Die Stadt Bad Camberg sucht zum
nächstmöglichen Zeitpunkt einen
Physiotherapeuten (m/w/d)
für das Badehaus in Bad Camberg.
Bei der zu besetzenden Stelle
handelt es sich um eine
unbefristete Vollzeitstelle.
Das Aufgabengebiet umfasst folgende
Schwerpunkte:
• Verabreichung aller üblichen
physiotherapeutischen Maßnahmen
• Physikalische Therapie wie
Fango/Massagen/Lehm
• Behandlungen im Rahmen
ambulanter Vorsorgemaßnahmen nach
"§ 23 Abs. 2 SGB V
• Alle praxisübliche...
nächstmöglichen Zeitpunkt einen
Physiotherapeuten (m/w/d)
für das Badehaus in Bad Camberg.
Bei der zu besetzenden Stelle
handelt es sich um eine
unbefristete Vollzeitstelle.
Das Aufgabengebiet umfasst folgende
Schwerpunkte:
• Verabreichung aller üblichen
physiotherapeutischen Maßnahmen
• Physikalische Therapie wie
Fango/Massagen/Lehm
• Behandlungen im Rahmen
ambulanter Vorsorgemaßnahmen nach
"§ 23 Abs. 2 SGB V
• Alle praxisübliche...
Die enorm nachhaltige Wirksamkeit des mehrstufigen Good Life with osteoArhtritis in Denmark (GLA:D) wurde mittlerweile an mehr als 86.000 PatientInnen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dies überzeugt nun auch (endlich, Anm. der Red.) Teile des deutschen Gesundheitssystems.
Am Freitag, den 09.12.2022, wurde es nun offiziell. In einer Pressekonferenz stellte die Deutsche Arzt Management GmbH und die BARMER ihr Pilotvorhaben für Nordrhein-Westfalen vor.
Dringender Handlungsbedarf
„Große Lücken in der Arthroseversorgung. Die derzeitige Versorgungsrealität in Deutschland verdeutlicht den Bedarf an Innovation in der Arthrosetherapie“, so lautet ein Statement im Begleitmaterial des Vortrags. Es wird darauf hingewiesen, dass die kontinuierlich hohen Fallzahlen an endoprothetischen Operationen von fehlenden Therapiestandards und undurchsichtigen Therapieinhalten beeinflusst werden. Außerdem trage der Einsatz von Maßnahmen, deren Evidenz eher gegen eine Anwendbarkeit spricht, ein zusätzliches Risiko in sich. Fehlende Bewertung und Dokumentation der Behandlungsergebnisse rahme diese Missstände ein.
Dr. med. Roland Tenbrock begleitet das GLA:D-Projekt in Deutschland von Beginn an. Mit den Worten: „Ich freue mich, dass ich meinen PatientInnen den Anreiz für ein so hochwertiges Programm geben kann“, betont der Orthopäde die ärztliche Sicht auf das Vorhaben.
Digitale Begleitung
Eine Smartphone-App ist schon entwickelt und steht bereits zum Download bereit. Diese dient nicht nur den PatientInnen. Um die erwähnte Problematik der Ergebnisevaluation zu lösen, sollen auch ÄrztInnen und TherapeutInnen die Anwendung nutzen. Das anerkannte Medizinprodukt soll hierbei nicht die therapeutische Arbeit ersetzen, sondern begleiten. So werden das Hausaufgaben-Übungsprogramm und die Wissensdatenbank abrufbar sein. Aber auch Terminerinnerungen und Befunddokumente sind verfügbar. Diese hybride Ausgestaltung ist weltweit einzigartig bei der Umsetzung von GLA:D.
Zunächst stark eingegrenzter Personenkreis
Aktuell ist dieses Pilotvorhaben sehr limitiert verfügbar. Nur ÄrztInnen und TherapeutInnen in NRW können das Programm anbieten. Betroffene müssen sowohl in diesem Bundesland wohnen als auch BARMER-versichert sein. Einzig auf Selbstzahlerbasis ist Personen eine Teilnahme möglich, die bei einer anderem Kostenträger versichert sind. Aber auch hier ausschließlich in Nordrhein-Westfalen. Eine Altersbeschränkung besteht nicht. Heiner Beckmann, der Landesgeschäftsführer der BARMER NRW, betont abschließend deutlich, dass diese „neue“ Therapie keineswegs nur ArthrosepatientInnen zwischen 60 und 79 Jahren sei. Die Barmer habe ganz bewusst auch Indikationen wie den Meniskusriss in den Vertrag mit aufgenommen.
Der Ablauf
Sogenannte NetzwerkärztInnen erteilen zunächst eine Verordnung. Hierbei wird auch der Zugang zur App ermöglicht. Der Vorteil: In der App können die PatientInnen auch direkt eine passende (am Programm teilnehmende) Praxis für Physiotherapie in ihrer Nähe finden.
Beginnend mit drei Einzeltherapie-Einheiten zur Untersuchung und körperlichen Testung startet die Einführung in das Programm. Darauf folgen insgesamt 14 Gruppeneinheiten. Zwei Termine fokussieren sich hierbei auf die Beratung, Aufklärung und Instruktion. Die restlichen 12 Gruppensitzungen dienen einem speziellen Trainingsprogramm. Zur Abschlussuntersuchung wird eine letzte Einzeltherapie-Einheit verwendet.
Zugang als TherapeutIn
Für die Pilotphase sind bereits alle ärztlichen und therapeutischen Partner ausgewählt. Erst nach Abschluss des Projektvorhabens in NRW werden weitere Ausbaustufen erstellt. Die Deutsche Arzt Management GmbH betont auf ihrer Internetpräsenz , dass sie schon jetzt mit weiteren Kostenträgern auch aus anderen Bundesländern in Kontakt stehen und die nächsten Ausbaustufen in Planung seien.
Um dann als GLA:D-TherapeutIn zugelassen zu werden, wird ein zweitägiger Kurs vorausgesetzt. Dieser besteht einem theoretischen Teil mit Hintergründen zum GLA:D und Arthrose. Der praktische Unterricht umfasst die Eingangsuntersuchungen, Dokumentation und natürlich die neuromuskulären Übungen. Buchungstermine werden auch hier erst nach der Pilotphase freigegeben.
Auf dem Laufenden bleiben
Selbstverständlich werden wir kontinuierlich über die Entwicklung und weitere Meilensteine des Programmes berichten, um Sie als LeserInnen auf dem neusten Stand zu halten. Außerdem ist es auf der speziell für GLA:D-Deutschland erstellten Homepage sowohl für PatientInnen als auch für PhysiotherapeutInnen möglich, sich für den Newsletter anzumelden.
Fazit
Es geht – landestypisch – langsam voran. Der Pilotversuch ist der wichtigste Schritt in die Richtung einer flächendeckenden effizienten Vermeidung von übermäßigen Operationen. Bisher fehlen allerdings Informationen, welche Zeiträume festgesetzt sind für dieses Modell.
Anmerkung des Autors
Mir bleibt nur, mein Statement aus dem Oktober 2021 zu wiederholen: „Umzingelt von Ländern, die seit Jahren das GLA:D-Programm nutzen, ist es völlig unverständlich, warum es in Deutschland bisher keine [flächendeckende] Implementierung gibt.“
Martin Römhild / physio.de
ArthroseHüfteKnieTherapiemethodenNRWBarmerAppGLA:D
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MikeL schrieb:
Als ob Medizinprodukte tatsächlich von irgendjemandem "geprüft" würden. Wenn dem so wäre, dürfte mehr als die Hälfte der in der KGG eingesetzten Trainingsgeräte überhaupt nicht verwendet werden, weil es sich hierbei allenfalls um völlig ungeeignete Fitnesskisten handelt.
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Halbtitan schrieb:
Ich finde es sehr befremdlich, dass der Patient die App als ein Medizinprodukt auf einem Nicht-Medizinprodukt nutzt. Wer überprüft denn, dass die App auf dem Smartphone auch so läuft wie geplant?
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Eigentlich freue ich mich über solche Konzepte, denn sie schaffen freie Kapazitäten, in denen wir uns anderen Patienten widmen können, wo wir doch alle derzeit mit unseren Terminplänen am Limit sind. Ich selbst werde mich an solchen Maßnahmen mit meiner Praxis allerdings nicht beteiligen, weil ich es grundsätzlich ablehne, behandlungsbedürftige Menschen in Gruppen zusammen zu fassen. Jeder Mensch mit Problemen ist für mich ein Einzelfall mit regelmäßig höchst individuellen Problemen. Solche Gruppenbespaßungen sind für mich genauso uneffektiv, wie es Rückenschulkurse nachgewiesenermaßen sind, bei denen zehn Leute mit individuell unterschiedlichen Problemen erwarten, dass man ihnen (und nur ihnen) gerecht wird und notfalls die neun anderen Menschen vernachlässigt.
Am Ende wird es dann wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass irgenwelche therapeutischen Großanbieter irgendeinenen Berufsanfänger damit betrauen, den Dompteur für die Gruppen zu spielen. Alles läuft dann schön im Kreis, hüpft auf Pezzibällen rum, zerrt an bunten Therabändern zu lustiger Musik, dehnt sich irgendwelche Extremitäten wieder aller wissenschaftlichen Erkenntnisse, erlebt einen kurzen Moment eines besser durchbluteten Gewebes und freut sich über die kurze Unterbrechung des ansonsten Bewegungsarmen Lebens. Das Zentrum freut sich über das leichtverdiente Geld, über die Auslastung seiner Gruppenräume über die Steigerung des Bekanntheitsgrades durch die vielen Teilnehmenden und über das anschließende gemeinsame Duschen!
Nein, der letzte Nebensatz war natürlich nicht ernst gemeint!
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MikeL schrieb:
@Solli: Hier muss ich dir widersprechen. Wenn Du den Bericht aufmerksam liest, wirst Du feststellen können, dass es sich hier um ein vielfach erfolgreich etabliertes Konzept mit entsprechend erbrachtem Wirksamkeitsnachweis handelt. Hiermit möchte ich nicht behaupten, dass es State-of-the-Art wäre, denn dass Bewegung für Arthrosepatienten gut ist, wissen wir alle. Letztlich geht es darum, betroffene Patienten zur Bewegung zu motivieren und vor allem darum, Kosten zu sparen. Wenn man möglichst viele Patienten zu Gruppen zusammenfasst und von Physiotherapeuten /-therapeutinnen mit einfachen Übungen bespaßen läßt, wird unter dem Stich sicher etwas positives dabei heruaskommen. Zumindest wird es besser sein, als würden die gleichen Patienten in der gleichen Zeit an ihren Smartphones abhängen, um sich gegenseitig Katzenvideos zuzusenden. Vor allem können sich die kranken Kassen die Hände reiben und Geld dadurch sparen, dass die Ärzte dann guten Gewissens weniger Einzelbehandlungen verordnen.
Eigentlich freue ich mich über solche Konzepte, denn sie schaffen freie Kapazitäten, in denen wir uns anderen Patienten widmen können, wo wir doch alle derzeit mit unseren Terminplänen am Limit sind. Ich selbst werde mich an solchen Maßnahmen mit meiner Praxis allerdings nicht beteiligen, weil ich es grundsätzlich ablehne, behandlungsbedürftige Menschen in Gruppen zusammen zu fassen. Jeder Mensch mit Problemen ist für mich ein Einzelfall mit regelmäßig höchst individuellen Problemen. Solche Gruppenbespaßungen sind für mich genauso uneffektiv, wie es Rückenschulkurse nachgewiesenermaßen sind, bei denen zehn Leute mit individuell unterschiedlichen Problemen erwarten, dass man ihnen (und nur ihnen) gerecht wird und notfalls die neun anderen Menschen vernachlässigt.
Am Ende wird es dann wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass irgenwelche therapeutischen Großanbieter irgendeinenen Berufsanfänger damit betrauen, den Dompteur für die Gruppen zu spielen. Alles läuft dann schön im Kreis, hüpft auf Pezzibällen rum, zerrt an bunten Therabändern zu lustiger Musik, dehnt sich irgendwelche Extremitäten wieder aller wissenschaftlichen Erkenntnisse, erlebt einen kurzen Moment eines besser durchbluteten Gewebes und freut sich über die kurze Unterbrechung des ansonsten Bewegungsarmen Lebens. Das Zentrum freut sich über das leichtverdiente Geld, über die Auslastung seiner Gruppenräume über die Steigerung des Bekanntheitsgrades durch die vielen Teilnehmenden und über das anschließende gemeinsame Duschen!
Nein, der letzte Nebensatz war natürlich nicht ernst gemeint!
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Solli schrieb:
Ein erfolgreiches konservatives Versorgungskonzept für ArthrosepatientInnen, spinn ich oder was? Normalerweise habe ich sowas schon in der Physioausbildung gelernt. Was ist daran anders ? Eher sind es KG - Rezepte die dank der Kassen und die Deckelung seitens der Ärzte nicht funktioniert.
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Lars van Ravenzwaaij schrieb:
Vielleicht mal lesen? Link.
Wir bieten das Programm seit einigen Jahren als Gelenkprogramm zu unseren Konditionen an. Lasst euch nicht durch die App die Butter vom Brot nehmen, sonst zieht nur die branchenfremde GmbH Gewinne aus unserem Gesundheits-System.
Mit Physiotherapie gegen Arthrose: Infos für Patienten
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Sehr gut gesprochen. Es gibt zum Glück doch noch Physios, die etwas weiter denken!
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MikeL schrieb:
Freja schrieb am 18.01.2023 13:49 Uhr:Lasst euch nicht durch die App die Butter vom Brot nehmen, sonst zieht nur die branchenfremde GmbH Gewinne aus unserem Gesundheits-System.
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Sehr gut gesprochen. Es gibt zum Glück doch noch Physios, die etwas weiter denken!
Alle anderen haben schlichtweg gepennt, obwohl seit sehr langer Zeit bekannt ist, dass das Konzept von Skoo und Roos sehr viel Potenzial enthält.
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christian183 schrieb:
Deutsche Arzt Management GmbH sind bisher die einzigen, die in DE Pilotphasen, Studien und Kooperationsverträge mit Krankenkassen initiiert haben, sowie die Zertifizierung übernehmen. Und das bereits seit mehreren Jahren.
Alle anderen haben schlichtweg gepennt, obwohl seit sehr langer Zeit bekannt ist, dass das Konzept von Skoo und Roos sehr viel Potenzial enthält.
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Freja schrieb:
Warum läuft das über eine Management GmbH? Und warum eine App, viele betroffene ältere Patienten kommen damit gar nicht klar, es sollte doch einfach und unkompliziert sein. In den anderen Ländern ist das einfacher. Bis das wieder anläuft und genehmigt ist, vergeht viel zu viel kostbare Zeit. Und wahscheinlich kostet es Linzenzgebühr und wir sind wieder nur die Animateure in dem Ganzen. So wurde auch der Rehasport verwässert, viele Therapeuten haben sich bereits zurückgezogen.
Wir bieten das Programm seit einigen Jahren als Gelenkprogramm zu unseren Konditionen an. Lasst euch nicht durch die App die Butter vom Brot nehmen, sonst zieht nur die branchenfremde GmbH Gewinne aus unserem Gesundheits-System.
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