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Eva schrieb:
Ich habe nächste Woche ein gespräch mit der Pflegedienstleitung und der Stationsleitung. Wir sollen durch den aktuellen Pflegenotstand jetzt immer mehr Aufgaben der Pflege übernehmen. Das ist echt unfair. Wir helfen ja so schon, wenn sich eine Situation so ergibt, daß die Pflege Unterstützung braucht (Pat. ins Bett, auf den Toilettenstuhl, zur Toilette bringen, Motorschinen raus- und reinstellen, Wasser eingießen...). Jetzt sollen wir aber offiziell mehr eingebunden werden. Der Betriebsleiter hat sich auch schon auf die Seite der PDL gestellt. Fallen Euch noch Argumente ein, die ich vorbringen kann um das abzuwenden? Oder geht es anderen auch schon so? Wie grenzt Ihr Euch ab?
Danke für Antworten
ich arbeite auf einer gerontopsychiatrischen geschlossenen Station und kenne das auch so ähnlich. Bestimmte Sachen wie die die du genannt hast finde ich grenzwertig, aber noch okay, wenn zu wenig PK da sind. Aber grundsätzlich sind Physiotherapeuten nicht angestellt, um die Arbeit der Pflegekräfte zu übernehmen, es sei denn, es wäre in deinem Vertrag so geregelt und du hättest zugestimmt. Ich finde das total anmaßend, dass das bei euch dann auch noch offiziel werden soll. Kann ich einfach nicht nachvollziehen.
Ich persönlich würde mich dagegen wehren, da ich es absolut nicht einsehen würde Tätigkeiten zu übernehmen, die nicht in meinen Aufgabenbereich Physiotherapie (!) fallen.
Natürlich kann man das mit dem Pflegenotstand nachvollziehen, dennoch sollte man da lieber andere Möglichkeiten suchen.
Gruß - Christina
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Billiger als durch Therapeuten gehts doch aber garnicht ? Welche Idee, als die die sich geradezu anbietet sollte denn das Haus da aus dem Ärmel zaubern ?
...Ich finde das total anmaßend, dass das bei euch dann auch noch offiziel werden soll. ...
Na aber genau so ist es doch sogar vorbildlich, dass es ganz offiziell/ vertraglich gehandhabt wird ? Z.B. in Sachen Unfallschutzabsicherung des Hauses- wär ja auch nicht plausibel, wenn die Therapeutin mitstürzt, ( während der Körperpflegemaßnahmen ).
Auch plausibel aus Haussicht dürfte es sich darstellen, dass die therapeutischen Hilfsberufler den Pflegehilfkräften von der Qualifikationsstufe auf Augenhöhe gegenüberstehen. Lt. DQR oder auch des entsprechenden europäischen EQR lautet die Stufe glasklar 4 - kann angewiesene/ übertragene Aufgaben im Wesentlichen selbstständig durchführen- sozusagen als Fachhilfarbeiter geeignet ( Abiturniveau also bei weitem nicht erreicht- Hauptschulabschluß als Berufszugangsvoraussetzung wurde von den vielen Verbandsmitgliedern schließlich nicht ganz umsonst durchgesetzt ).
[bearbeitet am 30.01.13 21:02]
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webpt schrieb:
...Natürlich kann man das mit dem Pflegenotstand nachvollziehen, dennoch sollte man da lieber andere Möglichkeiten suchen. ...
Billiger als durch Therapeuten gehts doch aber garnicht ? Welche Idee, als die die sich geradezu anbietet sollte denn das Haus da aus dem Ärmel zaubern ?
...Ich finde das total anmaßend, dass das bei euch dann auch noch offiziel werden soll. ...
Na aber genau so ist es doch sogar vorbildlich, dass es ganz offiziell/ vertraglich gehandhabt wird ? Z.B. in Sachen Unfallschutzabsicherung des Hauses- wär ja auch nicht plausibel, wenn die Therapeutin mitstürzt, ( während der Körperpflegemaßnahmen ).
Auch plausibel aus Haussicht dürfte es sich darstellen, dass die therapeutischen Hilfsberufler den Pflegehilfkräften von der Qualifikationsstufe auf Augenhöhe gegenüberstehen. Lt. DQR oder auch des entsprechenden europäischen EQR lautet die Stufe glasklar 4 - kann angewiesene/ übertragene Aufgaben im Wesentlichen selbstständig durchführen- sozusagen als Fachhilfarbeiter geeignet ( Abiturniveau also bei weitem nicht erreicht- Hauptschulabschluß als Berufszugangsvoraussetzung wurde von den vielen Verbandsmitgliedern schließlich nicht ganz umsonst durchgesetzt ).
[bearbeitet am 30.01.13 21:02]
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Phalaenopsis schrieb:
Hallo Eva,
ich arbeite auf einer gerontopsychiatrischen geschlossenen Station und kenne das auch so ähnlich. Bestimmte Sachen wie die die du genannt hast finde ich grenzwertig, aber noch okay, wenn zu wenig PK da sind. Aber grundsätzlich sind Physiotherapeuten nicht angestellt, um die Arbeit der Pflegekräfte zu übernehmen, es sei denn, es wäre in deinem Vertrag so geregelt und du hättest zugestimmt. Ich finde das total anmaßend, dass das bei euch dann auch noch offiziel werden soll. Kann ich einfach nicht nachvollziehen.
Ich persönlich würde mich dagegen wehren, da ich es absolut nicht einsehen würde Tätigkeiten zu übernehmen, die nicht in meinen Aufgabenbereich Physiotherapie (!) fallen.
Natürlich kann man das mit dem Pflegenotstand nachvollziehen, dennoch sollte man da lieber andere Möglichkeiten suchen.
Gruß - Christina
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chriz schrieb:
es gibt in jeder klinik stellenprofile, die genau den aufgabenbereich festlegen.
Es ist nur meine persönliche Meinung und ich weiß für mich dass ich es könnte, aber in keinster Weise wollen würde, denn dann hätte ich den Beruf der Krankenschwester/ Altenpflegerin gewählt.
Wie gesagt, ein Stück weit die PK unterstützen finde ich vollkommen legitim, aber quasi einen Großteil der Arbeit mit übernehmen geht gar nicht.
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Bei aller Polemik, hier ist die ltde. PT gefragt. Sie/Er muss mit den zu Verfügung stehenden MAn dafür sorgen, daß der Auftrag der Physiotherapie umgesetzt wird.
Und dazu zählt nun mal auch eine klare Stellenbeschreibung mit dazugehöriger Tätigkeit auf der Station.
Und wenn da zu wenig Pflegepersonal da ist, kann es nicht Aufgabe der dort arbeitenden PT sein, Defizite auszugleichen.
Hier ist natürlich auch der Betriebsleiter samt CA in der Verantwortung gestanden.
Ein Stück weit abteilungsübergreifendes Arbeiten ist von beiden Seiten angesagt, ohne aber den eigentlichen Auftrag aus dem Auge zu verlieren.
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Ringgeist schrieb:
Wieder ein klassisches Beispiel wie der Pflegenotstand durchzubrechen scheint.
Bei aller Polemik, hier ist die ltde. PT gefragt. Sie/Er muss mit den zu Verfügung stehenden MAn dafür sorgen, daß der Auftrag der Physiotherapie umgesetzt wird.
Und dazu zählt nun mal auch eine klare Stellenbeschreibung mit dazugehöriger Tätigkeit auf der Station.
Und wenn da zu wenig Pflegepersonal da ist, kann es nicht Aufgabe der dort arbeitenden PT sein, Defizite auszugleichen.
Hier ist natürlich auch der Betriebsleiter samt CA in der Verantwortung gestanden.
Ein Stück weit abteilungsübergreifendes Arbeiten ist von beiden Seiten angesagt, ohne aber den eigentlichen Auftrag aus dem Auge zu verlieren.
Aus meiner Sicht ist es vorbildlich/ in Ordnung, dass es arbeitsrechtlich auf einer offiziellen Grundlage basiert. Also nicht lediglich unausgesprochen windig gehandhabt wird sondern vom Haus ganz offiziell daherkommt.
Als Pflegeberuf dürfte sich der Heilhilfsberufler gehaltsseitig mit den Pflegehelfern nahe sein. Sollten die PT sodann für deren Pflegetätigkeit mehr erhalten ergäbe sich mitunter ohnehin Zank und Streit, denn die Arbeit wär ja im wesentlichen gleich.
...Natürlich kann man das mit dem Pflegenotstand nachvollziehen, dennoch sollte man da lieber andere Möglichkeiten suchen. ...
Aber genau das hat das Haus doch gemacht- also das sich nächst anbietende in Angriff genommen. Die Physiotherapeuten erhalten evtl. einen neuen Vertrag oder vielleicht einen Änderungsvorschlag. Vorstellbar ist es doch, dass die PT ihre durchaus vorhandenen Pflegehelferfähigkeiten deutlich ausbauen. Wie oben beschrieben machen sie es doch schon längst. Haben doch längst verpasst sich rechtzeitig zu kümmern, auch gesagt scheinen sie nie etwas zu haben. Nicht das es den Therapeuten dort insgeheim am Ende noch recht war reine Hilfstätigkeiten durchzuführen, das Gehalt von echten Therapeuten zu erhalten ? Denn wie veralbert kommen sich da wohl die Pflegehelfer vor ?
[bearbeitet am 30.01.13 22:09]
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webpt schrieb:
...Ja, aber entschuldige bitte webpt, was ist vorbildlich daran, dass Physiotherapeuten die Arbeit der Pflegekräfte übernehmen und, auf gut deutsch gesagt, den Patienten den A**** säubern?!...
Aus meiner Sicht ist es vorbildlich/ in Ordnung, dass es arbeitsrechtlich auf einer offiziellen Grundlage basiert. Also nicht lediglich unausgesprochen windig gehandhabt wird sondern vom Haus ganz offiziell daherkommt.
Als Pflegeberuf dürfte sich der Heilhilfsberufler gehaltsseitig mit den Pflegehelfern nahe sein. Sollten die PT sodann für deren Pflegetätigkeit mehr erhalten ergäbe sich mitunter ohnehin Zank und Streit, denn die Arbeit wär ja im wesentlichen gleich.
...Natürlich kann man das mit dem Pflegenotstand nachvollziehen, dennoch sollte man da lieber andere Möglichkeiten suchen. ...
Aber genau das hat das Haus doch gemacht- also das sich nächst anbietende in Angriff genommen. Die Physiotherapeuten erhalten evtl. einen neuen Vertrag oder vielleicht einen Änderungsvorschlag. Vorstellbar ist es doch, dass die PT ihre durchaus vorhandenen Pflegehelferfähigkeiten deutlich ausbauen. Wie oben beschrieben machen sie es doch schon längst. Haben doch längst verpasst sich rechtzeitig zu kümmern, auch gesagt scheinen sie nie etwas zu haben. Nicht das es den Therapeuten dort insgeheim am Ende noch recht war reine Hilfstätigkeiten durchzuführen, das Gehalt von echten Therapeuten zu erhalten ? Denn wie veralbert kommen sich da wohl die Pflegehelfer vor ?
[bearbeitet am 30.01.13 22:09]
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Phalaenopsis schrieb:
Ja, aber entschuldige bitte webpt, was ist vorbildlich daran, dass Physiotherapeuten die Arbeit der Pflegekräfte übernehmen und, auf gut deutsch gesagt, den Patienten den A**** säubern?!
Es ist nur meine persönliche Meinung und ich weiß für mich dass ich es könnte, aber in keinster Weise wollen würde, denn dann hätte ich den Beruf der Krankenschwester/ Altenpflegerin gewählt.
Wie gesagt, ein Stück weit die PK unterstützen finde ich vollkommen legitim, aber quasi einen Großteil der Arbeit mit übernehmen geht gar nicht.
1. Pflegehelfer sind billiger als Therapeuten, also einfach mal FSJler und BuFtis umwerben und einstellen..
2. Die Therapeuten haben dann zu wenig Zeit für ihren eigentlichen therapeutischen Auftrag, nämlich den Patienten je nach interner VO die passende Behandlung zukommen zu lassen
3. Als Therapeut habe ich pflegerische Tätigkeiten NICHT gelernt!! Wenn es dann heißt: "Das kann doch jeder" - disqualifizieren sich die Pflegenden selbst!!!
Halt in dem Gespräch den Kopf und "die Nase" oben!
Wer ist Dein direkter Vorgesetzter?
Was steht zu "berufsfremden Arbeiten" in Euren Arbeitsverträgen?
Gibt es einen Betriebsrat/MAV, die dich im Gespräch unterstützen kann??
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chipchap schrieb:
Da habe ich immer 3 Totschlag-Argumente:
1. Pflegehelfer sind billiger als Therapeuten, also einfach mal FSJler und BuFtis umwerben und einstellen..
2. Die Therapeuten haben dann zu wenig Zeit für ihren eigentlichen therapeutischen Auftrag, nämlich den Patienten je nach interner VO die passende Behandlung zukommen zu lassen
3. Als Therapeut habe ich pflegerische Tätigkeiten NICHT gelernt!! Wenn es dann heißt: "Das kann doch jeder" - disqualifizieren sich die Pflegenden selbst!!!
Halt in dem Gespräch den Kopf und "die Nase" oben!
Wer ist Dein direkter Vorgesetzter?
Was steht zu "berufsfremden Arbeiten" in Euren Arbeitsverträgen?
Gibt es einen Betriebsrat/MAV, die dich im Gespräch unterstützen kann??
Und: es gibt neben Stellenbeschreibungen auch Aufgabenbeschreibungen, Tätigkeitsbeschreibungen oder wie auch immer genannt, die dem Arbeitsvertrag angehören und in der Personalabteilung vorliegen.
Oft gibt es im Vertrag den Passus: "....auch andere, dem Beschäftigten zumutbare Aufgaben...." Dieser beinhaltet eben solche von Dir beschriebenen Tätigkeiten.
Wenn Du die Therapieleitung hast, argumentiere mit der Einschränkung der berufstypischen Tätigkeiten durch zunehmende "berufsfremde" Tätigkeien.
Und: Zahlen bewirken bekammtlich mehr als Worte! Belege also durch Zahlen den Rückgang der durchgeführten behandlungen bei gleicher Behandlungszeit seit dem Übernehmen von pflegerischen Zuarbeiten.
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Physio2018 schrieb:
...siehe Chriz !
Und: es gibt neben Stellenbeschreibungen auch Aufgabenbeschreibungen, Tätigkeitsbeschreibungen oder wie auch immer genannt, die dem Arbeitsvertrag angehören und in der Personalabteilung vorliegen.
Oft gibt es im Vertrag den Passus: "....auch andere, dem Beschäftigten zumutbare Aufgaben...." Dieser beinhaltet eben solche von Dir beschriebenen Tätigkeiten.
Wenn Du die Therapieleitung hast, argumentiere mit der Einschränkung der berufstypischen Tätigkeiten durch zunehmende "berufsfremde" Tätigkeien.
Und: Zahlen bewirken bekammtlich mehr als Worte! Belege also durch Zahlen den Rückgang der durchgeführten behandlungen bei gleicher Behandlungszeit seit dem Übernehmen von pflegerischen Zuarbeiten.
Anbei: eine genaue Definition unserer Arbeit gibt es nicht wie in einer Praxis beispielsweise. Mein direkter Vorgesetzter ist der Betriebsleiter. Wir haben auch PT Schüler, auf denen natürlich auch das Augenmerk der PDL liegt. Allerdings gehören die einer externen PT Schule an, die auch die Aufgaben der Schüler vorgibt. Wir können (und wollen) auch nicht zulassen, dass sie zum "Assistenten" der Pflege herangezogen werden.
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Eva schrieb:
Vielen lieben Dank für Eure Beiträge. Sie geben mir wirklich nochmal gute Denkansätze.
Anbei: eine genaue Definition unserer Arbeit gibt es nicht wie in einer Praxis beispielsweise. Mein direkter Vorgesetzter ist der Betriebsleiter. Wir haben auch PT Schüler, auf denen natürlich auch das Augenmerk der PDL liegt. Allerdings gehören die einer externen PT Schule an, die auch die Aufgaben der Schüler vorgibt. Wir können (und wollen) auch nicht zulassen, dass sie zum "Assistenten" der Pflege herangezogen werden.
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