Die Bedürfnisse und individuelle
Behandlung unserer Patienten liegen
uns am Herz!
Nach dieser Einstellung haben wir
in über 80 Jahren
Praxiserfahrungen und
regelmäßigen Fortbildungen eine
Behandlungsbasis gefunden, die es
uns in unserem Team ermöglichen,
individuelle Therapielösungen aus
allen Fachbereichen, wie auch
Behandlungsmöglichkeiten in
unserem Bewegungsbad, anzuwenden.
Sie haben in unserem jungen Team
die Möglichkeit, selbständig und
eigenverantwortlich Ihr
Behandlungskonzept...
Behandlung unserer Patienten liegen
uns am Herz!
Nach dieser Einstellung haben wir
in über 80 Jahren
Praxiserfahrungen und
regelmäßigen Fortbildungen eine
Behandlungsbasis gefunden, die es
uns in unserem Team ermöglichen,
individuelle Therapielösungen aus
allen Fachbereichen, wie auch
Behandlungsmöglichkeiten in
unserem Bewegungsbad, anzuwenden.
Sie haben in unserem jungen Team
die Möglichkeit, selbständig und
eigenverantwortlich Ihr
Behandlungskonzept...
Dann gab es letzte Woche noch einen anderen Vorfall: ein Pat. schrie mich die ganze Zeit an, weil er angeblich nichts von dem Termin bei mir wusste. Er hatte eine Doppelbeh bei mir und schrie davon 20 Min, obwohl ich ihn mehrfach darauf hinwies, dieses zu unterlassen. Meine Kollegen meinten, dass er jedesmal so rumschreit und immer was anderes findet. Mich verwundert es, dass so jmd nicht der Praxis verwiesen wird? Ich würde gern in Erfahrungsaustausch über eure Grenzüberschreitungen mit Pat gehen und wie ihr damit umgegangen seid?
Ich z.B. kenne das auch aus anderen Praxen vorher, dass man solche Pat rausschmeisst also der Chef sein o.k. gibt, dass man sich gegen so etwas wehrt und wenn es verbal nicht ankommt gibt es keine weiteren Termine. Da wurde immer ne klare Linie gefahren und es kam sehr selten vor. Nun begegnet mir das gleich zeimal, dass meine Grenzen überschritten werden.
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Anonymer Teilnehmer schrieb:
Hallo, ist mir jetzt länger nicht passiert, eher in den 1. Berufsjahren. Doch heute hab ich nen Transfer mit nem Hemi gemacht und seine gesunde Hand fasste mich gerade an den Busen als ich mich gar nicht wehren konnte. Es war kein Versehen: seine Hand blieb dort und fummelte da rum, also drehte und quetschte dort. Ich brauchte ein bisschen, bis ich die Situation verarbeitet hatte. Dann habe ich ihn darauf angesprochen: " Ihre Hand war gerade auf meinem Busen und das ist absolut nicht in Ordnung. Das haben Sie in Zukunft zu unterlassen, sonst bekommen wir ein echtes Problem miteinander." Er wollte erst nicht antworten, nuschelte aber dann ein "o.k." Beim Transfer zurück habe ich seine Hand auf meiner Schulter platziert und gemerkt wie er wieder ansetzte die Hand nach vorn zu schieben. Da ich aber gewappnet war, hab ich ihn gleich in seine Schranken gewiesen: "Ey, lassen Sie die Hand da, wo sie ist." Und dann hat es geklappt. Ich habe diesen Pat gerade übernommen und bin auch neu in der Praxis. Morgen werde ich das mal im Team ansprechen und auch mit der Chefin. Was macht ihr in solchen Situationen?
Dann gab es letzte Woche noch einen anderen Vorfall: ein Pat. schrie mich die ganze Zeit an, weil er angeblich nichts von dem Termin bei mir wusste. Er hatte eine Doppelbeh bei mir und schrie davon 20 Min, obwohl ich ihn mehrfach darauf hinwies, dieses zu unterlassen. Meine Kollegen meinten, dass er jedesmal so rumschreit und immer was anderes findet. Mich verwundert es, dass so jmd nicht der Praxis verwiesen wird? Ich würde gern in Erfahrungsaustausch über eure Grenzüberschreitungen mit Pat gehen und wie ihr damit umgegangen seid?
Ich z.B. kenne das auch aus anderen Praxen vorher, dass man solche Pat rausschmeisst also der Chef sein o.k. gibt, dass man sich gegen so etwas wehrt und wenn es verbal nicht ankommt gibt es keine weiteren Termine. Da wurde immer ne klare Linie gefahren und es kam sehr selten vor. Nun begegnet mir das gleich zeimal, dass meine Grenzen überschritten werden.
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dän schrieb:
Würde ich beide vor die Türe setzen :thumbsdown:
PS. Wie ich handeln würde?
Den Hemie-Patienten rausschmeißen für den 2. Versuch, den Pöbler ebenso, 5 Min Dampf ablassen wäre für mich okay, 20 Minuten inakzeptabel.
Ich billige jedem Menschen zu, sich auch einmal daneben benehmen zu dürfen und Fehler zu machen. Aber hier wurde gegen die Bewährungsauflagen eindeutig verstoßen...
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tom1350 schrieb:
Wenn ich bei einer Kollegin nebenan jemanden schreien höre gehe ich da hin und frage nach dem rechten. Patienten, bei denen sich die Kolleginnen unwohl fühlen kommen zu einem Therapeuten.
@MAB: Shakespaera hat alles gesagt und ich wünsche dir alles Gute!
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britta109 schrieb:
@Shakespeare: ich danke dir von Herzen für diesen mitfühlsamen, empathischen und sachlich neutralen Beitrag! Gerne würde ich wieder mehr Beiträge von dir lesen.
@MAB: Shakespaera hat alles gesagt und ich wünsche dir alles Gute!
abgesehen davon, dass beide Patienten der Tür verwiesen würden, würde ich mit der Therapeutin auch in die Diskussion treten, ob nicht eine Strafanzeige zu stellen wäre.
Sexuelle Übergriffe gehen gar nicht, egal welche Behinderung jemand mitbringt.
Gruß
Monika
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mosaik schrieb:
Hi,
abgesehen davon, dass beide Patienten der Tür verwiesen würden, würde ich mit der Therapeutin auch in die Diskussion treten, ob nicht eine Strafanzeige zu stellen wäre.
Sexuelle Übergriffe gehen gar nicht, egal welche Behinderung jemand mitbringt.
Gruß
Monika
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Shakespeare schrieb:
Es ist vollkommen egal, wie andere Menschen diese Situation sehen. Jeder Mensch tickt anders, hat andere Erfahrungen und davon abhängig empfindet und bewertet er anders. Daraus ergibt sich was man tut. Es ist wichtig wie Du die beschriebenen Situationen empfunden hast. Wenn Du verletzt oder Dich auch nur emotional unwohl gefühlt hast und mit diesen Patienten nicht mehr arbeiten möchtest, dann brichst Du die Behandlung ab und informierst vorher Deinen Chef. Im Normalfall, wird da jeder Chef und Kollege Verständnis haben oder es mindestens respektieren, egal wie man selbst handeln würde. Sollte dass nicht der Fall sein, wäre das für mich fast übler als das Verhalten dieser psychisch gestörten Patienten. Ich kann mir das kaum vorstellen.
PS. Wie ich handeln würde?
Den Hemie-Patienten rausschmeißen für den 2. Versuch, den Pöbler ebenso, 5 Min Dampf ablassen wäre für mich okay, 20 Minuten inakzeptabel.
Ich billige jedem Menschen zu, sich auch einmal daneben benehmen zu dürfen und Fehler zu machen. Aber hier wurde gegen die Bewährungsauflagen eindeutig verstoßen...
da beide Vorfälle in Deiner Probezeit passierten, wäre meine erste Anlaufstelle der Chef (gn=geschlechtsneutral). Es soll ja Praxen geben, wo solche Spielchen zum Begrüßungsritual für enue MA gamacht wird, mit und überwiegend ohne Kenntnis der Leitung.
Grapschen geht nicht, klar. Aber hat der Hemi auch einen Frontalhirnschaden? Dann kann er das nicht mehr steuern! Juristisch wäre das nicht schuldfähig, obwohl es für ihn einsichtig ist. Deine Reaktion war sachlich und beherrscht, gleichwohl soltest Du vor Wdh. geschützt werden, deswegen zuerst der Chef.
Krakelen ist manchmal Mode, weil Menschen gefrustet sind. Das muss eine PT nicht aushalten. Solche "Lautsprecher" können aber auch einen hirnorganischen Schaden haben, da wäre Rücksprache beim Chef / Verordner / Familie sinnvoll. Diese Pat. haben auch ein Recht auf Behandlung, nur sollte das in der Praxis vernünftig geklärt werden. Pat. ablehnen bzw. rausschmeißen ist immer der einfachste Weg.
Je nach Reaktion der Leitung wären m. E. beide Vorfälle Themen für das Teamgespräch.
Wenn man sich mit Beschwerden befassen muss, geht es häufig an und über die Grenzen, gleichwohl müssen Beschwerden sachgerecht und mgl. cool bearbeitet werden. Deine 1. Reaktion war da schon gut, das Problem ist wohl eher, wie ist es sonst in dem neuen Team oder war das der "Begrüßungscocktail"? :stuck_out_tongue:
mfg hgb :sunglasses:
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Ein Arzt muss da sicherlich häufiger über seinen eigenen Schatten springen, da er in vielen Fällen verpflichtet ist zu helfen. Physiotherapie ist aber nicht zwangsläufig erforderlich um Leben zu retten... Da darf man schon Patienten bitten sich einen Therapeuten ggf. gleichen Geschlechts, zu suchen, der mit solchen Situation besser klarkommt.
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Shakespeare schrieb:
Es ist vielleicht für medizinisch tätige ein typisches Verhalten nach Erklärungen und Rechtfertigung auf Patienten Seite zu suchen. Das wäre für mich relevant, wenn es um juristische Fragen geht. Bei einer Physiotherapie wo man Patienten sehr nahe kommen muss ist aber das Gefühl des Therapeuten wichtiger. Kann und will ich mit diesem Patienten arbeiten und habe ich damit ein professionell gutes oder mindestens neutrales Gefühl. Wenn ich das aus welchen Gründen auch immer nicht aufbauen kann, füge ich mir selbst damit Schaden zu. Der Patient darf seinen hirnorgamischen oder auch nur psychischen Schaden gerne behalten aber nicht in meinem Behandlungsraum. Ob diese Klientel Anspruch auf eine Behandlung hat ist mir dann egal wenn es mir subjektiven Schaden zufügt. Das hat was mit gesundem Egoismus zu tun, das gebe ich gerne zu.
Ein Arzt muss da sicherlich häufiger über seinen eigenen Schatten springen, da er in vielen Fällen verpflichtet ist zu helfen. Physiotherapie ist aber nicht zwangsläufig erforderlich um Leben zu retten... Da darf man schon Patienten bitten sich einen Therapeuten ggf. gleichen Geschlechts, zu suchen, der mit solchen Situation besser klarkommt.
das kann man dann noch einfacher machen und ein Schild in die Tür hängen: "Hier werden keine Menschen mit geistiger Behinderung oder hirnorganischen Schäden behandelt." So ist der / die PT wenigstens vor diesen Menschen geschützt.
Glücklicherweise habe ich PT's in meiner Laufbahn erlebt, die diesen Menschen mit Behinderung gerecht werden wollten. Es geht nicht nur um mich subjektiv, sondern auch um meine Aufgabe und Verantwortung, ganz egal ob ich Arzt bin oder PT. Der Umgang mit Menschen mit diesen handicaps erfodert Kenntnisse, die nicht mit: "Dann schmeiß ich den Pat. raus!" Das ist auch nicht ein juristisches, sondern allein ein therapeutisches Problem. Juristisch wird es erst, wenn eine Klage erhoben wird, weil z. B. einer Th. in solchem Falle die Hand ausgerutschen kann - verständlicherweise.
Ob ein 5-jähriger Junge, ein 50-jähriger Mann oder ein 95-jähriger Greis eine weibliche Brust berühren ist schon aus Altersgründen unterschiedlich, es kommt dann darauf an, ob es versehentlich oder wie hier geschildert, zielgerichtet erfolgt. Dann ist die Frage subjektiv, wie kann ich was ertragen. Zielgerichtete Handlungen müssen abgestellt werden.
Wie lebe ich aber mit nicht zielgerichteten Handlungen. Warum kuscheln z. B. jüngere Pflegekräft weibl. mit behinderten Jugendlichen? Weil sie zum Bedarf nach Körperkontakt mehr gelernt haben als manch Älterer heute weiß. Snoezel-Räume hat es früher nicht gegeben.
mfg hgb :sunglasses:
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hgb schrieb:
Hallo Shakespeare,
das kann man dann noch einfacher machen und ein Schild in die Tür hängen: "Hier werden keine Menschen mit geistiger Behinderung oder hirnorganischen Schäden behandelt." So ist der / die PT wenigstens vor diesen Menschen geschützt.
Glücklicherweise habe ich PT's in meiner Laufbahn erlebt, die diesen Menschen mit Behinderung gerecht werden wollten. Es geht nicht nur um mich subjektiv, sondern auch um meine Aufgabe und Verantwortung, ganz egal ob ich Arzt bin oder PT. Der Umgang mit Menschen mit diesen handicaps erfodert Kenntnisse, die nicht mit: "Dann schmeiß ich den Pat. raus!" Das ist auch nicht ein juristisches, sondern allein ein therapeutisches Problem. Juristisch wird es erst, wenn eine Klage erhoben wird, weil z. B. einer Th. in solchem Falle die Hand ausgerutschen kann - verständlicherweise.
Ob ein 5-jähriger Junge, ein 50-jähriger Mann oder ein 95-jähriger Greis eine weibliche Brust berühren ist schon aus Altersgründen unterschiedlich, es kommt dann darauf an, ob es versehentlich oder wie hier geschildert, zielgerichtet erfolgt. Dann ist die Frage subjektiv, wie kann ich was ertragen. Zielgerichtete Handlungen müssen abgestellt werden.
Wie lebe ich aber mit nicht zielgerichteten Handlungen. Warum kuscheln z. B. jüngere Pflegekräft weibl. mit behinderten Jugendlichen? Weil sie zum Bedarf nach Körperkontakt mehr gelernt haben als manch Älterer heute weiß. Snoezel-Räume hat es früher nicht gegeben.
mfg hgb :sunglasses:
https://www.physio.de/forum5/physiotherapie/sexuelle-belaestigung/1/168022/168022#msg-168022
Gebe sowohl shakespeare als auch hgb Recht.
Der Reihe nach:
1. Frage wäre immer für mich: wie fühlt es sich für mich persönlich an. Werde ich damit umgehen können, fühlt es sich "falsch" an, dreht sich mir alles um, wenn ich daran denke, diesen Patient nochmal behandeln zu müssen? Hier ist eine ehrliche Bestandsaufnahme wichtig und kein "was denken die anderen". Wenn es Möglichkeiten gibt, einen männlichen Therapeuten einzuschalten, umso besser
2. Für mich persönlich (da haben wir's wieder) macht es in der Bewertung von 1 schon einen großen Unterschied, ob der "Grapscher" ein ganz "normaler" Mann im Vollbesitz seiner Kräfte oder jemand mit Frontalhirnschaden ist. Ich stelle mir auch automatisch diese Frage in der Konfrontation mit Patienten, am Besten schon im Vorfeld, bevor er kommt, weil ich dann eine andere Einstellung habe.
3. Auch bei einem Frontalhirnschaden oder einer sonstigen hirnbedingten Enthemmung heißt das ganz sicher nicht, unpassende Berührungen einfach hinzunehmen. Wir sind ja auch sonst dafür da, Lernprozesse einzuleiten und meiner Erfahrung nach, mit Behinderten wie auch mit SHT- oder sonstigen neurologischen Patienten, ist da immer auch Lernpotential da. Gleichzeitig zeigt es mir ja auch, wo Defizite liegen. Ich habe das in obigen Link beschrieben, wie ich 10 Jahre lang einen jungen Mann mit SHT begleitete. Er lernte mir gegenüber sehr schnell, Grenzen einzuhalten. Nur half ihm da kein höfliches "ich möchte das nicht" - sondern ein klarer, unmissverständlicher Ton und ein schnelles Festhalten seiner suchenden Hand. Etwas länger dauerte der Prozess, dass er in der Öffentlichkeit nicht einfach Frauen anfasste. Dennoch hätte ich es total daneben gefunden, dass er zu Hause "eingesperrt" wird - ohne Begleitung konnte er so oder so nicht raus. Die Begleitung musste lernen, schneller als er zu sein, quasi "abzuscannen" ob "Gefahr im Verzug" ist und ihn schon vor seiner potentiellen Reaktion in seine Schranken zu weisen. Das ging gut und nach den ersten Jahren, war das alles problemlos, er machte es einfach nicht mehr. Hinzu kam, dass er von seiner Familie top betreut wurde und ihm seitens der Familie auch sehr viel körperliche Nähe gegeben wurde. Das hat seinen Mangel dann doch etwas kompensiert.
Natürlich ist das eine Einzelfallbeschreibung, kann ja auch ganz anders laufen, daher ganz sicher:
individuelle Antworten und Lösungen finden. Wenn es nicht geht, dann auf jeden Fall abgeben. Wenn aber ein Weg gefunden wird, lernt und wächst nicht nur der Patient daran.
Was deinen zweiten Patienten angeht ... ist glaube ich alles gesagt.
Wünsche dir Mut, zu deinen eigenen Gefühlen zu stehen, gut zu reflektieren und dann gegebenenfalls Konsequenzen ziehen. Klares, offenes Gespräch mit Chef sicher auch wichtig.
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Susulo schrieb:
Denke, dass es schwer ist, hier zu "streiten". Wir hatten das Thema ja erst vor kurzem, sehr ausgiebig :
https://www.physio.de/forum5/physiotherapie/sexuelle-belaestigung/1/168022/168022#msg-168022
Gebe sowohl shakespeare als auch hgb Recht.
Der Reihe nach:
1. Frage wäre immer für mich: wie fühlt es sich für mich persönlich an. Werde ich damit umgehen können, fühlt es sich "falsch" an, dreht sich mir alles um, wenn ich daran denke, diesen Patient nochmal behandeln zu müssen? Hier ist eine ehrliche Bestandsaufnahme wichtig und kein "was denken die anderen". Wenn es Möglichkeiten gibt, einen männlichen Therapeuten einzuschalten, umso besser
2. Für mich persönlich (da haben wir's wieder) macht es in der Bewertung von 1 schon einen großen Unterschied, ob der "Grapscher" ein ganz "normaler" Mann im Vollbesitz seiner Kräfte oder jemand mit Frontalhirnschaden ist. Ich stelle mir auch automatisch diese Frage in der Konfrontation mit Patienten, am Besten schon im Vorfeld, bevor er kommt, weil ich dann eine andere Einstellung habe.
3. Auch bei einem Frontalhirnschaden oder einer sonstigen hirnbedingten Enthemmung heißt das ganz sicher nicht, unpassende Berührungen einfach hinzunehmen. Wir sind ja auch sonst dafür da, Lernprozesse einzuleiten und meiner Erfahrung nach, mit Behinderten wie auch mit SHT- oder sonstigen neurologischen Patienten, ist da immer auch Lernpotential da. Gleichzeitig zeigt es mir ja auch, wo Defizite liegen. Ich habe das in obigen Link beschrieben, wie ich 10 Jahre lang einen jungen Mann mit SHT begleitete. Er lernte mir gegenüber sehr schnell, Grenzen einzuhalten. Nur half ihm da kein höfliches "ich möchte das nicht" - sondern ein klarer, unmissverständlicher Ton und ein schnelles Festhalten seiner suchenden Hand. Etwas länger dauerte der Prozess, dass er in der Öffentlichkeit nicht einfach Frauen anfasste. Dennoch hätte ich es total daneben gefunden, dass er zu Hause "eingesperrt" wird - ohne Begleitung konnte er so oder so nicht raus. Die Begleitung musste lernen, schneller als er zu sein, quasi "abzuscannen" ob "Gefahr im Verzug" ist und ihn schon vor seiner potentiellen Reaktion in seine Schranken zu weisen. Das ging gut und nach den ersten Jahren, war das alles problemlos, er machte es einfach nicht mehr. Hinzu kam, dass er von seiner Familie top betreut wurde und ihm seitens der Familie auch sehr viel körperliche Nähe gegeben wurde. Das hat seinen Mangel dann doch etwas kompensiert.
Natürlich ist das eine Einzelfallbeschreibung, kann ja auch ganz anders laufen, daher ganz sicher:
individuelle Antworten und Lösungen finden. Wenn es nicht geht, dann auf jeden Fall abgeben. Wenn aber ein Weg gefunden wird, lernt und wächst nicht nur der Patient daran.
Was deinen zweiten Patienten angeht ... ist glaube ich alles gesagt.
Wünsche dir Mut, zu deinen eigenen Gefühlen zu stehen, gut zu reflektieren und dann gegebenenfalls Konsequenzen ziehen. Klares, offenes Gespräch mit Chef sicher auch wichtig.
Hallo Shakespeare,
das kann man dann noch einfacher machen und ein Schild in die Tür hängen: "Hier werden keine Menschen mit geistiger Behinderung oder hirnorganischen Schäden behandelt." So ist der / die PT wenigstens vor diesen Menschen geschützt.
Meinen Beitrag so zu verstehen, zu verallgemeinern und zu kommentieren, ist schon erstaunlich, und völlig unangemessen.
Es geht nicht darum ob man psychisch bzw. hirnorganisch - kranke Menschen nicht behandelt. Es geht um 2 konkrete Fallbeispiele und wie man selbst damit umgeht. Es geht darum ob man als weiblicher Therapeut damit klar kommt sexuell belästigt zu werden und als Therapeut damit leben kann, 20 Min. bepöbelt zu werden. Die Frage der Ursache ist eine andere. Natürlich kann man Menschen dann besser verstehen und einschätzen, wenn man weiß dass ein Verhalten krankheitsbedingt so ist. Rechtfertigen oder tolerieren muss man es aber nicht und auch eine Behandlungspflicht um jeden Preis, sollte es nicht geben. Ob man als individueller Behandler damit klar kommt, wenn eine bestimmte Form von verbaler oder "handwerklicher" Gewalt in einer Behandlung entsteht, muss jeder für sich entscheiden.
Ein Therapeut kann nur dann vernünftig therapieren, wenn er auf sich selbst achtet, sonst macht er sich kaputt. Es geht nicht immer nur um das Wohl der Patienten.
Auch ein Helfersyndrom kann man übrigens gut behandeln lassen, wenn man da Defizite hat.Vielleicht ging es Dir auch nur darum Recht zu haben. Ja, Du hast Recht auch Behinderte sollen behandelt werden. Und nein, nicht um jeden Preis.
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Shakespeare schrieb:
hgb schrieb am 21.3.19 10:01:
Hallo Shakespeare,
das kann man dann noch einfacher machen und ein Schild in die Tür hängen: "Hier werden keine Menschen mit geistiger Behinderung oder hirnorganischen Schäden behandelt." So ist der / die PT wenigstens vor diesen Menschen geschützt.
Meinen Beitrag so zu verstehen, zu verallgemeinern und zu kommentieren, ist schon erstaunlich, und völlig unangemessen.
Es geht nicht darum ob man psychisch bzw. hirnorganisch - kranke Menschen nicht behandelt. Es geht um 2 konkrete Fallbeispiele und wie man selbst damit umgeht. Es geht darum ob man als weiblicher Therapeut damit klar kommt sexuell belästigt zu werden und als Therapeut damit leben kann, 20 Min. bepöbelt zu werden. Die Frage der Ursache ist eine andere. Natürlich kann man Menschen dann besser verstehen und einschätzen, wenn man weiß dass ein Verhalten krankheitsbedingt so ist. Rechtfertigen oder tolerieren muss man es aber nicht und auch eine Behandlungspflicht um jeden Preis, sollte es nicht geben. Ob man als individueller Behandler damit klar kommt, wenn eine bestimmte Form von verbaler oder "handwerklicher" Gewalt in einer Behandlung entsteht, muss jeder für sich entscheiden.
Ein Therapeut kann nur dann vernünftig therapieren, wenn er auf sich selbst achtet, sonst macht er sich kaputt. Es geht nicht immer nur um das Wohl der Patienten.
Auch ein Helfersyndrom kann man übrigens gut behandeln lassen, wenn man da Defizite hat.Vielleicht ging es Dir auch nur darum Recht zu haben. Ja, Du hast Recht auch Behinderte sollen behandelt werden. Und nein, nicht um jeden Preis.
Wenn wir solche Patienten abgeben, passiert das nach reiflicher Überlegung. Es liegt dann ganz sicher nicht daran, dass wir Behinderte diskriminieren oder nicht einfühlsam genug sind, sondern weil ganz klar eine Grenze überschritten wurde.
Für mich würde es in dem vorliegenden Fall keine Rolle spielen ob der "Grapscher" ein ganz "normaler" Mann im Vollbesitz seiner Kräfte oder jemand mit Frontalhirnschaden war. Ich bin nicht dafür zuständig, dass die Patienten den Umgang mit Frauen lernen. Das soll doch dann ein Sozialarbeiter oder Psychologe tun, der dafür ausgebildet ist. Es geht nicht darum, dass ich nicht helfen will, sondern dass ich nicht helfen kann. Ich würde die Therapie beenden, einen männlichen Kollegen empfehlen und wäre dann raus. Woher soll ich denn wissen, dass wenn ich das nächste Mal alleine mit dem Patienten im Zimmer bin nicht noch mehr als nur grapschen passiert?
Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt. Das gilt auch für Menschen mit Behinderungen.
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thea123 schrieb:
Ich kann alle Sichtweisen ganz gut nachvollziehen. Letztlich ist es vielleicht so, wie Susulu sagt, wenn der Therapeut noch das Gefühl hat, er kann mit dem Patienten weiterarbeiten, soll er weiterarbeiten und wenn er das Gefühl hat es geht nicht, sollte er den Patienten abgeben.
Wenn wir solche Patienten abgeben, passiert das nach reiflicher Überlegung. Es liegt dann ganz sicher nicht daran, dass wir Behinderte diskriminieren oder nicht einfühlsam genug sind, sondern weil ganz klar eine Grenze überschritten wurde.
Für mich würde es in dem vorliegenden Fall keine Rolle spielen ob der "Grapscher" ein ganz "normaler" Mann im Vollbesitz seiner Kräfte oder jemand mit Frontalhirnschaden war. Ich bin nicht dafür zuständig, dass die Patienten den Umgang mit Frauen lernen. Das soll doch dann ein Sozialarbeiter oder Psychologe tun, der dafür ausgebildet ist. Es geht nicht darum, dass ich nicht helfen will, sondern dass ich nicht helfen kann. Ich würde die Therapie beenden, einen männlichen Kollegen empfehlen und wäre dann raus. Woher soll ich denn wissen, dass wenn ich das nächste Mal alleine mit dem Patienten im Zimmer bin nicht noch mehr als nur grapschen passiert?
Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt. Das gilt auch für Menschen mit Behinderungen.
Der Begriff der "sexuellen" Belästigung kann man doch wohl nicht so einfach auf solche geschilderten Pat. übertragen, es ist hier wieder das subjektive Erleben im Vordergrund. Wenn ich aber unvorbereitet in eine Behandlung gehe - oder das steht hier ja m. E. auch im Raum - ganz bewußt geschickt werde, wird diese Subjektivität falsch. Der / die Th. ist nicht auf dem Menschen vorbereitet, daran hapert es wohl zuerst, Grund ist in aller Regel fehlende Information.
In Behinderteneinrichtungen ist diese Info praktisch nicht nötig, allerdings bin ich auch schon vor einem männl.Pat. gewarnt worden, der alle Ankommenden umarmen und küssen wollte.Klare Ansage: Umarmen ja, küssen nein. Das hat geklappt.
Wer also im Umgang mit hirnorganisch oder geistig behinderten Menchen nicht geschult ist, sollte sich erst über die Th. klar werden, Angehörige mit einbeziehen und lieber die sog. "disziplinarischen" Maßnahmen außen vor lassen. Wer sich diesen Menschen nicht gewachsen fühlt, es wird auch nicht jeder Arzt Psychiater, Gerichtsmediziner oder Gynäkologe usw., sollte diese Pat. nicht behandeln.
Pauschalen wie "völlig unangemssen" beantworte ich mit Orwell, s. u.
Zurück zu den beiden Beispielen: Mab hat, wie ich bereits schrieb, sehr profesionell reagiert. Die Subjektivität und "wie es sich für mich anfühlt" kommt m. E. erst dann zum Zuge, wenn ich mich - pflichtgemäß!! - über den Pat. ausreichend schlau gemacht habe. Beide Dinge sollten - wieder eine Wdh. - mit dem Chef und dem Team besprochen werden. Mab ist in der neuen Praxis in der Probezeit!
Aber jeder darf hier wie auch sonst im Leben seine eigene Meinung haben.
mfg hgb :sunglasses:
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hgb schrieb:
.. von diesen wieder etwas durchmischten Ausführungen kann ich den letzten Satz gut unterschreiben.
Der Begriff der "sexuellen" Belästigung kann man doch wohl nicht so einfach auf solche geschilderten Pat. übertragen, es ist hier wieder das subjektive Erleben im Vordergrund. Wenn ich aber unvorbereitet in eine Behandlung gehe - oder das steht hier ja m. E. auch im Raum - ganz bewußt geschickt werde, wird diese Subjektivität falsch. Der / die Th. ist nicht auf dem Menschen vorbereitet, daran hapert es wohl zuerst, Grund ist in aller Regel fehlende Information.
In Behinderteneinrichtungen ist diese Info praktisch nicht nötig, allerdings bin ich auch schon vor einem männl.Pat. gewarnt worden, der alle Ankommenden umarmen und küssen wollte.Klare Ansage: Umarmen ja, küssen nein. Das hat geklappt.
Wer also im Umgang mit hirnorganisch oder geistig behinderten Menchen nicht geschult ist, sollte sich erst über die Th. klar werden, Angehörige mit einbeziehen und lieber die sog. "disziplinarischen" Maßnahmen außen vor lassen. Wer sich diesen Menschen nicht gewachsen fühlt, es wird auch nicht jeder Arzt Psychiater, Gerichtsmediziner oder Gynäkologe usw., sollte diese Pat. nicht behandeln.
Pauschalen wie "völlig unangemssen" beantworte ich mit Orwell, s. u.
Zurück zu den beiden Beispielen: Mab hat, wie ich bereits schrieb, sehr profesionell reagiert. Die Subjektivität und "wie es sich für mich anfühlt" kommt m. E. erst dann zum Zuge, wenn ich mich - pflichtgemäß!! - über den Pat. ausreichend schlau gemacht habe. Beide Dinge sollten - wieder eine Wdh. - mit dem Chef und dem Team besprochen werden. Mab ist in der neuen Praxis in der Probezeit!
Aber jeder darf hier wie auch sonst im Leben seine eigene Meinung haben.
mfg hgb :sunglasses:
Dass ein jeder, bzw eine jede eine eigene Grenze hat, ok.
Grenzen werden tagtäglich von Mitmenschen überschritten, bei weitem nicht "nur" in sexuellem Bezug. Allerdings weitaus häufiger in anderen Situationen. Sexuelle Attacken sind in unserem Beruf wohl eher die Ausnahme. Ein verbal ausfällig werdender Patient ist wohl durchaus häufiger > siehe rumschreiender Patient von AT.
Deshalb sollte Mann/Frau sich doch eher mit hilfreichen Kommunikations-
und Reaktionsstrategien für diese Patienten beschäftigen, als sich über Aussnahmesituationen aufzuregen.
Getreu dem Motto "Seltenes ist selten und Häufiges ist häufig".
Mit Gruß von Monique
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M0nique schrieb:
Sind wir hier in einer " me too Debatte" gelandet?
Dass ein jeder, bzw eine jede eine eigene Grenze hat, ok.
Grenzen werden tagtäglich von Mitmenschen überschritten, bei weitem nicht "nur" in sexuellem Bezug. Allerdings weitaus häufiger in anderen Situationen. Sexuelle Attacken sind in unserem Beruf wohl eher die Ausnahme. Ein verbal ausfällig werdender Patient ist wohl durchaus häufiger > siehe rumschreiender Patient von AT.
Deshalb sollte Mann/Frau sich doch eher mit hilfreichen Kommunikations-
und Reaktionsstrategien für diese Patienten beschäftigen, als sich über Aussnahmesituationen aufzuregen.
Getreu dem Motto "Seltenes ist selten und Häufiges ist häufig".
Mit Gruß von Monique
Damit ist er nicht mit Patienten mit geistiger Behinderung zu vergleichen, die durch eine nicht wahrgenommene Distanzlosigkeit umarmen und auch küssen. Das ist vielfach süß bis lästig.
Damit ist er nicht mit psychiatrischen Patienten zu vergleichen, die nicht zwischen recht und unrecht unterscheiden können und es per se gefährlich sein kann, mit diesen Patienten zu arbeiten. Das Risiko muss jeder für sich selber abschätzen.
Mit allen drei Patientengruppen habe ich schon vielfach gearbeitet. Es ist situationsabhängig, wie ich darauf reagiere. Meine persönliche Grenze wird allerdings nur einmal verletzt, da ziehe ich für mich und meine Mitarbeiter klare Konsequenzen. Ob der Patient weiterhin durch einen anderen Kollegen behandelt werden wird, hängt einzig und alleine von der betroffenen Kollegin ( oder mir ) ab, ansonsten wird nach Rücksprache mit dem Arzt die Behandlung beendet.
Monika
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mosaik schrieb:
MAB schrieb, dass es sich bei dem Grapschen um kein Versehen gehandelt hat und der Patient hat meineserachtens durch sein "o.K." gezeigt, dass er zwischen recht und unrecht unterscheiden kann. Der zweite Veruch geht in Richtung bewusstem Machtmissbrauch.
Damit ist er nicht mit Patienten mit geistiger Behinderung zu vergleichen, die durch eine nicht wahrgenommene Distanzlosigkeit umarmen und auch küssen. Das ist vielfach süß bis lästig.
Damit ist er nicht mit psychiatrischen Patienten zu vergleichen, die nicht zwischen recht und unrecht unterscheiden können und es per se gefährlich sein kann, mit diesen Patienten zu arbeiten. Das Risiko muss jeder für sich selber abschätzen.
Mit allen drei Patientengruppen habe ich schon vielfach gearbeitet. Es ist situationsabhängig, wie ich darauf reagiere. Meine persönliche Grenze wird allerdings nur einmal verletzt, da ziehe ich für mich und meine Mitarbeiter klare Konsequenzen. Ob der Patient weiterhin durch einen anderen Kollegen behandelt werden wird, hängt einzig und alleine von der betroffenen Kollegin ( oder mir ) ab, ansonsten wird nach Rücksprache mit dem Arzt die Behandlung beendet.
Monika
In solchen Einrichtungen habe ich mit Schwerstbehinderten und jeder Menge Körperkontakt fast 10 Jahre gearbeitet. Du hast recht, dass man mit diesen Patienten anders umgeht, als mit Patienten die üblicherweise in eine Physio-Praxis kommen. Erfahrung und Wissen, dass man sicherlich braucht, um hier differenzieren zu können. Aber ging es in diesem Post wirklich um diese Patienten Gruppe? Oder waren das nicht viel mehr Männer, die ohne Frage psychische Defizite haben aber durchaus wussten was sie tun? Es scheint mir schon etwas spekulativ zu sein, hier hirnorganische Erkrankungen anzunehmen, die mit einem derartigen Kontrollverlust verbunden sind. Die Bewertungen und Reaktionen müssen sicherlich unterschiedlich ausfallen. Vielleicht kann man das als Minimalkonsens mal so stehen lassen.
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Shakespeare schrieb:
Ach je, Dr. hgb...
In solchen Einrichtungen habe ich mit Schwerstbehinderten und jeder Menge Körperkontakt fast 10 Jahre gearbeitet. Du hast recht, dass man mit diesen Patienten anders umgeht, als mit Patienten die üblicherweise in eine Physio-Praxis kommen. Erfahrung und Wissen, dass man sicherlich braucht, um hier differenzieren zu können. Aber ging es in diesem Post wirklich um diese Patienten Gruppe? Oder waren das nicht viel mehr Männer, die ohne Frage psychische Defizite haben aber durchaus wussten was sie tun? Es scheint mir schon etwas spekulativ zu sein, hier hirnorganische Erkrankungen anzunehmen, die mit einem derartigen Kontrollverlust verbunden sind. Die Bewertungen und Reaktionen müssen sicherlich unterschiedlich ausfallen. Vielleicht kann man das als Minimalkonsens mal so stehen lassen.
Ich möchte mich ganz herzlich für alle Antworten bedanken, insbesondere Shakespeare, danke!
Generell finde ich die Wahrung der individuellen persönlichen Grenzen wichtig und im Team sollte so etwas angesprochen und gelöst werden können.
Das wird es bestimmt auch. Ich werde demnächst berichten (Pat. hat jetzt Urlaub).
Der Schreihals hat sich zum Glück bei mir entschuldigt und damit ist es für mich erstmal erledigt (bis zum nächsten Anfall?).
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Anonymer Teilnehmer schrieb:
Der Patient hat keinen dementsprechenden Hirnschaden. Ich werde ihn noch eine Behandlung weiter therapieren und schauen wie er drauf ist. Ich werde viel im Stand arbeiten.
Ich möchte mich ganz herzlich für alle Antworten bedanken, insbesondere Shakespeare, danke!
Generell finde ich die Wahrung der individuellen persönlichen Grenzen wichtig und im Team sollte so etwas angesprochen und gelöst werden können.
Das wird es bestimmt auch. Ich werde demnächst berichten (Pat. hat jetzt Urlaub).
Der Schreihals hat sich zum Glück bei mir entschuldigt und damit ist es für mich erstmal erledigt (bis zum nächsten Anfall?).
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hgb schrieb:
Hallo mab,
da beide Vorfälle in Deiner Probezeit passierten, wäre meine erste Anlaufstelle der Chef (gn=geschlechtsneutral). Es soll ja Praxen geben, wo solche Spielchen zum Begrüßungsritual für enue MA gamacht wird, mit und überwiegend ohne Kenntnis der Leitung.
Grapschen geht nicht, klar. Aber hat der Hemi auch einen Frontalhirnschaden? Dann kann er das nicht mehr steuern! Juristisch wäre das nicht schuldfähig, obwohl es für ihn einsichtig ist. Deine Reaktion war sachlich und beherrscht, gleichwohl soltest Du vor Wdh. geschützt werden, deswegen zuerst der Chef.
Krakelen ist manchmal Mode, weil Menschen gefrustet sind. Das muss eine PT nicht aushalten. Solche "Lautsprecher" können aber auch einen hirnorganischen Schaden haben, da wäre Rücksprache beim Chef / Verordner / Familie sinnvoll. Diese Pat. haben auch ein Recht auf Behandlung, nur sollte das in der Praxis vernünftig geklärt werden. Pat. ablehnen bzw. rausschmeißen ist immer der einfachste Weg.
Je nach Reaktion der Leitung wären m. E. beide Vorfälle Themen für das Teamgespräch.
Wenn man sich mit Beschwerden befassen muss, geht es häufig an und über die Grenzen, gleichwohl müssen Beschwerden sachgerecht und mgl. cool bearbeitet werden. Deine 1. Reaktion war da schon gut, das Problem ist wohl eher, wie ist es sonst in dem neuen Team oder war das der "Begrüßungscocktail"? :stuck_out_tongue:
mfg hgb :sunglasses:
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