nein, Du bekommst das nicht, wenn Du nicht das Wort sagst" find ich unangebracht.
Ich behaupte, "Sprechfaul" ( chipchap, damit beziehe ich mich jetzt nicht auf Dein post ) gibt es nicht.
Wenn das Kind das Wort noch nicht spricht, dann ist es entweder sprachentwicklungstechnisch noch nicht so weit, oder muss aus anderen Gründen einen erhöhten Aufwand leisten ( z.B. VED ).
Beides ist eine Indikation für Therapie.
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BIE schrieb:
Wenn das Kind noch nicht spricht ( oder wenig ), dann bist Du im Zollinger Ansatz gut aufgehoben.
Ich denke nicht, daß extrinsische "Motivation" hilfreich ist; Kinder wollen sprechen und Sprache entdecken und mit der Außenwelt in Kontakt treten, sich aus dem Hier und Jetzt lösen ( siehe heropas ).
Wenn das noch nicht klappt, dann kann man dem Kind therapeutisch helfen; ein "nein, Du bekommst das nicht, wenn Du nicht das Wort sagst" find ich unangebracht.
Ich behaupte, "Sprechfaul" ( chipchap, damit beziehe ich mich jetzt nicht auf Dein post ) gibt es nicht.
Wenn das Kind das Wort noch nicht spricht, dann ist es entweder sprachentwicklungstechnisch noch nicht so weit, oder muss aus anderen Gründen einen erhöhten Aufwand leisten ( z.B. VED ).
Beides ist eine Indikation für Therapie.
vielen Dank auch für Deinen Input.
Ich habe nicht so sehr viel Erfahrung bislang mit ADHS-Kindern und bin auch skeptisch, wenn ein Kind so genannt wird, häufig ja ohne dass eine entsprechende Diagnostik vorliegt.
Ein Symptom hat er aber sehr ausgeprägt gezeigt - er konnte sich auf kein Spiel (Puzzle) oder Spielzeug konzentrieren, hat kaum mehr als 1-2 Minuten jeweils damit gespielt und wollte sofort wieder etwas anderes oder neues.
Das Einzige, wo er unermüdlich sei, ist eben, nach Aussagen seiner Eltern, das Rutschen - und dass grundsätzlich jeder Rutsche überall gerutscht werden MUSS. Diese Fixiertheit nur darauf, vielleicht eben auch auf diese Form der Eigenstimulation und Körperwahrnehmung, irritiert mich etwas.
Anscheinend ist ja eine genetische Komponente bei ADHS nicht auszuschliessen - und wenn es auf beiden Elternseiten entsprechende Anzeichen gibt, liegt der Verdacht zumindest nahe.
Und es ist wohl genau so, wie Du sagst, die Eltern reagieren auf die Laute und Gesten, er setzt (auch mit Ziehen und Hauen) wohl relativ weitgehend durch, was er will und kriegt es. Aber er hat die Spielsachen auch wieder brav aufgeräumt am Schluss :blush: - fand ich gut.
Das habe ich den beiden dann als erstes zu erklären versucht, dass ein guter Teil der Therapie die Elternarbeit sein wird, dass ich ihnen helfe zu lernen, wie sie sprachförderndes Verhalten am besten einsetzen - das ist ja bei Late Talkern ein wirklich relevanter Anteil der Therapie, imho.
Und dass man dann auf ein forderndes 'eh, eh' keinen Keks reicht :blush:
Ich denke auch, dass der Kindergarten sehr wichtig für ihn ist - aber ich hoffe schon, dass ich ihm bis dahin ein bisschen weiterhelfen kann - damit er da einen leichteren Einstieg hat.
Vielen Dank nochmal für Deine Anregungen,
Sabine
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sabine431 schrieb:
Hallo Chipchap,
vielen Dank auch für Deinen Input.
Ich habe nicht so sehr viel Erfahrung bislang mit ADHS-Kindern und bin auch skeptisch, wenn ein Kind so genannt wird, häufig ja ohne dass eine entsprechende Diagnostik vorliegt.
Ein Symptom hat er aber sehr ausgeprägt gezeigt - er konnte sich auf kein Spiel (Puzzle) oder Spielzeug konzentrieren, hat kaum mehr als 1-2 Minuten jeweils damit gespielt und wollte sofort wieder etwas anderes oder neues.
Das Einzige, wo er unermüdlich sei, ist eben, nach Aussagen seiner Eltern, das Rutschen - und dass grundsätzlich jeder Rutsche überall gerutscht werden MUSS. Diese Fixiertheit nur darauf, vielleicht eben auch auf diese Form der Eigenstimulation und Körperwahrnehmung, irritiert mich etwas.
Anscheinend ist ja eine genetische Komponente bei ADHS nicht auszuschliessen - und wenn es auf beiden Elternseiten entsprechende Anzeichen gibt, liegt der Verdacht zumindest nahe.
Und es ist wohl genau so, wie Du sagst, die Eltern reagieren auf die Laute und Gesten, er setzt (auch mit Ziehen und Hauen) wohl relativ weitgehend durch, was er will und kriegt es. Aber er hat die Spielsachen auch wieder brav aufgeräumt am Schluss :blush: - fand ich gut.
Das habe ich den beiden dann als erstes zu erklären versucht, dass ein guter Teil der Therapie die Elternarbeit sein wird, dass ich ihnen helfe zu lernen, wie sie sprachförderndes Verhalten am besten einsetzen - das ist ja bei Late Talkern ein wirklich relevanter Anteil der Therapie, imho.
Und dass man dann auf ein forderndes 'eh, eh' keinen Keks reicht :blush:
Ich denke auch, dass der Kindergarten sehr wichtig für ihn ist - aber ich hoffe schon, dass ich ihm bis dahin ein bisschen weiterhelfen kann - damit er da einen leichteren Einstieg hat.
Vielen Dank nochmal für Deine Anregungen,
Sabine
auch Dir vielen Dank für Deine Gedanken zum Thema.
Ich glaube auch nicht, dass irgendein Kind wirklich 'sprechfaul' ist - und dass der Wille und die Motivation zur Kommunkation von innen kommen muss.
Wobei ich gestehen muss, dass ich bei einem extrem unwilligen Knaben schon mal mit Gummibärchen als Anreiz arbeiten musste - als ultima ratio.... :anguished:
Hat aber funktioniert!
Und auf ein 'Nein, das bekommst du nicht, wenn du das Wort nicht sagst' - läuft es natürlich grundsätzlich nicht hinaus - jede noch so kleine Annäherung an das Zielwort wird als erster Erfolg gewertet und nur so merkt das Kind ja, dass es sinnvoll sein kann, Sprache einzusetzen.
Die Anregung mit der VED verfolge ich jetzt mal weiter, kucke mir auch die Zollinger nochmals dazu an - und jetzt lerne ich den KLeinen erstmal wirklich kennen zunächst - wir hatten ja erst die Anamnese/Diagnostik-Stunde - und berichte hier gerne weiter, wie sich die Sache entwickelt.
Vielen Dank und ein schönes Wochenende - trotz Frost :)
Sabine
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sabine431 schrieb:
Hallo BIE,
auch Dir vielen Dank für Deine Gedanken zum Thema.
Ich glaube auch nicht, dass irgendein Kind wirklich 'sprechfaul' ist - und dass der Wille und die Motivation zur Kommunkation von innen kommen muss.
Wobei ich gestehen muss, dass ich bei einem extrem unwilligen Knaben schon mal mit Gummibärchen als Anreiz arbeiten musste - als ultima ratio.... :anguished:
Hat aber funktioniert!
Und auf ein 'Nein, das bekommst du nicht, wenn du das Wort nicht sagst' - läuft es natürlich grundsätzlich nicht hinaus - jede noch so kleine Annäherung an das Zielwort wird als erster Erfolg gewertet und nur so merkt das Kind ja, dass es sinnvoll sein kann, Sprache einzusetzen.
Die Anregung mit der VED verfolge ich jetzt mal weiter, kucke mir auch die Zollinger nochmals dazu an - und jetzt lerne ich den KLeinen erstmal wirklich kennen zunächst - wir hatten ja erst die Anamnese/Diagnostik-Stunde - und berichte hier gerne weiter, wie sich die Sache entwickelt.
Vielen Dank und ein schönes Wochenende - trotz Frost :)
Sabine
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chipchap schrieb:
Zunächst mal: für eine seriöse ADHS-Diagnostik ist das Kind noch zu klein.
Daß er sich Eigenstimulation und Körper-Erfahrungen zum Beispiel übers Rutschen holt ist nicht ungewöhnlich. An echte Symptome muss man z.Bsp. dann denken, wenn es dem Kind unmöglich ist, eine Mahlzeit lang am Tisch zu sitzen, ein Spiel zu Ende zu spielen, einer kurzen vorgelesenen Geschichte zu Ende zuzuhören usw.....
Mich würde zur Sprache interessieren, wie bisher die Familie auf seine Gesten und seine 1-Wort-Sätze reagiert hat?
Haben Sie ihn "verstanden" und hat er damit erfolgreich kommuniziert?? Bekam er, was er wollte??
Wenn es so ist, besteht für ihn keine Notwendigkeit sein Verhalten zu ändern!
Es ist enorm schwer für Eltern, aber das Kind muss jetzt auch den Wunsch nach Sprache/Sprechen bekommen, damit man ihn versteht und seine Bedürfnisse gestillt werden. Also: jetzt beginnen, seine Gesten zu ignorieren! Das wird nicht ohne Trotzgebrüll gehen (ich musste da selbst schmerzlich durch).
Zusätzlich wird der Kindergarten sehr hilfreich sein, da die anderen Kinder nicht auf seine jetzige "Sprache" reagieren werden, sie kennen den Code nicht.
hast Du schonmal auf VED "getestet"?
Ich hatte auch ein kleines Mäuschen, das sehr viel gestikuliert hat, deutlich motorisch unruhig war und insgesamt sehr kommunikativ, aber eben nicht verbal!! Bei ihm kam die motorische Unruhe einfach daher, dass natürlich propriozeptive Unterversorgung da war, aber auch aus Frust und Kompensation fürs Nicht-Verstanden werden! Wie reagiert Dein Spatz denn, wenn er nicht verstanden wird bzw. keine Reaktionen auf seine Äußerungen kommen??
Nicht aufgeben!!Da schließe ich mich voll an!!! Gerade so kleine Kinder brauchen Zeit, um ihre Entwicklung zu "be-geifen"!! Diese Zeit steht Dir als Therapeut auch zu!!
Viel Glück und Energie
Bettina
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vielen Dank auch für Deine Hinweise - ich muss zugeben, dass ich VED erstmal googlen musste - und es wäre auch mein erster Fall von 'kindlicher Sprechapraxie' - da habe ich nur viel Erfahrung mit Erwachsenen.
Was ich aber gefunden habe über VED, finde ich auch sehr interessant - und nachdem der Kleine soviel und so ausgeprägt gestikuliert, steckt da sicherlich ein Ansatz für ihn drin.
Wie er reagiert, wenn er nicht verstanden wird, kann ich noch garnicht richtig beurteilen - jedenfalls kann er auch etwas zornig werden, wenn er nicht schnell kriegt, was er will - aber das ist möglicherweise ja auch innerhalb einer ganz physiologischen Entwicklung etwas 'Normales'.
Jetzt muss ich ihn eigentlich erstmal besser kennenlernen , um zu merken, wo denn der Schwerpunkt tatsächlich liegt.
Ich danke jedenfalls sehr für die ganzen guten Anregungen hier und werde Euch gerne 'updaten', wenn ich mehr weiss.
Nochmals Danke an alle und ein hoffentlich nicht allzu frostiges Wochenende!
Grüsse
Sabine
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sabine431 schrieb:
Hallo Bettina,
vielen Dank auch für Deine Hinweise - ich muss zugeben, dass ich VED erstmal googlen musste - und es wäre auch mein erster Fall von 'kindlicher Sprechapraxie' - da habe ich nur viel Erfahrung mit Erwachsenen.
Was ich aber gefunden habe über VED, finde ich auch sehr interessant - und nachdem der Kleine soviel und so ausgeprägt gestikuliert, steckt da sicherlich ein Ansatz für ihn drin.
Wie er reagiert, wenn er nicht verstanden wird, kann ich noch garnicht richtig beurteilen - jedenfalls kann er auch etwas zornig werden, wenn er nicht schnell kriegt, was er will - aber das ist möglicherweise ja auch innerhalb einer ganz physiologischen Entwicklung etwas 'Normales'.
Jetzt muss ich ihn eigentlich erstmal besser kennenlernen , um zu merken, wo denn der Schwerpunkt tatsächlich liegt.
Ich danke jedenfalls sehr für die ganzen guten Anregungen hier und werde Euch gerne 'updaten', wenn ich mehr weiss.
Nochmals Danke an alle und ein hoffentlich nicht allzu frostiges Wochenende!
Grüsse
Sabine
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bettinab schrieb:
Liebe Sabine,
hast Du schonmal auf VED "getestet"?
Ich hatte auch ein kleines Mäuschen, das sehr viel gestikuliert hat, deutlich motorisch unruhig war und insgesamt sehr kommunikativ, aber eben nicht verbal!! Bei ihm kam die motorische Unruhe einfach daher, dass natürlich propriozeptive Unterversorgung da war, aber auch aus Frust und Kompensation fürs Nicht-Verstanden werden! Wie reagiert Dein Spatz denn, wenn er nicht verstanden wird bzw. keine Reaktionen auf seine Äußerungen kommen??
Nicht aufgeben!!Da schließe ich mich voll an!!! Gerade so kleine Kinder brauchen Zeit, um ihre Entwicklung zu "be-geifen"!! Diese Zeit steht Dir als Therapeut auch zu!!
Viel Glück und Energie
Bettina
deine Schilderungen erinnern mich an einen kleinen Jungen, den ich seit ca. 1 Jahr in Therapie habe. Der Junge war motorisch sehr unruhig, konnte keine 3 Minuten bei einer Sache bleiben, reagierte mit Tobsuchtsanfällen, wenn er nicht sofort verstanden wurde. Lautsprache war praktisch gleich Null. Mittlerweile ist er 3;5 Jahre und mit den jetzt verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten ist auch die motorische Unruhe deutlich zurückgegangen.
Ich war mir auch nicht so sicher, was genau das Kind braucht. Ich habe zunächst nach Zollinger gearbeitet. Möglichst reizarme Umgebung, überwiegend freies Spiel nach den Interessen des Kindes geleitet (dabei Anregung von Blickkontakt, Turn taking, Lautäußerungen, kurze Spieleinheiten, Funktionsspiel, Sachen zu Ende bringen+Aufräumen). Bei mir kam auch eine Zweisprachigkeit erschwerend hinzu. Mutter war lange dabei, weil der Kleine sich noch nicht lösen konnte. Mittlerweile kommt er allein zu mir in den Raum. Seitdem deutlich bessere Interaktion.
Habe früh Gesten des Jungen aufgegriffen und sprachlich begleitet. Er entwickelt viele eigene Gesten und kann sich viel besser mitteilen. Seitdem der Blickkontakt gefestigt war, hat er vermehrt versucht, sich lautsprachlich zu äußern, was ihm kaum gelang (einzelne Vokale, undefinierbare Geräusche mit deutlichen Suchbewegungen und Sprechanstrengung). Arbeite derzeit mit einem Mix aus Kommunikationsbuch, Gebärdenunterstützter Kommunikation und abgewandelter VED-Therapie nach Becker-Redding. Parallel zu Lautsymbolen habe ich Grapheme und Wörter eingeführt und einzeln erarbeitet. Ich bin selbst überrascht, wie gut der Kleine sich darauf einlassen kann. Er ist total interessiert am Mundbild und der Bildung der Laute. Er verfügt mittlerweile über ein gutes Sprachverständnis und setzt Lautsprache nach seinen Möglichkeiten ein und ahmt viel nach (einzelne Wörter, noch viel Vokalsprache, aber auch schon Ansätze von Mehrwortäußerungen). In Ansätzen kann er Lesen. Im Integrationskindergarten läuft er so mit, aber es ist nicht optimal. Für den Sprachheilkiga ist er noch etwas zu jung, evtl. ist ein heilpädagogischer Kiga angedacht (kleine Gruppengröße).
Mein kleiner Patient hat sich in ein fröhliches, kommunikatives Kerlchen verwandelt. Denke, dass ich auf dem richtigen Weg bin, aber dass die Strecke noch lang ist (gerade in Bezug auf die VED). Vielleicht hilft bei deinem Patienten auch etwas anderes. Lass dich nicht unter Druck setzen, das braucht Zeit!
Wünsche dir viele Ideen, Gelassenheit und Erfolg!
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Deinen Beitrag finde ich auch sehr interessant, da entdecke ich einige Parallelen.
Da hast Du offensichtlich schon einiges erreicht bei dem Kleinen - und weil 'mein' Kleiner auch so Gesten-affin ist, denke ich auch, dass die GUK ein hilfreiches Mittel wird sein können.
Ich werde den Kleinen jetzt erstmal kennenlernen, ich weiss z.B. noch nicht, ob er ohne Mutter/Vater mitmachen wird. Das wird sich erst noch heraus stellen.
Dank all Eurer Anregungen und Ideen bin ich jetzt schon richtig gespannt auf die Therapie mit ihm, das wird eine interessante und spannende Herausforderung, von der ich selber auch viel profitieren kann.
Viel Spaß und Erfolg weiterhin mit Deinem kleinen Patienten - und wie ich schon schrieb hier - ich werde gerne berichten, wie sich die Therapie mit ihm entwickelt.
Ich finde den Austausch mit Euch hier echt klasse!
LG und ein schönes Wochenende
Sabine
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sabine431 schrieb:
Hallo Burmacat,
Deinen Beitrag finde ich auch sehr interessant, da entdecke ich einige Parallelen.
Da hast Du offensichtlich schon einiges erreicht bei dem Kleinen - und weil 'mein' Kleiner auch so Gesten-affin ist, denke ich auch, dass die GUK ein hilfreiches Mittel wird sein können.
Ich werde den Kleinen jetzt erstmal kennenlernen, ich weiss z.B. noch nicht, ob er ohne Mutter/Vater mitmachen wird. Das wird sich erst noch heraus stellen.
Dank all Eurer Anregungen und Ideen bin ich jetzt schon richtig gespannt auf die Therapie mit ihm, das wird eine interessante und spannende Herausforderung, von der ich selber auch viel profitieren kann.
Viel Spaß und Erfolg weiterhin mit Deinem kleinen Patienten - und wie ich schon schrieb hier - ich werde gerne berichten, wie sich die Therapie mit ihm entwickelt.
Ich finde den Austausch mit Euch hier echt klasse!
LG und ein schönes Wochenende
Sabine
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burmacat schrieb:
Hallo Sabine,
deine Schilderungen erinnern mich an einen kleinen Jungen, den ich seit ca. 1 Jahr in Therapie habe. Der Junge war motorisch sehr unruhig, konnte keine 3 Minuten bei einer Sache bleiben, reagierte mit Tobsuchtsanfällen, wenn er nicht sofort verstanden wurde. Lautsprache war praktisch gleich Null. Mittlerweile ist er 3;5 Jahre und mit den jetzt verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten ist auch die motorische Unruhe deutlich zurückgegangen.
Ich war mir auch nicht so sicher, was genau das Kind braucht. Ich habe zunächst nach Zollinger gearbeitet. Möglichst reizarme Umgebung, überwiegend freies Spiel nach den Interessen des Kindes geleitet (dabei Anregung von Blickkontakt, Turn taking, Lautäußerungen, kurze Spieleinheiten, Funktionsspiel, Sachen zu Ende bringen+Aufräumen). Bei mir kam auch eine Zweisprachigkeit erschwerend hinzu. Mutter war lange dabei, weil der Kleine sich noch nicht lösen konnte. Mittlerweile kommt er allein zu mir in den Raum. Seitdem deutlich bessere Interaktion.
Habe früh Gesten des Jungen aufgegriffen und sprachlich begleitet. Er entwickelt viele eigene Gesten und kann sich viel besser mitteilen. Seitdem der Blickkontakt gefestigt war, hat er vermehrt versucht, sich lautsprachlich zu äußern, was ihm kaum gelang (einzelne Vokale, undefinierbare Geräusche mit deutlichen Suchbewegungen und Sprechanstrengung). Arbeite derzeit mit einem Mix aus Kommunikationsbuch, Gebärdenunterstützter Kommunikation und abgewandelter VED-Therapie nach Becker-Redding. Parallel zu Lautsymbolen habe ich Grapheme und Wörter eingeführt und einzeln erarbeitet. Ich bin selbst überrascht, wie gut der Kleine sich darauf einlassen kann. Er ist total interessiert am Mundbild und der Bildung der Laute. Er verfügt mittlerweile über ein gutes Sprachverständnis und setzt Lautsprache nach seinen Möglichkeiten ein und ahmt viel nach (einzelne Wörter, noch viel Vokalsprache, aber auch schon Ansätze von Mehrwortäußerungen). In Ansätzen kann er Lesen. Im Integrationskindergarten läuft er so mit, aber es ist nicht optimal. Für den Sprachheilkiga ist er noch etwas zu jung, evtl. ist ein heilpädagogischer Kiga angedacht (kleine Gruppengröße).
Mein kleiner Patient hat sich in ein fröhliches, kommunikatives Kerlchen verwandelt. Denke, dass ich auf dem richtigen Weg bin, aber dass die Strecke noch lang ist (gerade in Bezug auf die VED). Vielleicht hilft bei deinem Patienten auch etwas anderes. Lass dich nicht unter Druck setzen, das braucht Zeit!
Wünsche dir viele Ideen, Gelassenheit und Erfolg!
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